Es geschieht immer häufiger: Eine Komponente, eine Baugruppe oder ein komplettes Produkt, das benötigt wird, ist nicht mehr lieferbar. Dann hat es der betroffene Industriebetrieb mit Obsoleszenz zu tun, einem Risiko infolge der hohen Innovationsgeschwindigkeit in der digitalisierten Produktion. Betreiber und Lieferant müssen sich daher schon zum Zeitpunkt der Beschaffung eines Systems Gedanken machen, wie man den Betrieb und eine Ersatzteilversorgung auch nach vielen Jahren sicherstellen kann. Die neue Richtlinie VDI 2882 zeigt Konzepte zur Sicherstellung der Nutzung von Systemen bzw. Komponenten, die älter als 10, 20 oder auch 30 Jahre sind oder werden.
Obsoleszenzfälle treten durch die rapide steigende Anzahl von Innovationen sowie die Elektronifizierung in allen Branchen der Investitionsgüterindustrie (also Anlagegüter, Infrastruktur, langlebige Gebrauchsgüter, Verbrauchsmaterial und auch Softwareprodukte) auf. Konzepte des Obsoleszenz-Managements (OM) sollten sich nicht nur auf die schnelle Beschaffung im Schadensfall reduzieren, sondern auch Strategien mit großer Vorlaufzeit entwickeln.
Die VDI 2882 gilt für alle Bereiche, in denen Produkte betrieben, genutzt und instand gehalten werden. Die Richtlinie ist primär aus Sicht der Instandhaltung und des Anlagenmanagements eines Nutzers und Betreibers geschrieben. Damit ergänzt sie die Norm DIN EN 62402.
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