Alle sprechen über die digitale Transformation der Industrie. Wer wissen will, wer die Treiber dieser Entwicklung sind, der findet sie auf der Hannover Messe in den Digital-Factory-Hallen . Der Boom dieses Bereichs ist das beste Beispiel für den Siegeszug von Industrie 4.0 und Vernetzung. Die Unternehmen in den Hallen 5, 6, 7 und 8 entwickeln und liefern Voraussetzungen für das, was in 2019 Leitthema der Weltleitmesse der Industrie ist: Integrated Industry – Industrial Intelligence. Gemeint ist damit die digitale Vernetzung von Menschen und Maschinen im Zeitalter der künstlichen Intelligenz.
“Die Unternehmen im Bereich Digital Factory der Hannover Messe machen den digitalen Wandel innerhalb der Industrie möglich. Machbar wird er dann im Zusammenspiel von Automation und Industrial IT. Die große Dynamik dieses Wandels zeigen unter anderem die immer neuen Allianzen zwischen klassischen IT-Anbietern und Industriekonzernen.”
Arno Reich, Global Director Digital Factory im Team der Hannover Messe
Einkäufer aus dem Maschinen- und Anlagenbau, der Auto- und Luftfahrtindustrie, aus der Bau‑, Metall‑, Kunststoff- und Prozessindustrie sowie aus Elektrotechnik und Elektronik kommen zur Hannover Messe, um ihren Weg in die Industrie 4.0 zu ebnen. Denn kein fertigendes Unternehmen verzichtet heute mehr darauf, sich mit Mustererkennung, neuronalen Netzen, maschinellem Lernen, Deep Learning oder wissensbasierter Verarbeitung zu befassen. Künstliche Intelligenz ist deshalb eines der zentralen Themen der Hannover Messe. Im Bereich Digital Factory präsentieren die Unternehmen Lösungen, die aus den enormen Datenmengen der digitalisierten Produktion selbstständig lernen, sich selbst optimieren, Maschinenausfälle voraussagen und Industrie‑4.0‑Prozesse erheblich beschleunigen.
Ebenfalls von großer Bedeutung ist das Thema Plattformökonomie. Sie spielt eine herausragende Rolle für den Maschinen- und Anlagenbau als Basis für die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und digitaler Services. Dabei geht es nicht nur um die Frage, welche IoT-Lösung Mensch, Maschine und Prozesse am besten vernetzt und damit das ideale Betriebssystem der Industrie 4.0 darstellt. Digitale Plattformen bringen einen ganz direkten Nutzen, indem sie etwa Transaktionskosten reduzieren und Netzwerkeffekte ermöglichen.
Zwei weitere Themen rücken 2019 noch stärker in den Fokus. Das ist zum einen Data Analytics. Dabei geht es um Software, die anhand intelligenter Datenanalyse der Industrie hilft, den Energie- und Ressourcenverbrauch zu reduzieren und dabei gleichzeitig Flexibilität, Agilität und Qualität von Produktionsabläufen zu verbessern. Lösungen zu Data Analytics verteilen sich in den Hallen der Digital Factory . Zum anderen bekommt das Thema Blockchain seine eigene Präsenz auf der Hannover Messe. Mit Blockchain lassen sich Verträge verifizieren, Lieferketten überwachen oder im IoT vernetzte Anlagen vor Cyberangriffen und Ausfällen schützen. Blockchain wird in Halle 6 im direkten Umfeld des Bereichs Industrial Security nebst Forum positioniert sein. Schließlich sind die Fragen von IT-Sicherheit und Datensouveränität mit dem steigenden Einsatz von künstlicher Intelligenz wesentliche Herausforderung. Nur wenn diese Daten sicher, langfristig und weltweit verfügbar sind, können Unternehmen mit ihnen arbeiten.
Weitere Themen in den Hallen 5 und 6 neben Blockchain und Industrial Security sind Engineering Software (CAx, PLM), Cloud Solutions, Plattformen und Services, Virtual Reality und Additive Manufacturing. In Halle 7 befinden sich die Business Software mit MES, ERP, CRM oder DMS, außerdem SCM Solutions, IT-Solutions und Consulting sowie Embedded Systems. Halle 8 schließlich bildet den Übergang zum Bereich Automation mit dem Forum Industrie 4.0 , den Initiativen und politischen Plattformen rund um Industrie 4.0 sowie dem Bereich SmartFactory/Intelligent Manufacturing.
Der Siegeszug von Industrie 4.0 ist nur möglich, weil Unternehmer, Forscher und Politiker nach vorn gedacht haben. Das hört bei Industrie 4.0 jedoch nicht auf. Auf dem neuen Industrial Pioneers Summit der Hannover Messe diskutieren Innovationstreiber deshalb am Messedienstag, 2. April, die Frage: Was kommt nach Industrie 4.0? Ziel der Konferenz ist es, zukunftsorientierte Entwicklungen und Szenarien zu entwerfen für die Zeit, wenn Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, Mensch-Maschine-Kollaboration und Plattformökonomie längst Normalität geworden sind.
Autor: Alija Palevic