Entlang der beiden Themenwelten „softwarebasierte“ und „nachhaltige“ Mobilität wird das Technologieunternehmen Continental dem Publikum auf der Messe IAA Mobility in München unter dem Motto „Making future mobility happen, today!” sein Portfolio zeigen. Dieses erstreckt sich von neuartigen Hochleistungsrechnern und Softwarelösungen für eine schnelle und kosteneffiziente Umsetzung der digitalen Mobilität, über den nachhaltigen Fahrzeuginnenraum der Zukunft bis hin zu einem Konzeptreifen, der besonders energieeffizientes Fahren im Stadtverkehr ermöglicht. Die neuen Continental-Lösungen können die Messebesucher:innen vor Ort in der Halle A2 am Stand B10 erleben. Zum Start der Messe am 4. September 2023 findet von 10:10 bis 10:30 Uhr auf dem Continental-Stand eine Pressekonferenz mit dem Vorstandsmitglied und Leiter des Unternehmensbereichs Automotive, Philipp von Hirschheydt, statt.
Neben fortgeschrittener Hardware wird Software für die Automobilindustrie immer wichtiger. Continental gestaltet den Wandel zum softwarebasierten Auto aktiv mit. Rund 21.000 Software- und IT-Spezialistinnen und ‑Spezialisten arbeiten an neuen und verbesserten Produkten wie etwa Hochleistungsrechnern (High-Performance Computer, HPC). Neu im HPC-Portfolio von Continental ist der Smart Cockpit HPC: ein vorkonfiguriertes System, das Kombiinstrument, Infotainment und Fahrerassistenz vereint. Zusammen mit einem Partner aus der Tech-Industrie zeigt Continental auf der IAA Mobility in einem Demonstrationsfahrzeug (Halle B2 / Stand A12), wie der Smart Cockpit HPC das Mobilitätserlebnis der Zukunft kostenoptimiert und mit kurzer Entwicklungszeit realisiert.
In Zeiten, in denen Automobilhersteller neue Modelle immer schneller auf den Markt bringen und ihren Kunden kontinuierlich Software-Updates zur Verfügung stellen, erfordert es neue Ansätze, um Entwicklung und Prüfung von Automobilsoftware zu beschleunigen und zu erweitern. Bisher konnten die meisten Funktions- und Sicherheitsprobleme nur behoben werden, wenn die physischen Steuergeräte verfügbar waren. Die Behebung von Problemen in späteren Phasen führte zuweilen bis zu einer Verzehnfachung der Entwicklungskosten.
Die Lösung dafür ist der neue virtuelle Electronic Control Unit (vECU, deutsch: virtuelles Steuergerät) Creator auf Basis der Hardware- und Software-Entwicklungsplattform Continental Automotive Edge (CAEdge). Die Plattform brachte Continental zusammen mit Amazon Web Services (AWS) 2021 auf den Markt. Entwickler:innen von Automobilsoftware können den vECU Creator verwenden, um Hardware- und Softwareentscheidungen zu entkoppeln. Durch die virtuelle Simulation digitaler Funktionen können auf Mikrocontroller basierende Steuergeräte, Zonencontroller oder Hochleistungscomputer kontinuierlich und schnell verbessert werden. Durch vECUs können Softwareanwendungen zu 90 Prozent fertig programmiert sein, bevor sie auf der Zielhardware bereitgestellt werden, womit die Effizienz bei Produkteinführungen erheblich gesteigert wird. Damit markiert der neue vECU Creator den nächsten Schritt in der zukünftigen Systementwicklung in der Automobilindustrie.
Continental treibt die Umsetzung des autonomen Fahrens voran. Mit dem US-amerikanischen Halbleiter-Spezialisten Ambarella entwickelt das Technologieunternehmen ganzheitliche Komplettsysteme (englisch full stack) für das assistierte und automatisierte Fahren. Diese skalierbaren Multisensorsysteme arbeiten auf Basis künstlicher Intelligenz und eines leistungsfähigen, energieeffizienten Chipsystems von Ambarella. Sie nutzen die hochauflösenden Kameras, die Radar- und LiDAR-Sensoren sowie die dazugehörigen Steuereinheiten von Continental. Continental hat den ersten Kundenauftrag für die gemeinsam mit Ambarella entwickelten Lösungen als komplettes Level-4-Rückfallsystem erhalten. Auf der Messe gewährt Continental Einblicke in das Zusammenspiel der Systemlösungen und wie dadurch die Mobilität autonomer und sicherer wird.
Die Sicherheit gefährdeter Verkehrsteilnehmer:innen bleibt für Continental ein zentrales Thema. Besonders im Fokus steht dabei der Schutz vor Unfällen, die durch Fehlverhalten von Autofahrer:innen beim Abbiegen, Wenden und Rückwärtsfahren sowie Ein- und Ausparken entstehen. Laut Statistischem Bundesamt verursachten diese Fahrmanöver allein in Deutschland im vergangenen Jahr mehr als 50.000 Unfälle mit Personenschaden. Auf der IAA Mobility präsentiert das Unternehmen eine kompakte und einfach zu integrierende Systemlösung für dynamische Nahfeld-Projektionen auf Basis der Mikro-LED-Technologie. Mit ihr wird zukünftig zum Beispiel durch die Projektion von dynamischen Warnhinweisen oder Fahrzeugabmessungen im unmittelbaren Fahrzeugumfeld signalisiert, wenn ein Fahrzeug eine Richtungsänderung vornimmt.
Die Bremsen gehören zu den wichtigsten Elementen der aktiven Sicherheit. Sie tragen aber nicht nur zur Fahrsicherheit in Grenzsituationen bei, sondern müssen auch gleichzeitig einen Beitrag zur Fahrzeugeffizienz leisten. Mit anderen Worten: Sie müssen dazu beitragen, den CO2-Ausstoß zu verringern und den Partikelausstoß bei Reibbremsen zu reduzieren. Der Technologiespezialist zeigt auf der Messe die Roadmap für zukünftige Bremssysteme, welche die Sicherheit und Nachhaltigkeit gleichermaßen erhöhen.
Ein Beispiel ist ein sogenanntes halbtrockenes Bremssystem: Zum Einsatz kommen elektromechanische Bremsen an der Hinterachse, die „trocken“, also ohne Bremsflüssigkeit betrieben werden. Vorteil aufseiten der Automobilhersteller: Das Befüllen und Entlüften (englisch fill & bleed) des Bremssystems fällt in der Produktion weg. Auch werden viele Millionen Liter an alter Bremsflüssigkeit vermieden, die nach jedem Wechsel fachgerecht entsorgt werden müssen.
Der Trend zum Cocooning betont die Bedeutung der privaten Wohnung als gemütlicher und sicherer Rückzugsort. Im Mittelpunkt stehen dabei nachhaltige und komfortable Lösungen. Auf ein solches Wohlbefinden zielen auch künftige Fahrzeuginnenräume ab. Das Auto wird zu einem neuen Wohn- und Erlebnisraum. Auf der Ausstellung in München wirft Continental mit dem Designkonzept SPACE D einen Blick in den Innenraum autonomer Mobilität und macht ihn erlebbar. Dabei steht das D im Namen SPACE D für den hohen Designanspruch des visionären Konzepts.
Mit an Bord ist die Oberfläche Benova Eco Protect, die optisch den Raumeindruck prägt und mit dem PETA-Siegel für vegane Produkte zertifiziert ist. Die Oberfläche Acella – Sustainable Product Design ist durch biobasierte und recycelte Inhaltsstoffe nicht nur besonders nachhaltig, sondern auch in hohem Maße individuell gestaltbar. Das transluzente Material Xpreshn Hylite Concept erlaubt neue gestalterische wie funktionale Möglichkeiten. Mit Nachhaltigkeit, attraktivem und natürlichem Design sowie vielseitiger Funktionalität heben die verwendeten Oberflächen Komfort und Fahrerlebnis.
Continentals besondere Materialkompetenz zeigt sich in ihren nachhaltigen Reifenentwicklungen. So wird das Unternehmen auf der IAA Mobility einen neuen Konzeptreifen der Öffentlichkeit präsentieren. Sein Fokus liegt auf besonders energieeffizientem Fahren im städtischen Verkehr. Dass nachhaltige Produkte bei Continental schnell in Serie und auf die Straße kommen, zeigt der neue UltraContact NXT. Mit bis zu 65 Prozent nachwachsenden, wiederverwerteten und Massenbilanz-zertifizierten Materialien kombiniert der UltraContact NXT einen hohen Anteil an nachhaltigen Materialien mit hoher Sicherheit. Continental hat die Produktion erster Dimensionen des Reifens bereits im Juli 2023 gestartet. Zunächst werden insgesamt 19 Größen im europäischen Reifenfachhandel erhältlich sein. Sie alle verfügen über die Bestnote im EU-Reifenlabel („A“) in den Kategorien Rollwiderstand, Nassbremsen und Außengeräusch.