Auf der Achema 2018 hat R. Stahl die neuen Expressure-Schaltschränke vorgestellt. Mit einer Wandstärke von nur zwei Millimetern ist die Baureihe als Ex-d-Lösung leicht und geräumig. Das erlaubt neue Möglichkeiten im Aufbau von Ex-d-Steuerungen und Energieverteilungen für die Zone 1 und Zone 2. So gelingt es beispielsweise, ganze Transformatoren und Frequenzumrichter in den Schaltschrank einzubauen. Komplexe elektrische Steuerungen und Verteilungen, die bisher auf mehrere kleine Gehäuse aufgeteilt werden mussten, können dank der neuen Technologie jetzt in einem einzigen großen Schaltschrank verdrahtet werden.
Zudem können industrielle Schaltpläne für den Expressure-Schaltschrank übernommen werden – die Gehäusekonstruktion bietet damit große Kostenvorteile. Sie verwendet Druckentlastungselemente aus feinen Edelstahldrähten, die zu einem mehrschichtigen Geflecht verwebt sind. Das Metallgewebe ist durchlässig für Gas, verhindert aber wirksam Zünddurchschläge bei Explosionen. Es leitet zudem nur wenig Wärme durch, sodass die Temperatur der Außenflächen unter dem Grenzwert für die Temperaturklasse T5 bleibt. Durch die Entlastungselemente wird freigesetzte Energie schnell und effizient abgebaut: Der gemessene Spitzendruck in den neuen Gehäusen liegt weit unter 1 bar – statt bei rund 10 bar wie in konventionellen, massiven Ex-d-Schaltschränken mit bis zu 30 Millimeter starken Wänden.
Für die ersten vier Größen der neuen Leergehäuse- und Schaltschrankserie 8280 von R. Stahl liegen die EU-Baumusterprüfbescheinigungen gemäß Atex bereits vor. Die Zertifizierungen lauten Atex Ex db eb ia und IECEx Ex db eb ia sb. Der aktuell größte Ex-d-Schaltschrank der Baureihe hat die Abmessungen 1.000 × 1.400 × 700 Millimeter (Breite × Höhe × Tiefe) und 980 Liter Volumen. Die aus Edelstahl gefertigten Schaltschränke eignen sich für den Einsatz im Umgebungstemperaturbereich von ‑40 bis + 60 Grad Celsius, sind korrosionsbeständig und bieten die Schutzart IP66.