Leistritz hat es sich zum Ziel gesetzt, eine Schraubenspindelpumpenbaureihe zu entwickeln, die den Anforderungen einer Hochdruckanwendung mit Fluiden niedriger Viskosität standhält, wie etwa bei der Brennstoffversorgung großer Gasturbinen. Herausgekommen ist dabei die neue L3U-Pumpenserie. Durch ihren modularen Aufbau lässt sich das Potenzial eines dreispindeligen Schraubenpumpenbaukastens aufzeigen: Die Segmentierung der Grund- und Anbauteile lässt sich so gestalten, dass mit diesem Baukasten alle derzeit marktüblichen Druckstufen bedient werden können.
Das Funktionsprinzip der Schraubenspindelpumpe bietet verschiedene Vorteile für den Einsatz im Hochdruckbereich. Dafür spricht vor allem die Fördercharakteristik dieses Pumpentyps, die durch ihr pulsationsarmes Förderverhalten geprägt ist. Im Unterschied zu anderen Verdrängerpumpen verteilt sich bei Schraubenspindelpumpen der Differenzdruck auf die von den Schraubenprofilen gebildeten Förderkammern.
Die Anzahl der Kammern ist abhängig von Schraubenprofillänge und Spindelsteigung und liegt im Bereich der Pumpen für die Brennstoffversorgung bei typischerweise mindestens zehn Kammern. Das bewirkt, dass die letzte Förderkammer vor Öffnung in den Druckraum bereits 90 Prozent des Anlagengegendrucks aufweist. Zusammen mit dem gleitenden Öffnen der Kammer in den Druckraum wird ein Pulsationsniveau erreicht, das weit unter einem Prozent des Förderdrucks liegt.
Darüber hinaus arbeitet die L3U im zulässigen Betriebsbereich weitgehend verschleißfrei, unter anderem, weil ein Schmierfilm die gleitgelagerten Spindeln radial von der Gehäusewandung trennt und sie somit rein hydrodynamisch ohne jeden metallischen Kontakt laufen. Zum anderen vermeidet das Axialschubausgleichssystem der Spindeln Mischreibungszustände in jedem Betriebszustand der Pumpe. Dies gilt insbesondere auch für die An- und Abfahrvorgänge, bei denen in üblichen Systemen oft sichtbarer Verschleiß an den Stirnflächen der Spindeln detektiert werden kann.
Altbewährte Pumpe in neuem Design
Eine weitere Neuheit bei Leistritz ist die L2-Pumpe – eine gleitgelagerte Zweispindelpumpe. In der Chemie setzt sie dort an, wo die übliche Kreiselpumpe an ihre wirtschaftlichen Betriebsgrenzen stößt. Um Bewährtes zu erhalten und Potenzial zu verbessern, hat das Unternehmen die L2-Pumpe teilweise überarbeitet: Durch Materialanpassungen und geringe geometrische Änderungen konnte die Pumpe nochmals optimiert werden.
Sie punktet insbesondere, wenn es um Spülbetriebe geht: Dies wird durch erhöhte Differenzdrücke bei geringeren Viskositäten als bisher ermöglicht, nämlich bei 0,6 Millipascal. Somit kann die Pumpe vor allem bei chemischen Prozessen nach Abschluss eines Batches oder bei Produktwechseln von kontinuierlichen Prozessen auch zur Spülung der Anlage mit Ethanol, Wasser, Hexan oder ähnlichem verwendet werden. Durch die Möglichkeit, die Pumpe bei Bedarf mit Limitationen rückwärts laufend betreiben zu können, ist auch eine problemlose Entleerung der Druckleitung realisierbar. Diese Eigenschaften ersparen eine zusätzliche Pumpe und deren einhergehende Peripherien.