Das Unternehmen Knauer Wissenschaftliche Geräte GmbH wurde mit seiner Innovation „Impingement Jets Mixing Skids for high-flow production of lipid nanoparticles – zur Herstellung des Corona mRNA Impfstoffes“ als eines von zehn Unternehmen für den begehrten Innovationspreis nominiert. Die Bekanntgabe erfolgte am 8. September 2021 im Rahmen einer Pressekonferenz, die in den Unicorn Workspaces in der Berliner Brunnenstraße stattfand.
Die Wirksamkeit der mRNA-Impfstoffe gegen Corona ist auf eine Verkapselung der empfindlichen mRNA in sogenannte Lipid-Nanopartikel angewiesen. Verkapselungssysteme existierten bis Herbst 2020 weltweit nur im kleinsten Labormaßstab. Das Unternehmen ist es in Kooperation mit zwei großen Pharmaunternehmen in kürzester Zeit gelungen, flexible Anlagen, sogenannte IJM-Skids (Impingement Jet Mixing) zu entwickeln, mit denen Lipid-Nanopartikel für mehrere Millionen Impfdosen pro Woche hergestellt werden können.
Neben Vakzinen auf mRNA-Basis arbeiten Pharmaunternehmen an auf mRNA basierenden Arzneistoffen gegen eine Vielzahl von Krankheiten, unter anderen Alzheimer, HIV, Malaria etc. Am bekanntesten darunter ist das Unternehmen BioNTech, das an einer Therapie gegen Krebs forscht. Diese Arzneistoffe müssen, um intakt die Zellen zu erreichen, in Lipid-Nanopartikel eingekapselt werden. Daher werden IJM-Skids in unterschiedlichen Größenordnungen auch zukünftig für die Bekämpfung von Krankheiten weltweit benötigt.
„Ich freue mich, dass wir alle unsere Systeme für die Impfstoffproduktion erfolgreich und pünktlich liefern konnten. Es macht unser Team stolz, dass wir auf diese Weise zur Bekämpfung von COVID-19 beitragen.“
— Lilit Avagyan, Business Development Manager
Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel stattete dem Unternehmen am 10. September 2021 einen Besuch ab. Alexandra Knauer, die Geschäftsführerin und Eigentümerin des Familienbetriebes mit 160 Mitarbeitenden, begrüßte zusammen mit ihrem Geschäftsführer Carsten Losch die Bundeskanzlerin. Aus einem Pressestatement von Bundeskanzlerin Merkel geht folgendes hervor (Ausschnitt):
“Ich habe dieses Unternehmen heute sehr gerne besucht, weil hier höchste Präzisionstechnik entwickelt wird, insbesondere jetzt ihr neuestes Produkt ‑ nachdem das Unternehmen sich schon viele Jahrzehnte lang entwickelt hat ‑, etwas, was dringendst gebraucht wurde bei der Entwicklung der mRNA-Impfstoffe bzw. besser gesagt für die Produktion der mRNA-Impfstoffe in großem Maßstab.”
Der Konzern hat für die Fertigung der LNP-Anlagen am Standort in Berlin-Zehlendorf zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen – fünfzehn werden es 2021 sein.
Die Jury des Innovationspreises Berlin Brandenburg unter Vorsitz von Prof. Oliver Günther, Ph. D., Präsident der Universität Potsdam, hat aus 168 Bewerbungen im Wettbewerb um den Innovationspreis Berlin Brandenburg die zehn besten Innovationen der Hauptstadtregion als Nominierte ausgewählt.