Die Digitalisierung schreitet fort und steht im Vordergrund der Jahrestagung der German Quality Management Association e.V. (GQMA) in Bonn (20.–21. September 2018). Der Verband ist die zweitgrößte europäische Fachgesellschaft für das Qualitätsmanagement im Bereich der chemischen und pharmazeutischen Industrie.
„Die Pharmabranche steht mitten im Umbruch und muss in Disziplinen denken, die bisher weit außerhalb des Geschäftsmodells lagen. Die Herausforderung liegt in der zentralen Digitalisierung einer in vielen Schlüsselbereichen der Wertschöpfung historisch dezentral aufgestellten Branche.“
Tore Bergsteiner, Geschäftsführer von Main5
Globale Regulierung und Patientenschutz
Neben dezentraler Produktion und Verkauf im Pharmasektor arbeitet das Qualitätsmanagement oftmals zentralisiert, um Fällen wie Plagiaten oder Verunreinigungen nachhaltig begegnen zu können. Die pharmazeutische Industrie ist weltweit umfassend reguliert und überwacht, allerdings haben europäische Länder andere Vorgaben als beispielsweise die USA. Schlupflöcher wie der Internethandel werden von Kriminellen genutzt und können dem Patienten beispielsweise durch Plagiate gefährlich werden. Im Februar 2019 tritt die Fälschungsschutzrichtlinie der EU in Kraft. Rezeptpflichtige Arzneimittel müssen dann mit einem eindeutigen Sicherheitsmerkmal ausgezeichnet sein. Derweil arbeiten Pharmaunternehmen an globalen Standards, um eine einheitliche Umsetzung effizient zu ermöglichen.
Gipfeltreffen für Qualitätsmanagement
Die entscheidenden Themen für eine digitale Zukunft mit zentralisierten Systemen werden während der GQMA-Tagung diskutiert und präsentiert. Darunter auch zwei Projekte der Main5, die jeweils gemeinsam mit Merck und Fresenius Kabi durchgeführt wurden.
„Die Problematik in der Pharmabranche liegt in hochkomplexen Prozessen und der nötigen wie sinnvollen internationalen Regulierung. Wir nutzen agile Methoden, um in den Projekten Prozesse, Menschen und Technologie zu vereinen. Pharma wird für viele andere Branchen der Prozessindustrie eine Vorreiterrolle der Zukunftsmodelle einnehmen.“
Tore Bergsteiner