Polymere und Aluminium aus gebrauchten aseptischen Kartonpackungen zurückgewinnen und erstmals in Brasilien separat gewerblich verkaufen – das wird eine innovative Recyclingtechnologie ermöglichen, in welche SIG eine Investition in Höhe von 10 Millionen BRL (Brasilianische Real) nun ankündigt. Durch die Erweiterung des Anwendungsbereichs für recycelte Materialien aus gebrauchten aseptischen Kartonpackungen erwartet SIG eine Wertsteigerung der Materialien von mehr als 50 Prozent.
„Wir freuen uns, eine Technologie nach Brasilien zu bringen, die es ermöglicht, Aluminium- und Polyethylenschichten aus geleerten aseptischen Kartonpackungen voneinander zu trennen und so den Absatzmarkt für diese Materialien zu erweitern. Auf diese Weise steigern wir den Wert der dann sortenrein recycelten Materialien“, sagt Ricardo Rodriguez, President and General Manager Americas bei SIG. „Dieses Projekt ist das jüngste in einer Reihe innovativer Kooperationen unter der Federführung von SIG, um die Sammel- und Recyclingraten für gebrauchte aseptische Kartonpackungen zu erhöhen und die Recyclingkette auf nachhaltige Weise auszubauen.“
Innovative Recyclingtechnologie
Aseptischen Kartonpackungen bestehen durchschnittlich zu 75 Prozent aus Rohkarton – gewonnen aus der erneuerbaren Ressource Holz. Der Kartonanteil kann über die bestehende brasilianische Recycling-Infrastruktur in Papierfabriken getrennt werden. Das bei diesem Prozess anfallende Gemisch aus Polyethylen und Aluminium (Polyaluminium oder PolyAl) kann zu einem robusten Material für Zwecke wie Bedachungen, Paletten und Möbel recycelt werden.
In der neuen Recyclinganlage von SIG wird eine innovative Technologie zum Einsatz kommen, die es ermöglicht, das Polyethylen und Aluminium aus dem PolyAl voneinander zu trennen, um einen größeren Markt und eine größere Nachfrage nach diesen recycelten Materialien zu schaffen. Die neue Technologie wurde über einen Zeitraum von fünf Jahren mit dem Projektpartner ECS Consulting entwickelt und bereits in einem Pilotprojekt erprobt. Dabei wurde die Effektivität dieses chemischen Recyclingverfahrens nachgewiesen.
Die neue Recyclinganlage entsteht im Bundesstaat Paraná und ist derzeit im Bau. Sie soll im Jahr 2024 mit einer anfänglichen Produktionskapazität von 200 Tonnen pro Monat in Betrieb genommen werden. Gemeinsam mit Partnern aus der Industrie hat SIG auch bereits in eine Anlage in Deutschland investiert, um Polymere und Aluminium aus PolyAl zu trennen. Diese Anlage wurde 2021 in Betrieb genommen.
Ethische Sammelprogramme
Investitionen in neue Technologien zur Schaffung eines größeren Marktes für recycelte Materialien sind ein wichtiger Schritt zur Erhöhung der Recyclingraten für gebrauchte aseptische Kartonpackungen. Dabei werden zwei wichtige Bereiche unterstützt: die Sammlung gebrauchter Verpackungen bei den Verbrauchern und die Sortierung dieser Verpackungen, damit sie den richtigen Recyclingströmen zugeführt werden können.
Das Programm so+ma vantagens von SIG, das seit 2018 in Partnerschaft mit der NGO so+ma durchgeführt wird, ermöglicht es Menschen in benachteiligten Gemeinden, Treuepunkte für die Abgabe von Abfällen zu sammeln, die dann dem Recycling zugeführt werden. Die Punkte können gegen Prämien für Grundnahrungsmittel oder Schulungen eingetauscht werden. SIG weitet dieses Modell nun aus, um das Recycling zu fördern und zusätzlichen gesellschaftlichen Nutzen für weitere Gemeinden in Brasilien und darüber hinaus zu schaffen.
SIG fördert auch öffentliche Maßnahmen zur gezielten Abfallsammlung in Brasilien und unterstützt als Startkapitalgeber für das Programm Recicleiros Cidades eine effektive Infrastruktur und angemessene Arbeitsbedingungen für Abfallsammler-Kooperativen. Das 2018 gemeinsam mit der NRO Recicleiros ins Leben gerufene Programm wird derzeit in 13 Städten umgesetzt und soll bis 2027 auf 60 Städte ausgeweitet werden.
Der Fokus auf Recycling in Brasilien ist Teil des globalen Way Beyond Good-Engagements von SIG, um die positiven ökologischen und sozialen Aspekte der SIG-Verpackungen während ihres gesamten Lebenszyklus zu verbessern.
„Wir bei SIG haben uns verpflichtet, die Materialien, die für unsere Verpackungen verwendet werden, nachhaltig zu beschaffen. Wir sind ein Hersteller von aseptischen Kartonpackungen, der Rohkarton zu 100 Prozent als FSC-zertifiziert bezieht und ASI-zertifiziertes Aluminium verwendet“, sagt Isabela De Marchi, Sustainability Manager Südamerika bei SIG. „Wir sind zudem entschlossen, eine ethische Recyclingkette zu fördern, die das Sammeln und Recyceln unserer Packungen nach der Entleerung unterstützt, so dass Gemeinden, Arbeiter und die Umwelt davon profitieren. Die neue Recyclinganlage in Paraná bringt uns auf diesem Weg einen Schritt weiter, indem sie den wirtschaftlichen und ökologischen Wert der aus aseptischen Kartonpackungen zurückgewonnenen Materialien maximiert.“