Als wichtiger Energieträger für eine kohlenstoffarme Zukunft gilt durch Elektrolyse – einem Prozess, der Elektrizität aus erneuerbaren Energien nutzt, um Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff aufzuspalten – produzierter grüner Wasserstoff. Hiermit sind jedoch erhebliche Herausforderungen in Bezug auf hohe Produktionskosten und energieintensive Prozesse verbunden.
Nach Angaben des Green Hydrogen Catapult, einer globalen Initiative führender Energieunternehmen, müssen die Kosten für die Herstellung von grünem Wasserstoff bis 2026 um 50 Prozent auf unter 2 $/kg sinken, um die benötigte Produktionskapazität auf das 50-fache zu steigern.
OPTIMAX unterstützt dies, indem die Software jeden Aspekt des Lebenszyklus einer Wasserstoffanlage von der Simulation während der Konstruktions- und technischen Planungsphase bis zur Echtzeit-Visualisierung und Überwachung im Betrieb unterstützt. Die Software misst die bidirektionalen Energieflüsse und Kohlenstoffemissionen, und liefert so kontextbezogene Daten, die Betreiber nutzen können, um den optimalen erforderlichen Energiebedarf zu bestimmen.
Die durch diese Lösung ermöglichte Transparenz kann außerdem genutzt werden, um die Effizienz und Zuverlässigkeit jedes Elektrolyseur-Moduls im Betrieb innerhalb der Anlage zu verbessern. Die Auslastung jedes Moduls wird reguliert und so sichergestellt, dass es nur bei Bedarf verwendet wird.
“Die Erweiterung der umweltfreundlichen Wasserstoffproduktion erfordert erhebliche Kapitalinvestitionen und ist mit hohen Betriebskosten verbunden“, sagt Sleman Saliba, Global Product Manager Energy Management für ABB Process Automation. „Nahezu 70 Prozent der Gesamtbetriebskosten einer Wasserstoffanlage werden durch den für das Aufspalten des Wassermoleküls in der Elektrolyse benötigten Strom verursacht. Mit OPTIMAX können Betreiber ihre Industrieprozesse mit nur 1–3 Prozent Technologieinvestitionen energieeffizient betreiben und ihre Stromkosten um bis zu 20 Prozent reduzieren.“
Durch die Einbindung der Intraday-Planung können Betreiber OPTIMAX auch für die Vorausplanung nutzen. So können Anlagenbetreiber wettbewerbsfähig am Energiemarkt handeln und ein zirkuläres Energiesystem entwickeln, das auf Prognosen zur Verfügbarkeit erneuerbarer Energien und deren Nachfrage basiert, aber auch die Marktpreise für Strom berücksichtigt.
Die Lösung kann außerdem verwendet werden, um die Integration von grünem Wasserstoff in bestehende Wasserstoffnetze oder eine in Zukunft entwickelte Infrastruktur zu optimieren.