Die Familie und die Mitarbeiter der Peter Huber Kältemaschinenbau AG trauern um ihren Unternehmensgründer, langjährigen Firmenchef und Aufsichtsratsvorsitzenden Peter Huber. Der Firmengründer verstarb am 12. Juni 2018 im Alter von 77 Jahren.
Peter Huber wurde am 16. Februar 1941 in Offenburg geboren. Nach einer Ausbildung zum Maschinenschlosser arbeitete er zunächst im elterlichen Elektro-Fachbetrieb. Im Jahr 1965, im Alter von 24 Jahren, nahm Peter Huber an einem der ersten Kältefachkurse am „Staatstechnikum Karlsruhe“ teil. Der Kältekurs wurde für ihn zu einem Schlüsselerlebnis, denn danach stand fest: Nicht an der Elektrotechnik wird er sich beruflich ausrichten, sondern an der Kältetechnik. 1967 machte Peter Huber dann seinen Meister in der Kältetechnik und gründete ein Jahr später das Unternehmen Peter Huber Kältemaschinenbau. Im Laufe der Zeit wurde er zu einem exzellenten Fachmann auf dem Gebiet der Kältetechnik und Thermodynamik. Es folgten zahlreiche Innovationen, darunter die Entwicklung des Rotostat im Jahr 1986, für die er mit dem Innovationspreis des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet wurde.
Peter Huber hat sich in seiner ganz eigenen Art und Weise mit der Kältetechnik beschäftigt. Autodidaktisch, perfektionistisch, konsequent, visionär. Seine Innovationen haben weltweit Standards gesetzt, von der Fachpresse wurde er gar als „Kältepapst“ tituliert. Die von ihm entwickelte Technik ist heute weltweit in der Forschung, bei temperaturabhängigen Materialtests und bei Umweltsimulationen im Einsatz. Dabei war das Unternehmen zunächst hauptsächlich Zulieferer, zum Beispiel für Linde. Doch Peter Huber wollte sein Unternehmen unabhängig machen und stellte die Weichen für eine eigene Thermostatenreihe. Eine der ersten Neuentwicklungen war der kleinste Kältethermostat der Welt, der Ministat. Ein weiterer bedeutender Meilenstein war die Markteinführung des Unistat Tango im Jahr 1989. Mit der Unistat-Technologie veränderte Peter Huber die Temperiertechnik nachhaltig. Der Unistat Tango als erster geschlossener Prozessthermostat hatte kleinste Massen und erzielte deutlich höhere Abkühl- und Aufheizgeschwindigkeiten. Diese neue Gerätegeneration arbeitete effektiver und konnte schneller, sicherer und reproduzierbarer auf die Aufgabenstellung reagieren.
Im Jahr 2016 zog sich Peter Huber aus dem operativen Tagesgeschäft zurück. Das Unternehmen wurde in eine AG umgewandelt und Peter Huber übernahm den Vorsitz im Aufsichtsrat. Zu diesem Zeitpunkt waren die Weichen für die Zukunft längst gestellt. Heute leiten vier seiner fünf Kinder das Familienunternehmen als Vorstände.
Bis zuletzt wirkte Peter Huber aktiv an der Zukunftsplanung des Unternehmens mit – so auch bei der baulichen Erweiterung der Tangofabrik. Noch in diesem Jahr wird die Produktionsfläche am Hauptsitz Offenburg verdoppelt und die Verwaltung aufgestockt. Rund zehn Millionen Euro werden investiert. Die Bauarbeiten zur Fortführung des Lebenswerkes von Peter Huber haben bereits begonnen.