Auf der Hannover Messe vom 23. bis zum 27. April 2018 zeigt das Unternehmen für Automatisierung und innovative elektrische Antriebstechnik Baumüller sein breites Angebot für Industrie 4.0‑Lösungen. In Halle 14 an Stand H12 zeigt das Unternehmen an anschaulichen Exponaten die Vorteile von Simulationen, Wizard-geführter Inbetriebnahme, vorausschauender Wartung und intelligentem Prozessmonitoring.
Die Firma präsentiert auf der diesjährigen Hannover Messe neben Systemen und Komponenten ein breites Dienstleistungsspektrum und deckt dabei mit den unterschiedlichen Tochterunternehmen Beratungs- und Engineeringleistungen für den Maschinenbau und Maschinenbetreiber, sowie den kompletten Service über den gesamten Lebenszyklus von Maschinen und Anlagen ab. So können sich Besucher am Messestand über die Auslegung von neuen und die Optimierung von bestehenden Antriebssystemen, sowie über das breite Schulungsangebot und die neusten Tools und Softwarelösungen informieren. Außerdem stellen Experten aktuelle Servicekonzepte aus dem Bereich Industrie 4.0 vor.
Modularer Aufbau für mehr Flexibilität
Auf dem Messestand zeigt das Unternehmen live wie mit den richtigen Schnittstellen einzelne Produktionsprozesse vernetzt und so optimiert werden können. Am Beispiel eines verketteten Systems zeigt die Firma wie Maschinen so gekoppelt werden können, dass mehrere Schritte in einem Prozess erfolgen. Der Automatisierer rüstet hier komplette Maschinenmodule, vom Motor bis hin zur Software aus, die dann über die geeigneten Schnittstellen miteinander verknüpft oder in bestehende Anlagen integriert werden können. Der modulare Aufbau setzt sich auch in der Softwarefort. Hier können Anwender einzelne vorprogrammierte Funktionsbausteine oder komplette Bausteinbibliotheken erwerben, die validierte Bausteine enthalten, und so Entwicklungszeiten verkürzen und die Softwarequalität steigern. Besonders nutzerfreundlich im Softwarebereich ist der Inbetriebnahme-Wizard, der den Nutzer schnell und intuitiv durch die einzelnen Schritte der Inbetriebnahme, z.B. von Servopumpen im Spritzgießbereich, führt. Anwender profitieren so von einer schnelleren Inbetriebnahme mit geringerer Fehlerwahrscheinlichkeit.
Optimierte Time-to-Market mit dem digitalen Zwilling
Entwicklungszeiten verkürzen und bestehende Anlagen optimieren können Maschinenbauer und Anwender mit den neusten Simulations-Dienstleistungen und Komponentenmodellen. Durch einen sogenannten Digitalen Zwilling ist die Performance der Maschine schon im Konstruktionsprozess vorhersehbar. So kann das Verhalten der Maschine im Betrieb schon vor der Inbetriebnahme getestet und Fehler früh erkannt und beseitigt werden. Der Maschinenbauer erhält außerdem alle notwendigen Projektdaten des Antriebsstranges schon in einem frühen Stadium des Entwicklungsprozesses und kann seine Konstruktion darauf auslegen. So verkürzen sich Inbetriebnahmezeiten und die Fehlerwahrscheinlichkeit nimmt deutlich ab. Außerdem entfallen Vorabinbetriebnahmen beim Maschinenbauer und die Maschinen können direkt beim Kunden eingerichtet werden. Nicht nur zur Auslegung von Antriebssystemen, sondern auch zur Optimierung bestehender Anlagen eignen sich die neuen virtuellen Modelle. Verbesserungspotentiale können in der Simulation erkannt und getestet werden.
Smart Services für Produktionsoptimierung
Weitere Neuheiten stellt das Unternehmen im Bereich Smart Services vor. Mit BAUDIS IoT zeigt der Automatisierer eine intelligente Lösung zur Optimierung von Prozessen und zur laufenden Überwachung von Komponenten und Maschinenzuständen. BAUDIS IoT sammelt und analysiert Daten, die dann vor Ort beim Betreiber oder aber über eine Cloud in der Firmenzentrale oder bei einem externen Dienstleister erfasst, archiviert und ausgewertet werden. Diese Daten werden mit Hilfe von Algorithmen analysiert, die sich stets weiterentwickeln und so immer intelligenter werden, um dann hilfreiche Handlungsempfehlungen zur Prozessoptimierung oder zu Wartungsaktivitäten an den Maschinenbetreiber ausgeben zu können. BAUDIS IoT ist herstellerunabhängig und jederzeit nachrüstbar. Es ermöglicht mithilfe von Big Data die Verbesserung von Prozessen und verhindert lange Stillstandzeiten und unerwartete Servicefälle. Wichtigste Grundlage von Smart Services ist die Kommunikation von Daten. Hier bietet Baumüller mit Ubiquity eine Lösung für sichere Fernwartung an. Mit der Software-Lösung, die nach IEC 62443–3‑3 zertifiziert ist, werden höchste Sicherheitsstandards umgesetzt. Der Einsatz von separater
Hardware ist dabei überflüssig, weil die Laufzeitumgebung auf den Windows-basierten Baumüller Bedienpanels bereits vorinstalliert ist, es ist also nur der einmalige Erwerb der Kundendomain notwendig. Neben den notwendigen Software-Lösungen bietet Baumüller Beratungs- und Serviceleistungen im Bereich Fernwartung, Diagnose und vernetzte Fertigung und bringt hier unter anderem mit seinen Tochterunternehmen Baumüller Reparaturwerk und Baumüller Anlagen-Systemtechnik lange Erfahrung im Service, dem Monitoring und der Optimierung von Motoren mit.
Kompakt mit dezentraler Antriebstechnik
Im Komponentenbereich stellt die Firma den Messebesuchern in diesem Jahr Neuheiten aus den Bereichen Steuerungen, Umrichter und Motoren vor. Einen Fokus setzt die Firma hier auf das Thema dezentrale Antriebstechnik für den mobilen und den klassisch industriellen Einsatz. Mit seinen vielfältigen dezentralen Antriebslösungen ermöglicht die Firma Maschinen- und Fahrzeugbauern zahlreiche Vorteile in der Anlagenkonstruktion. Werden Umrichter nicht zentral im Schaltschrank sondern motornah oder direkt auf dem Motor positioniert, so zieht dies oft eine deutliche Platzersparnis und einen geringeren Verkabelungsaufwand nach sich. Außerdem kommen dezentrale Lösungen dem Trend der Maschinenmodularisierung entgegen. Baumüller bietet z.B. mit seinem Antriebssystem powerMELA, einem Gemeinschaftsprojekt mit Sensor-Technik Wiedemann, eine dezentrale Lösung, die speziell für den Einsatz in mobilen Nutzfahrzeugen und Arbeitsmaschinen optimiert ist. Mit dem b maXX 2500 und den DSDI-Kleinservoantrieben stehen auch für den klassischen Maschinenbau erprobte dezentrale Konzepte bereit.
Produkt-Highlights
Die Servomotoren der Baureihe DSH1 wurden für Anwendungen entwickelt, die höchste Präzision erfordern. Das neuste Derivat der Servomotorenpalette erreicht dank eines extra niedrigen Rastmoments eine extrem gute Regelgüte und eignet sich damit besonders für Anwendungen, die eine hohe Laufruhe erfordern. Die DSH1-Servomotoren sind in den Baugrößen 45–100 verfügbar und decken damit einen Drehzahlbereich von bis zu 5000 1/min ab. Mit dem Mehrachsregler b maXX 5800 stellt Baumüller eine kompakte Lösung für die Regelung von bis zu sechs Antriebsachsen vor. Der Regler kann vom Maschinenbauer frei konfiguriert, also mit genau den passenden einzelnen Achsleistungen ausgestattet werden. Das kompakte System verringert den Verdrahtungsaufwand und bietet eine schnellere Kommunikation, da Totzeiten durch die Feldbuskommunikation von einem Regler zum anderen entfallen. Neue Geräte gibt es außerdem bei den klassischen Anreihsystemen, wo die Achseinheiten b maXX 5300 jetzt für Spitzenströme bis max. 430 A und damit auch für deutlich höhere Nennströme bis ca. 180 A geeignet sind. Im Bereich der Steuerungstechnik stellt Baumüller mit seinen HMIs und den BoxPCs b maXX PCC-04 skalierbare und vielseitige Lösungen für alle Arten von Produktionsanlagen vor. Durch eine große Anzahl an Schnittstellen bei den PCs und verschiedene Varianten bei den HMIs wird eine flexibel vernetzbare sowie skalierbare Maschinenkonstruktion ermöglicht. Die Industrie-PCs können durch einen integrierten EtherCAT-Master und seine Erweiterungsfähigkeit entweder als Master oder Leitstandrechner eingesetzt oder aber auch als Slave in bestehende, ethernetbasierte Systeme eingebunden werden. Die HMIs sind in drei verschiedenen Ausführungen erhältlich und punkten vor allem durch die integrierte sichere Fernwartungslösung Ubiquity.
Baumüller auf der Hannover Messe: Halle 14, Stand H12