Die 2021 von Trumpf gegründete Gesellschaft „Trumpf Tracking Technologies“ hat im Sommer ein neues Lösungsportfolio zur Echtzeitlokalisierung für die digital vernetze Fertigung auf den Markt gebracht. Die Software CorivaEngine kann alle Systeme orten, die mit dem offenen Lokalisierungsstandard „omlox“ kompatibel sind. „Mit Coriva können Anwender ihre gesamte Produktion in Echtzeit tracken, ohne in eine neue IT-Infrastruktur zu investieren. Das sorgt für Effizienzgewinne entlang der gesamten Prozesskette“, sagt Daniel Bossert, Chief Customer Officer von Trumpf Tracking Technologies.
Anwender, die Coriva nutzen wollen, statten ihre Hallen mit intelligenten Satelliten aus. Außerdem installieren sie digitale Marker, sogenannte „Tags“ auf den Objekten, die sie in der Fertigung tracken möchten. Dazu gehören zum Beispiel Aufträge, Material, Paletten, Behälter, Transportwagen, Stapler, fahrerlose Transportsysteme, Werkzeuge, Transportwagen oder Drohnen. Die Tags sind in der Lage, alle 125 Millisekunden ihren Live-Standort an die Satelliten zu senden. Mithilfe eines Algorithmus kann die Software die Positionsdaten aller getagten Objekte ermitteln und die Fertigung in Echtzeit digital abbilden. Das Besondere an Coriva ist, dass die Software auch die Tags anderer Hersteller orten kann. Dafür müssen sie lediglich mit dem offenen Industriestandard omlox kompatibel sein. Trumpf Tracking Technologies setzt bei Coriva auf die Ultrabreitband-Technologie (UWB). Diese eignet sich, um Objekte in industriellen Umgebungen mit metallischem Umfeld präzise und robust zu tracken.
Coriva eignet sich für Unternehmen, die mit Digitalisierung effizienter fertigen möchten. Besonders hoch sei das Potenzial bei Firmen, die Produkte mit einer hohe Variantenvielfalt in kleinen Stückzahlen herstellen und bei der Automatisierung noch am Anfang stehen, sagt Bossert. Mehrere Kunden setzen die Lösung bereits in ihrer Produktion ein. Dabei konnte Trumpf Tracking Technologies nachweisen, dass sich die Investition in Coriva schon ab einem Jahr amortisiert. Beispielsweise lassen sich die Suchzeiten mit der Lösung stark reduzieren oder Aufträge im Fertigungsablauf automatisch verbuchen.
Dank der standardisierten omlox-Schnittstellen lässt sich Coriva mit Softwareanwendungen unterschiedlicher Hersteller schnell und einfach kombinieren, etwa Wertstromanalysen oder Manufacturing Executive Systems (MES). Das steigert die Effizienz und Flexibilität weiter. Bei omlox handelt es sich um einen neuen Lokalisierungsstandard mit einheitlicher IT-Schnittstelle. Er ermöglicht es Anwendern, UWB-Hardwarekomponenten unterschiedlicher Hersteller einzusetzen. Darüber hinaus lassen sich sämtliche Ortungstechnologien wie UWB, 5G, RFID oder GPS integrieren und den Softwareanwendungen über eine einheitliche Schnittstelle bereitstellen.