Der Werkstoffhersteller Covestro ist für seine Erfolge bei der Nutzung von CO2 in der Kunststoffproduktion vom Verband der europäischen chemischen Industrie (CEFIC) ausgezeichnet worden. Das Unternehmen erhielt am Freitag in Florenz den „Responsible Care Award“ des Verbands in der Kategorie „Environment“ (Umwelt). Covestro nutzt dank eines innovativen Verfahrens seit kurzem erstmals Kohlendioxid, um eine zentrale Komponente für hochwertigen Polyurethan-Schaumstoff herzustellen. So wird der traditionelle Rohstoff Erdöl eingespart.
„Wir sind stolz und fühlen uns geehrt, diese bedeutende Anerkennung durch CEFIC zu erhalten“, sagte Covestro-Innovationsvorstand Dr. Markus Steilemann. „Das zeigt, dass wir mit CO2 als alternativem Rohstoff auf dem richtigen Weg sind und in diesem Zukunftsfeld eine Vorreiterrolle einnehmen. Unser Ziel ist, möglichst viele Kunststoffarten mit Hilfe von Kohlendioxid zu produzieren und so einen Beitrag zur Ressourcenschonung und Nachhaltigkeit zu leisten.“
Wissenschaftliche Pionierleistung
Die Nutzbarmachung des extrem reaktionsträgen CO2 ist ein wissenschaftlicher Durchbruch in der Chemieindustrie. Dank des richtigen Katalysators und der richtigen Prozesstechnologie kann Covestro jetzt ein neues Vorprodukt für Polyurethan-Schaumstoff mit 20 Prozent CO2-Anteil herstellen. Eine erste Produktionsanlage wurde in diesem Jahr in Dormagen bei Köln eröffnet. Das neue Material wird Endkunden voraussichtlich schon bald in Form von Matratzen oder Polstermöbelm im Alltag begegnen.
Das Kohlendioxid ersetzt dabei Erdöl und dessen Derivate, auf denen die chemische Industrie anonsten nahezu komplett basiert. So wird deren Rohstoffbasis verbreitert und gleichzeitig die Aufbereitung des Erdöls vermieden, was wiederum Emissionen und Energie einspart.
Diese Leistung würdigte CEFIC mit dem Award, der seit 2004 jährlich verliehen wird. Er hat seinen Namen von der Responsible Care-Initiative, in der sich Chemieunternehmen und ‑verbände aus der ganzen Welt zusammengeschlossen haben, um ihre Verantwortung gegenüber Umwelt und Gesellschaft gemeinsam wahrzunehmen und das Thema Nachhaltigkeit mit hoher Priorität zu verfolgen.