Auf der Fakuma stellte Victrex ein PEEK-Portfolio vor, das speziell für den Food-Bereich entwickelt wurde, um OEM-Hersteller bei der Einhaltung der strengen gesetzlichen Vorgaben und hohen Qualitätsanforderungen in der Lebensmittelindustrie zu unterstützen. Im Vergleich zu Metallen bietet die neue „Victrex FG“-Familie von Hochleistungskunststoffen zusätzliche Vorteile bei Wirtschaftlichkeit, Produktivität sowie Leistungsfähigkeit für OEMs – und erfüllt die Erwartung von Verbrauchern nach Geschmacksneutralität.
OEM-Hersteller der Lebensmittel- und Getränkeindustrie sehen sich zahlreichen Vorgaben für Gesundheit, Sicherheit und Hygiene gegenüber, die von Gesetzgeber, Industrie und Verbrauchern gefordert werden. Zusätzlich zur Anwendung von Industrie‑4.0‑Technologie bieten spezielle Victrex PEEK-Polymere Lebensmittel- und Getränkeherstellern die Möglichkeit, die Effizienz zu optimieren und die Produktionskosten im Vergleich zum Einsatz von Metallen zu senken.
Produktionskosten von Bauteilen reduzieren
Die Kosten für Gesamtkomponenten können häufig kurzfristig durch die Herstellungskosten der Einzelbauteile beeinflusst werden; beispielsweise kann die Herstellung von Komponenten aus Metallen eine teure mehrstufige Bearbeitung erfordern. Die Wahl anderer Materialien oder zugeschnittener Fertigungsprozesse, wie z. B. Spritzgießen, kann die Bauteilkosten bei entsprechenden Mengen reduzieren. Durch Auswahl optimaler Materialien, wie z. B. Hochleistungspolymere und Designs, die die Lebensdauer der Komponenten verlängern und Ausfallkosten oder Qualitätsverluste verringern, können die Bauteilkosten aber auch längerfristig reduziert werden.
Maschinenkomponenten, die in der Lebensmittelproduktionsindustrie verwendet werden, müssen regelmäßig gewartet werden, weil sie zum Beispiel aus Metall und damit korrosionsanfällig sind. Tritt eine solche Korrosion auf, kann das zu Verunreinigungen in lokalen Umgebungen führen, etwa bei Edelstahl in salzhaltigen Umgebungen bei über 60 °C. Außerdem können extreme Temperaturen und Chemikalien Bauteile beschädigen oder Verunreinigungen durch Schmierstoffe entstehen, deren Einsatz bei beweglichen Teilen notwendig sein kann.
„Um Verbraucher zu schützen und soziale und ökologische Standards zu implementieren, wird das regulatorische Umfeld für Materialien, die in Lebensmitteln, Getränken oder Trinkwasser verwendet werden, immer komplexer. Aktualisierte, strengere Anforderungen in Verbindung mit dem Anspruch nach verbessertem Geschmack, längerer Haltbarkeit, klare Kennzeichnung der Inhaltsstoffe, Produktdifferenzierung und Verbrauchersicherheit sind weitere Herausforderungen, bei deren Lösung das Food-Grade-Portfolio von Victrex PEEK helfen kann“, sagt Steve Dougherty, Director Manufacturing & Engineering bei Victrex, im Vorfeld der Fakuma in Friedrichshafen (16. bis 20. Oktober 2018).
Verbesserung von Kosten-Nutzen-Verhältnis und Produktivität
Victrex bietet spezielle PAEK-Produkte an, die u. a. die EU10/2011-Prüfanforderungen erfüllen. Dies kann dabei helfen, die Kosten bei Haushaltsgeräten oder gewerblichen Geräten zu senken und Produktivität/Ertrag von Industrieanlagen zu verbessern. Die Einhaltung regulatorischer Vorschriften führt in der Regel zu erheblichen Kosten. Die Zulassung neuer Materialien bei der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) oder der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA kostet oft über 100.000 Euro je Fall und kann in einigen Fällen deutlich über ein Jahr in Anspruch nehmen. Und das beinhaltet noch nicht eigene Prüfungen und Validierungen in einer bestimmten Anwendung oder gar die Zulassung des Bauteils selbst für den Kontakt mit Lebensmitteln. Das Kostenrisiko ist reduzierbar, wenn der Hersteller seine Materialien bereits bei NSF International zertifiziert hat. Im Voraus genehmigte/zugelassene Materialien können Kosteneinsparungen von rund 10.000 Euro und Zeiteinsparungen von etwa zwölf Wochen ermöglichen.
Weiterentwicklung von Anwendungen
Die Lebensmittelindustrie setzt auf PEEK-Polymer basierende Lösungen von Victrex schon seit einiger Zeit ein. Das Anwendungsspektrum reicht von Kochgeschirr und Getränkespendern für den gewerblichen und privaten Gebrauch bis hin zu industriellen Anwendungen wie Komponenten mit Lebensmittelkontakt in Fördersystemen, aseptischen Prozessen, Sensoren, Zahnrädern und Fülldüsen. Das fundierte PEEK-Know-how des Unternehmens basiert auf fast 40 Jahren Erfahrung mit diesem Hochleistungspolymer und der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit der Branche.