Studenten der ETH Zürich haben sich beim SpaceX-Wettbewerb des US Unternehmers Elon Musk mit ihrem Swissloop-Konzept gegen Tausende anderer Teams durchgesetzt. Jetzt dürfen sich die Schweizer im Sommer 2018 mit ihrer weiterentwickelten Kapsel in der nächsten Runde erneut beweisen. Unterstützt wird das Swissloop Projekt unter anderem durch Leybold. Der Vakuumpionier fördert das Hyperloop Projekt des Technik-Revolutionärs bereits seit 2015 mit seinem Vakuum-Know-how.
Ob der Mars noch zu Elon Musks Lebzeiten durch Raketen kolonisiert wird, mag man kritisch hinterfragen. Bei der Revolution des Transportwesens und der Vision, schnell große Distanzen auf dem Landweg zu überwinden, befinden sich die Utopien des Tesla-Gründers bereits in der Umsetzung. Und der Enthusiasmus, mit dem sich seine Mitarbeiter und Unterstützer rund um den Globus an der Innovation mit dem klangvollen Namen Hyperloop beteiligen, spricht jedenfalls für die Anziehungskraft seiner Vorstellungen.
Mit 1000 km/h durch’s Vakuum
Nicht zuletzt deshalb tüfteln Teams aus aller Welt seit 2017 an Prototypen für die Hochgeschwindigkeits-Kapseln. Darin sollen in Zukunft Menschen mit etwa 1000 Stundenkilometern durch Vakuum-Röhren reisen. Bei dem Transfer der Rohrpost-Idee auf den Personentransport hat sich unter anderem ein Team aus Studenten von der ETH Zürich durchgesetzt. Die Designer, Physiker, Informatiker und Maschinenbauer um den Swissloop CEO Luca Di Tizio konnten sich bei der „Hyperloop Pod Competition 2017“ gegen tausend andere Teams behaupten.
Bronze für die Swissloop-Kapsel
Im Spätsommer 2017 waren sie zunächst als eines von 27 aus ursprünglich 1200 Universitäts-Teams ausgewählt und von Elon Musk persönlich auf das SpaceX-Test- Gelände in Hawthorne, Los Angeles, eingeladen worden. Dort durften sie den von ihnen eigens entwickelten Pod präsentieren.
Und der Erfolg spiegelt die Qualität ihrer Konzept-Idee wider: Die schneeweiße Swissloop-Kapsel belegte einen hervorragenden dritten Platz. Angesichts der Platzierung überwog trotz kleiner Anlaufschwierigkeiten bei allen Mitgliedern die Freude. Auch weil die Swissloop-Crew als erstes Team den Testlauf mit Kaltgasantrieb wagte.
Sicheres Gleiten durch die Röhre
Die Hartnäckigkeit und Motivation, mit der die ETH-Studenten in der Folge an weiteren Optimierungen arbeiteten, wurde jetzt erneut belohnt: Seit Februar 2018 steht fest: Swissloop ist offiziell für den erneuten Hyperloop Pod Wettbewerb 2018 qualifiziert. Und auch dieser Contest steigt am SpaceX-Hauptsitz in Kalifornien. Vom 15. bis 21. Juli 2018 wird Swissloop eng mit den Ingenieuren von SpaceX und der Boring Company kooperieren, um die diesjährigen Pods zu validieren, und zu testen, ob der Swissloop- Pod sicher durch die Vakuumröhre gleitet. Das Finale, bei dem nur die besten Teams an den Start gehen, findet am 22. Juli 2018 statt.
Tolle Performance
„Wir freuen uns riesig über die Teilnahmen am Finale und möchten uns nochmals ganz herzlich für die Unterstützung seitens der ETH Zürich und unserer Sponsoren bedanken“, sagt Swissloop CEO und ETH-Student Luca Di Tizio. Und auch der Sponsor und Vakuumerzeuger Leybold, seit dem Beginn mit seinem Know-how am Hyperloop-Projekt beteiligt, zeigte sich erfreut über die Performance der Swissloop- Macher.
Starke Partner erforderlich
Das Engagement von Leybold ist dem Vakuumpionier eine Herzensangelegenheit. Der Hersteller sieht großes Potential in der Technologie und ist überzeugt, mit seinem Engagement den Erfolg des Hyperloop-Projektes forcieren zu können. „Die Herausforderung, etwas grundlegend Neues zu schaffen, was die traditionellen Transportmittel revolutioniert, motiviert uns dabei natürlich enorm“, unterstreicht der Geschäftsführer, Johan Van der Eeken.
Unternehmen wie Leybold sind prädestiniert, mit ihrem großen Erfahrungsschatz in Sachen Vakuum derartige Projekte zum Erfolg zu führen. Und umgekehrt suchen sich die Projektverantwortlichen von Hyperloop und Swissloop starke Partner wie Leybold aus, um derart visionäre Ideen Wirklichkeit werden zu lassen.
Energieautarkes System
Das Hyperloop-Konzept basiert ganz wesentlich auf der Vakuumtechnik: Der Vakuumtunnel reduziert massiv den Luftwiderstand und ermöglicht somit ein ruhiges Fahren mit Geschwindigkeiten von bis zu 1.000 Stundenkilometern. Zugleich bietet die Röhre ausreichend Platz für Solarpaneele. Die Energie, die zur Aufrechterhaltung des Vakuums benötigt wird, kann über die Module gewonnen werden, die sich auf der Oberfläche der Vakuumröhren befinden. So wird daraus ein energieautarkes System, das nicht nur visionär, sondern auch nachhaltig ist.