Die Folgen des Klimawandels sind nicht mehr von der Hand zu weisen. Es sind dringend Maßnahmen erforderlich, um die CO2-Emissionen zu reduzieren und wertvolle Ressourcen zu schützen. Es wird angenommen, dass erneuerbare Energien und Energieeffizienzmaßnahmen das Potenzial haben, bis zu 90 Prozent der erforderlichen Defossilierungsziele zu erreichen. In den nächsten Jahren erreichen die ersten installierten PV-Systeme ihr Nutzungsende.
Evonik ist Teil des Projekts ReProSolar, in dem ein hocheffizientes Verfahren für das Recycling von Photovoltaik (PV)-Altmodulen entwickelt wird. Unter der Projektleitung von Veolia Deutschland und gemeinsam mit Partnerunternehmen aus dem öffentlichen und privaten Sektor, die entlang der Wertschöpfungskette des Recyclings von PV-Modulen agieren, werden alle Bestandteile der PV-Module vollständig rückgewonnen. So können der verarbeitenden Industrie unter anderem reines Silizium, Silber und Glas wieder zur Verfügung gestellt werden. Die EU fördert das Projekt mit insgesamt 4,8 Mio. Euro über EIT RawMaterials. Die Förderung läuft seit Februar 2021 und endet im Januar 2025. Bis Jahresende wird die Realisierbarkeit im industriellen Maßstab bei den Betrieben der Partner FLAXRES GmbH in Dresden und ROSI Solar in Grenoble getestet. Bis 2023 sollen 5.000 Tonnen stillgelegter PV-Module jährlich in einer Demonstrationsanlage verarbeitet werden.
ReProSolar kümmert sich um ein innovatives Management der stillgelegten PV-Module. So wird aus der bisherigen linearen PV-Industrie eine Kreislaufwirtschaft zur Reduzierung von Abfall und zur Erhaltung der wertvollen Rohstoffe.
„Unser Prozess basiert auf einer neuen Delaminierungstechnologie, die in der Lage ist, die Solarzellen effizient von der Glasplatte zu trennen. Innovative physikalisch-chemische Verfahren ermöglichen dann die Rückgewinnung aller Materialien ohne dass PV-Module zerkleinert werden müssen“, erklärt Projektleiter Antoine Driancourt, Veolia Umweltservice.
Von der Aufbereitung und Rohstoffreinigung über die Abfallstrom-Lieferkette bis hin zur Wiedereingliederung in verschiedene Industrien, wird mit den Projektpartnern die gesamte Wertschöpfungskette berücksichtigt.