Zweimal jährlich bietet das Cleaning Excellence Center eine Vergleichsprüfung in Form eines Labor-Ringversuchs für partikuläre Messsysteme nach VDA 19.1 an. Hierbei haben Laboratorien für Technische Sauberkeit die Möglichkeit, ihre Messergebnisse durch einen unabhängigen Anbieter und anonymisiert miteinander zu vergleichen und so eine qualitative Aussage über die eigene Messqualität zu erhalten.
Die Technische Sauberkeit gewinnt als Qualitätsmerkmal in der Industrie immer mehr an Bedeutung. Dies geht vor allem aus der steigenden Komplexität der Bauteile hervor. So können mittlerweile kleinste Partikel durch mechanische Eingriffe, wie das Klemmen von Lagern und Gleitflächen, das Blockieren von Ventilen oder das Verstopfen von Düsen und Filtern bereits die Funktionen der Bauteile und Komponenten beeinträchtigen. Auch bei elektrotechnischen Bauteilen können Kurzschlüsse durch das Anhaften von metallischen Partikeln auf deren Oberfläche verursacht werden. Um insbesondere die Funktionen von sicherheitsrelevanten Bauteilen zu gewährleisten, werden Sauberkeitsanforderungen für diese Bauteile festgelegt, welche durch eine Sauberkeitsanalyse überprüft werden. Diese wird von den Herstellern der Bauteile sowohl an akkreditierte Laboratorien vergeben, als auch in betriebseigenen Laboratorien durchgeführt. Zur Erfassung der Sauberkeit kommen in Laboratorien verschiedene Mikroskopie-Systeme, sowie Flachbettscanner zum Einsatz. Das standardisierte Vorgehen der Sauberkeitsanalyse wird vom Verband der Automobilindustrie im Band 19 Teil 1 (VDA 19.1) beschrieben.
Prüflaboratorien, welche als Dienstleistung die Sauberkeitsanalyse anbieten, können sich nach der Norm DIN EN ISO/IEC 17025 durch die Deutsche Akkreditierungsstelle (DAkkS) akkreditieren lassen. Für die Akkreditierung bedarf es gemäß DIN EN ISO/IEC 17025 einer Eignungsprüfung der eingesetzten Verfahren. Das Cleaning Excellence Center (CEC) bietet als unabhängige Einrichtung seit 2016 erstmalig eine solche Eignungsprüfung für partikuläre Messsysteme in Form eines Labor-Ringversuchs an. Mit seinen rund 50 Mitgliedern ist das CEC das Kompetenzzentrum für industrielle Bauteil- und Oberflächenreinigung mit Sitz in Leonberg bei Stuttgart. Die Kernkompetenzen des CEC liegen in der ganzheitlichen Betrachtung der Prozesskette Technische Sauberkeit und bieten dafür die Plattform für praxisbezogene Aufgabenstellungen und pragmatischen Lösungsansätze.
Der Labor-Ringversuch des CEC folgt einem standardisierten Ablauf: um die erforderlichen Daten der Messsysteme und Teilnehmer zu erhalten, meldet das Laboratorium zunächst seine Messsysteme beim Anbieter an.
Für die Durchführung des Labor-Ringversuchs wird ein realer Testfilter hergestellt und vorab einer ersten Nullwert-Messung unterzogen. Der Vergleich mit der Nullwert-Gegenmessung zum Abschluss des Labor-Ringversuchs garantiert dann die dauerhalt gleiche Beschaffenheit des Testfilters während des Auswertungszeitraums.
Die Analyse des Testfilters wird von den Teilnehmern eigenständig gemäß der Standardanalyse der VDA 19.1 durchgeführt und die daraus resultierenden Daten in einen Prüfbericht übertragen. Die erforderlichen Inhalte sind hierfür die gemessene Anzahl an Partikeln der unterschiedlichen Typisierungen (d.h. Unterscheidung in metallisch glänzende und nicht glänzende Partikel, sowie Fasern), in den jeweiligen Größenklassen ab 50 μm bis größer 3000 μm, sowie die Angabe der prozentualen Filterbelegung mit Partikeln und Fasern, gemessen an der Gesamtfläche der Filtermembran. Außerdem erfolgt die Angabe der größten und zweitgrößten Partikel und Fasern für die einzelnen Typisierungen sowie deren Vermessung von Länge und Breite.
Nach Erhalt der Prüfberichte aller Messsysteme werden diese vom Anbieter nach DIN 38402–45 ausgewertet und zusammengefasst. Dabei wird mittels einer Berechnungsmethode aus der robusten Statistik der z‑Score für jeden Messwert der jeweiligen Partikelgrößen in den einzelnen Größenklassen berechnet, um eine Aussage über die Einordnung der jeweiligen Messergebnisse zu erhalten. Die Identifizierung der größten und zweitgrößten Partikel sowie der Fasern erfolgt über einen bildlichen Abgleich.
Die Anonymisierung der Teilnehmer ist ein wichtiges Merkmal des Labor-Ringversuchs und wird über einen individuellen Nummernschlüssel garantiert, welcher den einzelnen Messsystemen zugeordnet wird. Dadurch kann der Teilnehmer zwar sein eigenes Messsystem identifizieren, jedoch keine Rückschlüsse auf andere Teilnehmer ziehen.
Mit dem Erhalt der Ergebnisberichte für die teilgenommenen Messsysteme wird der Labor-Ringversuch abgeschlossen. Zur Bestätigung der Teilnahme am Labor-Ringversuch erhält jedes Laboratorium eine Teilnahmebescheinigung sowie eine Prüfplakette, welche am teilgenommenen Messsystem angebracht wird. Diese gibt den Zeitpunkt der Teilnahme am Labor-Ringversuch wieder und dient zur schnellen Erkennung für Auditoren in den Laboratorien.
Um sich nach DIN EN ISO/IEC 17025 akkreditieren zu lassen oder die Akkreditierung aufrecht zu erhalten, bedarf es einer regelmäßigen Teilnahme an einer Eignungsprüfung. Ebenso wird betriebseigenen Laboratorien empfohlen, regelmäßig ihre Messsysteme im Rahmen der DIN EN ISO 9001 zu überprüfen. Durch den anonymisierten Vergleich zu anderen Laboratorien kann eine qualitative Aussage über Mikroskopie-Verfahren und Messergebnisse der einzelnen Messsysteme getroffen werden. Zudem lässt sich durch die Teilnahme am Labor-Ringversuch für partikuläre Messsysteme neben der Überprüfung der Qualität zusätzlich das Vertrauen der Kunden in die Laboratorien steigern.
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