Das Leben lebenswerter zu machen – daran arbeitet Finnland im Rahmen mehrerer Initiativen. Umweltschutz und damit die Rettung unseres Planeten stehen dabei vielfach im Fokus. Das nordische Land hat hierfür Plastikverpackungen den Kampf angesagt und will diese durch umweltfreundliche und nachhaltige Alternativen ersetzen. Als Teil eines finnischen Ökosystems unterstützt die Regierungsorganisation Business Finland innovative Unternehmen dabei, Plastikverpackungen den Garaus zu machen. Die Produkte mehrerer finnischer Unternehmen sind auch für Kunden in Deutschland erhältlich.
Trotz einiger Verbote zur Plastiknutzung – wie beispielsweise die verbannten Plastiktüten – fällt in Deutschland noch zu viel Plastikmüll an. Einen erheblichen Beitrag daran haben Verpackungen. So entfallen in Deutschland 27 Prozent des verbrauchten Kunststoffs auf Verpackungen, gleichzeitig machen Kunststoffverpackungen jedoch fast 60 Prozent der Kunststoffabfälle aus. Jährlich fallen damit 38 Kilogramm verbrauchte Verpackungen pro Kopf in Deutschland an.
Während einige Unternehmen daran arbeiten, solche Plastikverpackungen recyclingfähig zu gestalten, geht Finnland einen anderen Weg. Denn finnische Verpackungsunternehmen bieten nachhaltige und holzbasierte Verpackungsalternativen an, die auch deutschen Kunden zur Verfügung stehen. In Sachen Nachhaltigkeit in der Logistik- und Verpackungsbranche kommt dem nordischen Land damit eine bedeutende Rolle zu. Als Teil eines größeren Ökosystems, das Entwicklungen in unterschiedlichen Bereichen fördert, unterstützt Business Finland finnische Unternehmen dabei, durch Innovation zu wachsen. Im Bereich nachhaltige Verpackungen gehören dazu folgende Unternehmen:
- Paptic, Entwickler eines recycelbaren, biologisch abbaubaren, plastikfreien Verpackungsmaterials für Taschen, Versandtaschen und flexible Verpackungen.
- Jospak, Anbieter von recycelbaren und gasdichten Kartonverpackungen für die nachhaltige Lebensmittelindustrie.
- Lemtapes, finnischer Hersteller von ökologischen, innovativen Klebebändern und Klebstoffen für die Karton- und Sperrholzindustrie.
- Kiilto, Erfinder von Kiilto Pro Pack Eco, einer umweltfreundlichen Klebstoffinnovation, die zu mindestens 70 Prozent aus erneuerbaren Quellen stammt.
- Wipak, globaler Anbieter von Verpackungslösungen und ‑dienstleistungen für Lebensmittel, medizinische Geräte und pharmazeutische Produkte.
- Amerplast, größter Nutzer von Recyclingmaterial für flexible Verpackungsanwendungen in Europa.
- Woodly, Schaffer eines neuartigen Kunststoffs auf Holzbasis.
- Eltete TPM, Hersteller von umweltfreundlichen und nachhaltigen Transportverpackungslösungen.
„Nachhaltigkeit spielt in Deutschland – wie auch weltweit – eine immer größere Rolle“, erklärt Heidi Kokki, die als Senior Advisor vom Münchner Standort aus die Exportförderungsaktivitäten von Business Finland im Verpackungssektor in Europa leitet. „Verbraucher und Unternehmen richten zunehmend ihre Aufmerksamkeit auf eine nachhaltigere Zukunft. Verbraucher sind sogar bereit, den Kauf nachhaltigerer Lösungen zu einem höheren Preis in Betracht zu ziehen. Das gibt Unternehmen die Möglichkeit, auf diese Nachfrage zu reagieren, indem sie neue nachhaltige Lösungen anbieten.“
Hintergrundinformation: Finnlands Holz
Drei Viertel der Landfläche Finnlands sind bewaldet, weshalb die finnische Holzindustrie langjährige Traditionen der Forstwirtschaft mit innovativen Nutzungsmöglichkeiten verbunden hat. Die Forschung und Entwicklung (F&E; R&D) in Finnland deckt die gesamte Wertschöpfungskette ab – von PEFC-zertifizierten Wäldern bis hin zu einsatzbereiten Anwendungen sowie dem Recycling und der Wiederverwendung von Holzfasern.
Zahlreiche F&E‑Aktivitäten rund um das Thema Verpackung und ein beachtliches Ökosystem der Verpackungsforschung (zum Beispiel VTT) bieten einzigartige holzbasierte Innovationen, um herkömmliche Kunststoffverpackungen zu ersetzen. Finnlands Aktivitäten haben ein Angebot an Recyclingverfahren und biobasierten Lösungen geschaffen, wie beispielsweise die Verwendung von Zellstoff und Holzfasern zur Herstellung neuer Materialien.