Das Thema Nachhaltigkeit nimmt in der Verpackungsbranche an Fahrt auf. Denn nicht nur das neue Verpackungsgesetz, das ab dem 1. Januar 2019 in Deutschland in Kraft tritt, auch Konsumenten fordern ein Umdenken hinsichtlich der für die Verpackung eingesetzten Materialien. Damit die Qualität des Packguts auch beim Einsatz anderer Packmittel gewährleistet werden kann, forscht das Projektkonsortium QualiMeat an alternativen Verpackungskonzepten für Fleischprodukte.
Mit unterschiedlichen Tests soll erforscht werden, ob diese alternativen Verpackungskonzepte einen Einfluss auf die Qualität und die Haltbarkeit des Packguts, in diesem Fall auf das verpackte Fleisch, haben oder nicht. Die ersten Versuchsreihen zeigten bereits vielversprechende Ergebnisse: Verpackungssysteme aus erneuerbaren Ressourcen scheinen konventionellen Lösungen mit Blick auf Qualitätserhalt und Haltbarkeit des Packguts in nichts nachzustehen. Noch muss an den Versuchsanordnungen, die die Qualität des verpackten Fleisches sowohl mittels nass-chemischer als auch mittels nicht-invasiver Methoden untersuchen, gefeilt werden, um stichhaltige Beweise liefern zu können. Die Tatsache, dass es dazu wenige Daten gibt und wissenschaftliche Vorarbeiten zum Messen des Einflusses der Verpackung auf Fleisch notwendig sind, zeigt, wie wichtig Projekte wie das von Interreg geförderte Projekt QualiMeat sind.
Der Umsatz an Bio-Lebensmitteln steigt kontinuierlich: Laut Bund Ökologische Landwirtschaft (BÖLW) wuchs der Bio-Markt in Deutschland 2016 um knapp zehn Prozent und 2017 um weitere rund sechs Prozent an. Bisher wurde das Augenmerk auf die Produktion der Produkte gelegt, aber Konsumenten sind nicht geneigt, Bioprodukte in konventionellen Plastik- und schwerabbaubaren Verbundverpackungen zu kaufen. Mit dem neuen deutschen Verpackungsgesetz, das zum Januar 2019 in Kraft tritt, ist der Markt nun gefordert, neue Lösungen zu finden. Denn mit dem neuen Gesetz gilt es Verpackungen zu fördern, die besonders gut recyclingfähig bzw. aus Rezyklaten oder nachwachsenden Rohstoffen hergestellt sind.
Dieses Know-how liefern im QualiMeat-Konsortium die Verwertungspartner Naturabiomat aus Schwaz, der Verpackungsspezialist Multivac und der Verein ZLV mit seinem Netzwerk. Die wissenschaftlichen Partner untersuchen dann die Folien im Echttest im Labor. Die Hochschule Kempten liefert Informationen zu den chemischen und physikalischen Parametern, die Universität Innsbruck untersucht mit spektroskopischen Methoden die Fleischqualität ohne die Verpackung öffnen zu müssen und das Management Center Innsbruck, das auch für die Gesamtkoordination des Projektes zuständig ist, vergleicht wichtige Parameter wie Keimzahl, Textur und Farbe der unterschiedlich verpackten Fleischwaren.
Hochmotiviert geht das Team nun die nächsten Versuchsreihen an, um zu untersuchen, wie Folien aus erneuerbaren Ressourcen und Verpackungen aus recycelbaren Monomaterialien sich in den Tests bewähren – und hoffen so dem Ziel, auch Fleisch nachhaltig verpacken zu können, einen Schritt näher zu kommen.
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