Oftmals unterschätzen Unternehmen finanzielle Vorteile eines automatisierten Systems zur Probenvorbereitung. „In vielen Forschungseinrichtungen bereiten die Mitarbeiter die Proben noch manuell vor. Dafür muss entsprechendes Equipment vorhanden sein, um die Lösungen und Stoffgemische entsprechend abwiegen zu können“, so Manfred Lorenz, Geschäftsführer von Nevolab. Zudem bindet das Vorbereiten, Abwiegen und Abmessen der Proben Personal, kostet sehr viel Zeit und erfordert vor allem hohe Konzentration. Letzteres führt dazu, dass die Materialien trotz großer Sorgfalt häufig falsch bemessen werden. Besonders in der Forschung ist es jedoch essentiell, dass die Versuche jederzeit reproduzierbar sind. Passieren bereits in der Vorbereitung Fehler, kann dies die Ergebnisse erheblich verfälschen und damit die Arbeit schlimmstenfalls wertlos machen.
Nevolab hat deshalb den Samplify XL entwickelt. Das Laborautomationssystem eignet sich besonders für den Einsatz in Forschungseinrichtungen, die täglich mit einer hohen Anzahl an Proben arbeiten und für die eine exakte Bemessung der Substanzen von hoher Bedeutung ist. Die Standardversion wird mit Maßen von 960 × 600 × 600 Millimeter geliefert und kann bis zu 20 MTP 96/384 gleichzeitig bearbeiten. Der präzise und wartungsarme Scara-Roboter kann durch seine hohe Positioniergenauigkeit von 0,01 Millimeter für verschiedene Pick-&-Place-Anwendungen eingesetzt werden, zum Beispiel für die Abmessung von Feststoffen wie Salzen: Die Einwaagen werden mit einer Präzision von ± 0,1 Milligramm gemessen, dokumentiert und können problemlos in unterschiedliche Datenbanken oder Reports übertragen werden.
Effiziente Materialnutzung durch hohe Präzision
Mitarbeiter müssen nicht mehr mit Pipette und Analysewaage große Mengen an Flüssigkeiten und Stoffgemischen abmessen und wiegen; die Einstellungen werden einfach über die eigens programmierte Software Samplify Script erledigt. Dadurch wird die Probenvorbereitung präzise durchgeführt und einer Materialverschwendung vorgebeugt. Die notwendigen Parameter können zudem aus dem Laborinformations- und Managementsystem (LIMS) als Excel-Datei exportiert und von der Nevolab-Software ausgelesen werden. Bei besonders dringenden Aufgaben, bei denen die Genauigkeit bei der Dosierung eine eher untergeordnete Rolle spielt, können die Parameter so eingestellt werden, dass das Gerät zwar unpräziser, dafür aber schneller arbeitet. Somit haben die Mitarbeiter in der Zwischenzeit Gelegenheit, andere Aufgaben zu übernehmen, die nicht automatisiert durchgeführt werden können.
Angepasste Lösung für verschiedene Anwendungsfelder
Mitarbeiter des Herstellers passen das Automationssystem individuell an die Bedingungen vor Ort an. „Bevor ein solches System installiert wird, muss zunächst geklärt werden, mit welchen Stoffen und Flüssigkeiten gearbeitet wird. Dementsprechend entwickeln wir – angepasst an die Anforderungen des jeweiligen Labors – ein Konzept mit zugehöriger Softwareapplikation und wählen die passende Beschichtung aus“, erläutert Lorenz. Arbeitet ein Labor etwa häufig mit säurehaltigen Aufschlusslösungen, die auch die Materialien des Pipettierroboters angreifen können, wird das Gerät durch eine Beschichtung aus beständigen Hochleistungswerkstoffen wie PTFE oder Halar geschützt.
Die Geräte können dabei ganz auf den Bedarf des jeweiligen Labors abgestimmt werden. So bietet der Hersteller unter anderem RFID-Pens, Barcode Reader, Fußschalter sowie Spritzen an, mit denen sich die Geräte ohne großen Aufwand erweitern lassen. Besonders bietet sich die Kombination mit einem System zur berührungslosen Bedruckung an. Auch die Integration bereits bestehender Systeme und Geräte anderer Hersteller wie etwa Waagen ist leicht möglich. Des Weiteren bietet das Unternehmen eine große Auswahl an Modulen wie Greifer, Temperier- und Rühreinheiten, Sealer, Detektoren und Mehrkanalköpfe an. Somit eignet sich der Samplify XL auch zur Abfüllung im Pharmabereich oder zur Dosierung beim 3D-Druck.
Nevolab auf der Analytica: Halle B2, Stand 310