Die JUMO-Unternehmensgruppe hat am Mittwoch den offiziellen Start für das neue Werk 2 in Rodges gegeben. Zum traditionellen Spatenstich waren, neben der Familie Juchheim, Vertreter von Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie zahlreiche Ehrengäste und Mitarbeitende in die Böcklerstraße im Technologiepark Fulda West gekommen. Das Werk ist ein Bekenntnis zum Wirtschaftsraum Fulda und eine langfristige Investition in die Zukunft der Unternehmensgruppe.
In diesem Jahr kann JUMO auf eine 75-jährige Unternehmensgeschichte zurückblicken. Aus einem 6‑Mann-Unternehmen, das Moritz-Kurt Juchheim 1948 in Fulda gründete, ist eine global agierende Unternehmensgruppe mit Standorten in 24 Ländern geworden. An diese unternehmerische Leistung seines Vaters erinnerte Gesellschafter Bernhard Juchheim in seinem Grußwort. Der Firmengründer setzte von Anfang an auf qualitativ besonders hochwertige Instrumente und einen bestmöglichen Kundenservice. Ihm war stets wichtig, dass der Kunde zurückkam – und nicht das Produkt, wie Bernhard Juchheim betonte.
Produktionsfläche von rund 13.000 Quadratmetern
„Wir errichten ein Werk für die Fertigung von Temperatur- und Drucksensoren mit einer Produktionsfläche von rund 13.000 Quadratmetern. Diese Produktbereiche sind zuletzt stark gewachsen und wir sehen hier auch in den nächsten Jahren Potenzial“, erläuterte Geschäftsführer Dr. Steffen Hoßfeld. Mit 48 Millionen Euro ist der Neubau die größte Investition in der Unternehmens-Geschichte. „Selbstverständlich stehen die Themen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und smarte Fabrik bei unserem neuen Werk ganz oben auf der Agenda“, so Hoßfeld weiter.
Stärkung der Wirtschaftsregion Fulda
„Ich freue mich, dass mit dem Werk neue Arbeitsplätze am Standort und damit in Hessen gesichert und geschaffen werden. Das wertet die Wirtschaftsregion Fulda auf. Die Stärkung des ländlichen Raums ist auch der Hessischen Landesregierung wichtig, daher haben wir auch zahlreiche Förderprogramme gestartet, um gleichwertige Lebensverhältnisse in Hessen zu erreichen”, unterstrich Digitalstaatssekretär und CIO des Landes Hessen, Patrick Burghardt. Besonders positiv bewertete Burghardt, dass in dem neuen Werk viele Fertigungsprozesse digital ablaufen werden.
Nachhaltige Produktion im Fokus
Nach aktueller Planung wird das Unternehmen komplett auf fossile Energieträger verzichten. Zur Heizungsunterstützung soll eine Geothermieanlage eingesetzt werden. Diese wird die Spitzenlast abdecken, die Grundlast wird komplett durch Wärmerückgewinnung aus den Produktionsprozessen gedeckt. Ein entsprechender Antrag zur Geothermieanlage befindet sich derzeit noch in Prüfung. JUMO ist zuversichtlich, dass diese Prüfung positiv verlaufen wird.
Der Strombedarf der Produktionsanlagen wird größtenteils durch den eigenen Strom gedeckt werden. Die Kühl- und Lüftungsanlagen des neuen Werkes werden überwiegend mit selbst erzeugtem Strom aus einer Photovoltaikanlage betrieben.
Das Unternehmen nutzt das komplette Potenzial zur Stromerzeugung und alle energetischen Prozesse sind auf das Ziel ausgerichtet, den CO2-Fußabdruck auf ein Minimum zu reduzieren. Die intelligente Mess- und Regeltechnik sorgt dafür, dass die vorhandene Energie vollumfänglich genutzt werden kann.