Neue EU-Vorschriften wollen das Verpackungsrecycling europaweit stärken und zwar mit der Einstufung aller Verpackungen in Leistungsklassen und der Auflage, flächendeckende Infrastrukturen zu schaffen. Der Verband Metallverpackungen begrüßt die Vorschläge und erklärt, wie die Metallverpackungsbranche dazu beiträgt, Ressourcen zu schonen und Kreislaufwirtschaft zu fördern.
Mit dem aktuell vorgestellten Vorschlag für eine europäische Verpackungsverordnung (Packaging and Packagaging Waste Regulation) macht die EU-Kommission einen weiteren Schritt hin zur angestrebten Kreislaufwirtschaft. Der Vorschlag sieht vor, dass bis zum Jahr 2030 alle Verpackungen auf dem EU-Markt wiederverwendet oder recycelt werden. Damit sollen die Nachfrage nach Primärrohstoffen gesenkt und die Abhängigkeit Europas von Primärrohstoffen und außereuropäischen Lieferanten verringert werden. Zugleich zielen die Vorgaben darauf ab, die Verpackungsbranche bis zum Jahr 2050 klimaneutral zu machen.
Die Metallverpackungsindustrie begrüßt die Intention der EU-Kommission ausdrücklich. „Nach dem Motto ‚Verwenden statt Verbrauchen‘ unterstützen Verpackungen und Verschlüsse aus Metall bereits jetzt den Übergang in eine echte Kreislaufwirtschaft“, erklärt Jörg Höppner, Geschäftsführer Verband Metallverpackungen. Die von den Mitgliedern des VMV hergestellten Verpackungen bestehen aus Stahl oder Aluminium. Beide Materialien können immer wieder ohne Qualitätsverlust recycelt werden. So wird zum Beispiel aus einer gebrauchten Lackdose ein Fahrrad, danach ein Autoteil oder wieder eine Verpackung. Die einmal eingesetzten Rohstoffe gehen nicht verloren, sondern werden weiter genutzt. „Ganz im Sinne der vorgeschlagenen Verordnung schont das Recycling von Metallverpackungen seit jeher die Ressourcen, spart Energie und verringert den Ausstoß von Emissionen“, so Höppner weiter.
Hohe Recyclingfähigkeit wird belohnt
Um einen Anreiz zu setzen, bis zum Jahr 2030 alle Verpackungen recyclingfähig zu machen, sollen Verpackungen künftig in Leistungsklassen unterteilt werden, die sich am Grad ihrer Recyclingfähigkeit orientieren. Und die Gebühren, die für die Sammlung, Sortierung und Verwertung einer Verpackung in jedem Land der EU zu entrichten sind, werden in ihrer Höhe an die jeweilige Leistungsklasse einer Verpackung gekoppelt.
„Das ist ein Bekenntnis der EU zu hochwertigem Recycling, mit dem auch die besondere Recyclingfähigkeit von Metallverpackungen belohnt wird. Denn gerade Verpackungen und Verschlüsse aus Metall können leicht und kosteneffizient recycelt werden, ohne dass es zu Qualitätseinbußen bei den verwendeten Metallen kommt“, lobt Höppner.
Recycling wird flächendeckend Pflicht
Zudem soll künftig für die Bewertung herangezogen werden, ob Verpackungen auch tatsächlich in einem angemessenen Umfang recycelt werden. Vom Jahr 2035 an müssen für alle Verpackungen moderne Infrastrukturen für die Sammlung, Sortierung und das Recycling zur Verfügung stehen, die mindestens 75 Prozent der EU-Bevölkerung abdecken. Während dies für bestimmte Verpackungsmaterialien eine große Herausforderung darstellt, erfüllen Verpackungen und Verschlüsse aus Metall auch dieses Kriterium bereits. So wird zum Beispiel Stahl seit vielen Jahrzehnten recycelt. Entsprechend gut ausgebaut ist die Infrastruktur und jedes der mehr als 500 Stahlwerke in Europa ist gleichzeitig ein Recyclingwerk. Auch deswegen erzielen Metallverpackungen die höchsten Recyclingquoten aller Packmittel. In Deutschland erreichen sie konstant Quoten von mehr als 90 Prozent und in Europa liegen Verpackungen aus Weißblech mit Recyclingraten von mehr als 85 Prozent an der Spitze.
Definitionen müssen nachgeschärft werden
„Wir sehen in dem Vorschlag der EU-Kommission etliche positive Aspekte, die sich durchaus mit den Beiträgen der Metallverpackung zu Ressourcenschutz und Kreislaufwirtschaft decken. Und es gibt natürlich auch Punkte, die einer Klärung bedürfen“, resümiert Höppner.
Insbesondere mit Blick auf die zahlreichen Definitionen, die dem Regelwerk vorgeschaltet sind, sieht die Branche eine Notwendigkeit nachzuschärfen.
Die Metallverpackungsindustrie freut sich daher darauf, im Dialog mit der Europäischen Kommission, dem Europäischen Parlament und den Mitgliedsstaaten für dieses ambitionierte Gesetzesvorhaben einzutreten und den Weg der EU in eine echte Kreislaufwirtschaft zu unterstützen.