Hans-Joachim Boekstegers sieht die Multivac Unternehmensgruppe gut gerüstet für die Herausforderungen der Zukunft. Denn Positives ist auch aus der Vertriebsorganisation und von den Produktionsstandorten zu berichten. So gründete das Unternehmen im vergangenen Jahr eigene Vertriebs-und Servicestützpunkte in Taiwan, in der Mongolei und in Mazedonien. Am Standort Wolfertschwenden entstehen gerade eine weitere Fertigungshalle sowie ein Slicer-Anwendungszentrum. In den USA ging eine neue Fabrik in Betrieb, in Bulgarien die neue Produktionsstätte. Ebenso wurden die Kapazitäten in Lechaschau sowie bei Marking & Inspection in Enger erweitert. Auch für die Zukunft kündigte der CEO weitere Investitionen an: „Wir werden konsequent den Ausbau unserer Vertriebs- und Produktionsstandorte vorantreiben und an der Erweiterung unseres Produktportfolios arbeiten.“
Ganzheitliche Lösungen aus einer Hand
Die Zukunftsstrategie „Better Packaging and Processing“ bildet für das Unternehmen dabei den Rahmen – und schafft für Kunden erheblichen Mehrwert. Denn durch die Ausweitung des Portfolios hinsichtlich vor- wie auch nachgelagerter Prozessschritte und dank der umfassenden Linien- und Automatisierungskompetenz ist der Verpackungsspezialist nunmehr in der Lage, ganzheitliche, integrierte Lösungen vom Portionieren und Slicen über das Verpacken bis zum End-of-Line-Bereich aus einer Hand anzubieten.
Klares Statement zur EU-Kunststoffstrategie
Ein Drittel des kunststoffbasierten Verpackungsabfalls landet unkontrolliert in der Umwelt und größtenteils in den Ozeanen und auch künftig muss mit einem Anstieg der Packmittelproduktion gerechnet werden. „Daher ist unserer Überzeugung nach ein hohes Engagement und Verantwortungsbewusstsein nicht nur von der Kunststoffindustrie, sondern von allen Teilnehmern der Prozesskette gefordert – also von Herstellern, Produzenten und Verpackern ebenso wie von Maschinen- und Folienherstellern sowie dem Handel und letztendlich den Konsumenten.“
Das Unternehmen verfolgt dazu bereits seit vielen Jahren aktiv mehrere Ansatzpunkte und stellt auch in Köln innovative Konzepte vor, die zur Implementierung der Kunststoffstrategie beitragen. Zum einen sind die Verpackungsmaschinen hinsichtlich ihrer Technik und Ausstattungsoptionen so ausgelegt, dass sie unterschiedlichste, auch faser-basierte Packstoffe wie Papier oder Karton verarbeiten können. Ein weiterer Ansatzpunkt ist die konsequente Reduzierung des Packstoffverbrauchs bei der Packungsherstellung, die einerseits durch die Ausstattung der Verpackungsmaschinen mit unterschiedlichen Optionen erzielt werden kann, andererseits durch ein entsprechendes Packungsdesign, wie beispielsweise durch die Vermeidung von überdimensionierten Verpackungen. Drittens arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit der Packstoffindustrie an der Entwicklung alternativer Packstoffe sowie an neuen Verpackungskonzepten beispielsweise unter Verwendung von Monomaterialien oder auch Materialien aus sogenannten Biopolymeren, um damit die Einhaltung der geforderten Recyclingquoten zu unterstützen. Hans-Joachim Boekstegers gibt hierbei jedoch zu bedenken, dass die Schutzeigenschaften dieser Werkstoffe aus heutiger Sicht nicht mit denen der konventionellen Materialien gleichzusetzen sind, woraus bei bestimmten Anwendungen negative Effekte auf die Haltbarkeit der verpackten Produkte entstehen könnten.