Um ein Festfrieren und dadurch die Blockade von Energiezuführungen beispielsweise an Schrägaufzügen zu vermeiden, hat igus die neue e‑kette „ice-chain“ entwickelt. Mit angespritzten punktuellen Auflageflächen wird das Vereisungspotenzial deutlich verringert – ebenso wie die Ausfall- und Wartungskosten.
Schrägaufzüge werden vielfältig eingesetzt, sei es als Personen- oder als Lastenaufzüge. Doch egal, ob es sich um Menschen oder um Güter handelt, die transportiert werden, Schrägaufzüge erfordern stets einen dauerhaften, möglichst störungsfreien Betrieb. Denn ein Ausfall verursacht auch aufgrund der Höhendistanzen und schlechten Zugänglichkeit in der Wartung hohe Kosten. Diese Herausforderungen erhöhen sich noch, wenn ein Schrägaufzug unter widrigen Witterungsbedingungen eingesetzt wird, in Personenaufzügen in den Bergen oder bei Bauaufzügen im Freien. Erst nach einer aufwendigen Enteisung kann der Betrieb fortgesetzt werden. Um Sicherheit und Zuverlässigkeit unter diesen Extrembedingungen zu garantieren, sind daher Konzepte gefragt, die ein Einfrieren schon im Vorfeld verhindern, wie die neuartige ice-chain.
Konstruktion verhindert Anlagenausfall
Gerade bei Anlagen mit Energieketten, die selten oder mit großem zeitlichem Abstand verfahren werden und bei ungünstigen Wetterbedingungen, besteht eine Gefahr des Festfrierens. An diesem neuralgischen Punkt setzt die vereisungsresistente ice-chain an. Der technische „Kniff“, den sie birgt, ist dabei ebenso simpel wie effektiv: Im Außenradius der Kette wurden jeweils zwei punktuelle Noppen pro Kettenglied an die herkömmlichen Stege der e‑kette gespritzt. Dadurch werden die Auflageflächen und somit auch die Gefahr des Festfrierens deutlich reduziert. Die e‑kette liegt weiterhin sicher in der Führung, aber berührt diese nur noch auf einem Minimum an Fläche und haftet nicht fest. Die im Spritzgussverfahren an den Stegen applizierten Noppen optimieren das Klimaverhalten der ice-chain, ohne die traditionell hohe Stabilität und Haltekraft der e‑ketten zu mindern. Das rechteckige Anschlagsystem, das die einwirkenden Kräfte gleichmäßig verteilt, und die robuste Bolzen-Bohrungsverbindung in den Seitenteilen garantieren eine hohe mechanische Belastbarkeit, auch bei großen Nutzlasten bzw. Füllgewichten. Da die Noppen lediglich eine Höhe von 1,8 Millimeter haben, ist die Einbauhöhe nur unwesentlich größer. Die ice-chain kann daher auch bei engen Bauräumen einfach integriert werden.
e‑ketten und chainflex Leitungen trotzen Minusgraden
Wie alle e‑ketten für den Außeneinsatz besteht die ice-chain aus wetterfesten und medienbeständigen Hochleistungskunststoffen. Der Werkstoff igumid G kann bei Anwendungen bis zu ‑40 °C eingesetzt werden. Zusammen mit für den dynamischen Dauereinsatz in Energieketten optimierten chainflex Leitungen bewegt die ice-chain Anwendungen auch bei Schnee und Eis zuverlässig. Mit Mantelwerkstoffen aus PUR oder TPE leisten chainflex Leitungen selbst bei Temperaturen weit unter dem Gefrierpunkt über einen sehr langen Zeitraum einen störungsfreien Dienst. Und wenn tatsächlich Tiefsttemperaturen von bis zu ‑35 °C vorherrschen sollten, versorgt eine chainflex Servoleitung der Serie CF29 immer noch verlässlich jeden Antrieb. Im Rahmen des readychain Programms von igus ist die ice-chain auch als komplett mit den passenden Leitungen ausgerüstetes System erhältlich, das sofort installiert und angeschlossen werden kann.