ABB ist wesentlich an der Errichtung der weltweit leistungsstärkste Bandförderanlage in der Chuquicamata-Kupfermine in den chilenischen Anden beteiligt. Für den ABB-Standort Cottbus ist dies der größte jemals erhaltene Einzelauftrag. Auftraggeber und Technologiepartner ist wie schon bei früheren Großaufträgen in Chile die TAKRAF GmbH, Endkunde und Betreiber der Mine die staatliche Codelco. Das Projekt erstreckt sich bis ins Jahr 2019.
Die Lieferung umfasst die komplette elektrische und automatisierungstechnische Ausrüstung der Bandanlage. Dazu gehören neben Antriebssystemen, Transformatoren, Schaltanlagen und Instrumentierung ein 800xA-Prozessleitsystem, sowie ein in Cottbus entwickeltes spezielles „Mining Conveyor Control Program“, welches eine optimale Energieversorgung und die Steuerung der Antriebe ermöglicht.
ABB in Cottbus ist zudem für das komplette Engineering, das Projektmanagement, die Dokumentation und der Inbetriebnahme inklusive des FAT (Factory Acceptance Test) verantwortlich. „Mit diesem Projekt stärken wir nicht nur den Standort Cottbus, sondern helfen auch dem Endkunden, die Verfügbarkeit und Wirtschaftlichkeit der Mine zu steigern“, sagt Peter Mühlbach, Leiter des Geschäftsbereiches Prozessindustrie in Cottbus.
Die Antriebsleistung der teilweise unterirdischen Förderanlage summiert sich auf rund 55 Megawatt, was dem Energiebedarf von rund 4.600 Haushalten entspricht. Die Bandanlage hat eine Kapazität von etwa 11.000 Tonnen pro Stunde und ersetzt den derzeit noch praktizierten LKW-Transport des Erzes von der Mine zu der 13 Kilometer entfernten Aufbereitungsanlage. So werden CO2-Emissionen in der Größenordnung von mehr als 150.000Tonnen pro Jahr vermieden.
Die Chuquicamata-Kupfermine existiert als Tagebau schon seit gut 100 Jahren. Seit dem wurden etwa 2,3 Milliarden Tonnen Erz aus der Erde gewonnen. Ein weiterer Abbau des noch vorhandenen ergiebigen Erzkörpers, der noch einmal mehr als 2 Milliarden Tonnen Erz enthalten soll, ist aber nur noch unterirdisch möglich. Dabei wird der vorhandene Tagebau von einem Bergwerk unterfahren. Der Betrieb der Mine soll so bis ins Jahr 2059 weitergeführt werden.
Auch die jetzt geplante Förderanlage liegt zum Teil unter der Erde und wird im Endausbau einen Höhenunterschied von rund 600 Meter überwinden – deshalb die große notwendige Antriebsleistung. Die Verwendung des speziellen ABB-Antriebssystems aus Umrichter und Motor macht den Einsatz von Reduktionsgetrieben überflüssig. Durch den Verzicht auf diese teuren Verschleißteile steigt einerseits die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit der Bandanlage, andererseits entfällt eine aufwändige und kostspielige Ersatzteil-Logistik vor Ort in der 2.870 Meter hohen Atacama-Wüste.
ABB in Deutschland erzielte im Jahr 2015 einen Umsatz von 3,40 Milliarden Euro und beschäftigt 10.770 Mitarbeiter. ABB ist weltweit führend in der Energie- und Automatisierungstechnik. Das Unternehmen ermöglicht seinen Kunden in den Bereichen Energieversorgung, Industrie und Transport & Infrastruktur ihre Leistung zu verbessern und gleichzeitig die Umweltbelastung zu reduzieren. Die Unternehmen der ABB-Gruppe sind in rund 100 Ländern tätig und beschäftigen weltweit etwa 135.000 Mitarbeiter.