Mit einer Software-Lösung schlägt Endress+Hauser in Anwendungen der Industrie 4.0 die Brücke von verfahrenstechnischen Anwendungen in die Welt digitaler Geschäftsprozesse. Dafür überreichte der baden-württembergische Staatssekretär Peter Hofelich im Neuen Schloss in Stuttgart die Auszeichnung als einer der „100 Orte für Industrie 4.0“.
Insgesamt prämierte die „Allianz Industrie 4.0“ in der dritten Runde des Wettbewerbs 21 Betriebe, die Industrie 4.0 erfolgreich im Unternehmensalltag umgesetzt haben. Die Business Process Integration Component, eine Softwarelösung von Endress+Hauser, ermöglicht und organisiert Übernahme, Erfassung, Speicherung und Visualisierung von Daten. Sie übermittelt Felddaten aus Industrieanlagen lösungs- und branchenübergreifend an nachgelagerte betriebswirtschaftliche Software wie zum Beispiel SAP ERP. So landen die Daten schnell und einfach dort, wo sie gebraucht werden.
Software führt verteilte Daten zusammen
Waren Daten aus unterschiedlichen Prozessen bisher auf ihre jeweiligen Automatisierungsinseln verteilt und mussten mühsam zusammentragen werden, verbindet die neue Software sie nun automatisch mit dem führenden betrieblichen Informationssystem. Die Datenübernahme aus dem Feld erfolgt über den Kommunikationsstandard OPC UA. Beliebige Mess- und Zustandsdaten können von einem bereits existierenden OPC-UA-Server in die Integration Component eingebunden werden – unabhängig vom Hersteller.
Sobald ein neues Gerät eingebunden wird, fragt die Endress+Hauser Software dessen Daten zeit- und ereignisgesteuert ab und speichert sie in der Datenbank. Die Lösung fügt sich somit gut in bestehende Systeme ein. Der Anlagenbetreiber hat die volle Transparenz über seine Produktionsabläufe und kann sie zeitnah steuern. Nachgelagerte Geschäftsprozesse können durch diese Informationen optimiert und automatisiert werden. Ein weiterer Pluspunkt: die Software ist erweiterbar. Zusätzliche Funktionalitäten werden in Form von Anwendungserweiterungen, so genannten Plug-Ins, einfach ergänzt.
Endress+Hauser Integration Component sorgt für Überblick
In einem ersten Projekt kommt die Software nun für die Überwachung von Wasseranalysestationen eines großen Chemieparkbetreibers zum Einsatz. Das umfasst Messwerte, Limit-Überschreitungen und Füllstände der Probenbehälter: Über ein Web-Frontend ruft der Nutzer die Präsentations- und Visualisierungsebene mit seinen Übersichtsseiten („Dashboards“) auf. Neue Reports lassen sich einfach per Drag & Drop hinzufügen und in bestehende oder neue Dashboards einbinden.
Alle Daten aus der Industrieanlage können per OPC UA abgerufen und automatisch gespeichert werden. Mit der Software kann der Betreiber der Anlage für die Daten bestimmte Regeln definieren. Ein Beispiel: Wird der Grenzwert einer Messung überschritten, werden die zuständigen Personen per E‑Mail benachrichtigt und erhalten einen automatisch erzeugten Bericht zu den Daten. So kann im Bedarfsfall schnell auf Abweichungen reagiert werden.
Auszeichnung und positives Feedback spornen an
Der Chemieparkbetreiber ist mit der Endress+Hauser Integration Component sehr zufrieden. Mögliche Störungen kann er damit bereits erkennen und beheben, bevor sie auftreten. Darüber freut sich Andreas Buchdunger, beim Informatikdienstleister Endress+Hauser InfoServe verantwortlich für die Integration von Geschäftsprozessen: „Am wichtigsten sind für uns zufriedene Kunden. Dass die Software nun auch von der Allianz Industrie 4.0 ausgezeichnet wird, ist eine tolle Bestätigung für unser Produkt.“ Auch die Resonanz der Besucher der Hannover Messe, die Industrie 4.0 einmal mehr zu ihrem Leitthema gemacht hatte, war beeindruckend. Andreas Buchdunger: „Das spornt uns weiter an.“