Technologien für die Late-Stage-Customization bis hin zur Losgröße 1 elektrisieren derzeit viele Branchen wie Pharma, Food, FMCG und andere, denn damit lassen sich zum Beispiel Verpackungen perfekt personalisieren, Ressourcen im Verpackungsprozess schonen und marktspezifische Vorgaben effizienter erfüllen. Herma stellt deshalb auf der Fachpack 2019 das neue Druck- und Etikettiersystem PA8 4C vor, mit dem sich diese Anforderungen in bester Farbqualität umsetzen lassen (Halle 3A, Stand 236). Das wahrscheinlich erste System dieser Art ermöglicht jetzt den vollflächigen digitalen Vollfarbdruck auf weißen Etiketten und die exakte Zuordnung zu derjenigen Verpackung, für die das komplett individualisierte Etikett bestimmt ist. Als Etikettiervarianten sind Obenauf‑, Übereck- und U‑Etikettierungen möglich. Der speziell für dieses System entwickelte Etikettierer gewährleistet, dass ausschließlich das zuletzt gedruckte Etikett appliziert wird. Für den Druck kommt Memjet-Technologie zum Einsatz. „Sie steht zum einen für herausragende Druckqualität“, sagt Ulrich Fischer, Leiter Produktmanagement bei Herma im Geschäftsbereich Etikettiermaschinen. „Zum anderen ist die wasserbasierte Tinte auch für sensible Anwendungen im Pharma- oder Foodbereich ideal geeignet.“ Auf Memjet-Technologie abgestimmte Etiketten sind sowohl in Papier- als auch in PP-Folienvarianten verfügbar, jeweils glänzend oder matt. Das integrierte Vierfarb-Managementsystem (CMYK) sorgt dafür, dass unabhängig von dem gewählten Etikettenmaterial vorgegebene Farbwerte zum Beispiel für Logos und definierte Schmuckfarben eines Corporate Designs in einem hohen Maße erreicht werden. „Die auf diese Weise individuell gestaltete Verpackung genügt damit auch hohen Marketingansprüchen“, so Fischer.
Gestaltung just in time
Das Einlegen der Produkte erfolgt derzeit manuell, ist jedoch grundsätzlich auch automatisiert denkbar. „Da wir bei der Late-Stage-Customization häufig über kleinste Chargengrößen sprechen, ist jedoch immer abzuwägen, ob automatisierte Systeme in diesem Fall wirtschaftlich tatsächlich Sinn machen“, gibt Ulrich Fischer zu bedenken. Hinsichtlich der Verpackungsdimensionen ist das System zunächst ausgelegt für Größen von 90 x 50 x 15 mm bis 150 x 150 x 30 mm (L x B x H). Das Anpassen an unterschiedliche Verpackungsgrößen geschieht über entsprechende Formatsätze. Bei den Etiketten liegt das Spektrum zwischen 45 x 85 mm bis hin zu 175 x 150 mm (B x L). „In Verbindung mit den möglichen Etikettiervarianten haben Anwender damit ein hohes Maß an Gestaltungsfreiheit“, ergänzt Martin Kühl, Leiter des Herma Geschäftsbereichs Etikettiermaschinen. „Das System erlaubt es ihnen, just in time nur die tatsächlich benötigte Verpackung zu gestalten, ohne sich dafür zum Beispiel eine Vielzahl an vorgedruckten Faltschachteln ins Lager legen zu müssen.“
Herma auf der Fachpack 2019: Halle 3A, Stand 236