Die Siegerprojekte des diesjährigen Responsible-Care-Wettbewerbs „Dialog – Unser Beitrag zur Transparenz“ des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI) sind gelungene Beispiele dafür, dass Dialog mehr als Reden bedeutet. VCI-Hauptgeschäftsführer Wolfgang Große Entrup sagt: „Unsere Preisträger zeigen eindrucksvoll, wie Chemie- und Pharmaunternehmen mit ihren Nachbarn vertrauensvoll und offen im Gespräch bleiben. Denn nur so werden wir Verständnis für die Maßnahmen wecken können, die unsere Branche umsetzen muss, um bis zur Mitte dieses Jahrhunderts klimaneutral zu werden. Mit einem Tag der offenen Tür über ein multimediales Besucherzentrum oder eine Nacht der Ausbildung bis hin zu einer Selbstverpflichtung für eine digitale Unternehmensverantwortung: So sehen Vorzeigeprojekte aus. Denn dem Dialog müssen Taten folgen.“
Roche Pharma in Grenzach-Wyhlen, hat sich mit ihrem Projekt „Nachhaltigkeit im Dialog: Sanierung Kesslergrube durch Roche“ den ersten Platz gesichert. Das Unternehmen informierte mit Beginn der Planungsphase 2012 kontinuierlich und über verschiedene Kanäle umfassend und transparent. Ein Besucherzentrum stand im Mittelpunkt der Maßnahmen – und viele Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern, eine Website, ein Newsletter, verschiedene Broschüren und ein SMS-Dienst ergänzen das umfassende Informationsangebot. Um Geruchsbelästigungen durch die Sanierungsarbeiten möglichst schnell erkennen zu können, wurden freiwillige „Geruchsmelder“ aus dem Kreis der Anwohner gewonnen und professionell geschult. Diese direkte Einbindung der Bevölkerung überzeugte die Jury besonders.
Den zweiten Platz belegte die Worlée-Chemie aus Lauenburg mit dem Projekt „Unser ganzheitliches Konzept für kontinuierlichen Dialog und nachhaltige Transparenz“. Bereits 1993 startete die Worlée-Chemie den Dialog mit Tagen der offenen Tür. Regelmäßig werden Besuchergruppen empfangen, mit denen das Unternehmen das Gespräch sucht. Seit 2017 werden freiwillig Nachhaltigkeitsberichte in Übereinstimmung mit den Global Reporting Initiative Standards veröffentlicht, um auch auf nationaler und internationaler Ebene über alle Bereiche der Nachhaltigkeit transparent zu berichten. Die Jury begeisterte sich für das Gesamtkonzept der Offenheit und Transparenz eines mittelständischen Unternehmens.
Für das Projekt „Wir sind Tor- und Türöffner für den Blick hinter die Kulissen“ wird Evonik Industries in Hanau mit dem dritten Platz belohnt. Die Standortkommunikation setzt beim Dialog auf vier Säulen für eine gelungene und transparente Nachbarschaftskommunikation: Chemie erklären; transparent kommunizieren; nachhaltig fördern und ausbilden sowie nachhaltig kooperieren. Zahlreiche Aktionen spiegeln die Vielfalt der Nachbarschaftskommunikation wider: Forscherinnen und Forscher erklären ihre Projekte, eine Nachbarschaftszeitung wird herausgegeben, „Die Nacht der Ausbildung“ und eine Kinderuni werden veranstaltet sowie Gemeinschafts-projekte mit anderen lokal ansässigen Firmen umgesetzt. Die Jury zeigte sich begeistert von der Vielfalt an Maßnahmen, die Evonik am Standort eingeführt hat, um transparent mit der Nachbarschaft einen Dialog zu führen.
Den Mittelstandspreis gewinnt Kemper System aus Vellmar mit dem Projekt „Im Dialog mit der Nachbarschaft – damit die Chemie stimmt“. Das mittelständische Unternehmen organisiert einen jährlichen offenen Dialog mit der Nachbarschaft, Privatpersonen, Firmeninhabern und mit Politikerinnen und Politikern. Hier werden zum Beispiel langfristige Ziele des Unternehmens oder anstehende Planungen vorgestellt. Und um auch jüngere Menschen für die Chemie zu begeistern, stellt sich das Unternehmen regelmäßig an Schulen vor und bietet Betriebspraktika an. Ein gutes Konzept für einen offenen Dialog, bewertete die Jury das Projekt.
Der Digitalisierungspreis geht an Weleda, Schwäbisch Gmünd, für das Projekt „Die digitale Unternehmensverantwortung der Weleda AG“. Weleda gestaltet ihren digitalen Wandel werteorientiert, transparent und im Einklang mit Mensch und Natur. Mit einer Selbstverpflichtung bekennt sich das Unternehmen zu 15 unternehmensweiten digital-ethischen Prinzipien. Weleda stellt ihren Ansatz für die digitale Unternehmensverantwortung öffentlich zur Verfügung und wirkt in der Corporate-Digital-Responsibility-Initiative des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz und dem Digital-Responsibility-Ressort des Bundes-verbands Digitale Wirtschaft (BVDW) mit. Ein auszeichnungswürdiger Ansatz, so die Jury.
Hintergrund zu Responsible Care und zum Wettbewerb
Freiwillig mehr tun, als Gesetze und Vorschriften vorschreiben. Das dokumentiert die Chemie mit ihrer weltweit einzigartigen Initiative Responsible Care – in Deutschland seit mehr als 30 Jahren. Responsible Care ist ein Beitrag zur Nachhaltigkeitsinitiative Chemie3. Der Responsible-Care-Wettbewerb des VCI beginnt auf Landesebene. In den Landesverbänden wurden in diesem Jahr 92 Projekte eingereicht. Die Landessieger nehmen automatisch am Bundeswettbewerb teil. Hier entschied die Jury aus insgesamt 18 Projekten über die Bundessieger.
Brandschutz in Biomasseanlage
Ein wichtiger Bestandteil erneuerbarer Energien ist Biomasse, bestehend aus Holz, Pflanzenresten und Abfällen. Biomasse hilft fossile Brennstoffe zu reduzieren. Bei...
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