Fragen der Wiederverwertbarkeit, der Kreislaufwirtschaft und des Klimaschutzes ganz oben auf der Tagesordnung. Gleichzeitig spielen metallische Veredelungen eine wichtige Rolle im Marketing und in der Markenkommunikation, insbesondere bei der Verpackung von Premiumprodukten. Können Metallic-Dekorationen auf Druckbasis eine Rolle spielen, wenn es darum geht, ein hochwertiges Aussehen und plastikfreie Verzierungen zu bieten?
Diese Themen stehen im Mittelpunkt der neuesten Folge von Sappi Blue Couch, „Great Finishing versus Solid Sustainability. Can we find a balance?“. Diesmal nehmen Christoph Sontheimer, Global Head of Business Development bei Eckart – einem Hersteller von Metallic- und Perlglanzpigmenten für die Grafikindustrie – und Lars Scheidweiler, Head of Packaging Solutions bei Sappi Europe, auf der Couch Platz.
- Metallic-Produktveredelung ist für die Vermarktung vieler Marken unverzichtbar
- Bislang wurden Metallic-Dekore auf Druckbasis nicht in gleichem Maße als hochwertig angesehen wie traditionelle Veredelungen auf Folienbasis. Aber findet hier ein Wandel statt? Und wie hoch kann die Qualität einer folienfreien, bedruckten und vollständig recycelbaren Veredelung sein?
Schon der Anblick von Metall – insbesondere von Edelmetallen – weckt im Unterbewusstsein der Menschen bestimmte Assoziationen: Wert, Prestige und Beständigkeit. Metallische Produktoberflächen vermitteln ansprechende Eigenschaften und lösen bei vielen Menschen positive Emotionen aus. Mit einem silbernen Schriftzug zum Beispiel oder einem golden schimmernden Highlight überträgt das hochwertige Erscheinungsbild einer Verpackung die Qualitätsmerkmale auf das darin enthaltene Produkt. Deshalb haben sich Metallic-Effekte für das Branding von hochwertigen Premium-Gütern als äußerst effektives Mittel der Markenkommunikation erwiesen.
Bei traditionellen Metallic-Dekoren wie Folienkaschierung, Heißfolienprägung oder Kalttransfer sind jedoch noch weitere Faktoren zu berücksichtigen.
Die Verwendung von Folien auf fossiler Basis für die Verpackungsdekoration hat sowohl Auswirkungen auf die Kosten als auch den CO2-Fußabdruck. Bei der klassischen Folienkaschierung (meist PET-Folie) beispielsweise wird das papierbasierte Substrat von einem leicht recycelbaren Monomaterial, das einen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft leisten kann, in ein Verbundmaterial verwandelt, das mit vertretbarem Aufwand kaum zu recyceln ist.
Während heißfoliengeprägte und per Kalttransfer dekorierte Verpackungen recycelt werden können, benötigen solche Dekorationen Folien als Prozessträger für den Metallic-Look der Verpackung. Dies muss bei der Berechnung des CO2-Fußabdrucks der Verpackungsproduktion berücksichtigt werden.
Alle Verpackungen müssen bedruckt werden, aber was könnten wir mit einer 100 prozentigen, hochwertigen Metallic-Veredelung erreichen, bei der keine Folien für die Verpackungsdekoration verwendet werden?
Können attraktive, hochwertige Metallic-Veredelungen auf Verpackungen allein durch Druck erreicht werden – und das auf eine Art und Weise, die Ressourcen spart und eine einfache Wiederverwertbarkeit ermöglicht? Würden Metallpigmente zum Beispiel eine ähnliche Qualitätswahrnehmung erzeugen wie Heißfolienprägung oder Kalttransfer? Ist es möglich, feine Linienstärken, Rasterverläufe und filigrane Details nur mit Metallic-Farben zu gewährleisten?
Neben der Frage der technischen Machbarkeit stellen sich weitere Fragen, wenn hochwertige Metallic-Effekte ohne die Nutzung von Kunststofffolien im Prozess für wiederverwertbare Verpackungen Realität werden sollen. Welche besonderen Anforderungen muss zum Beispiel das Trägermaterial erfüllen? Inwieweit ändern sich die Herausforderungen für Verpackungsdesigner durch ein Pigmentdruckverfahren?
Es gibt viel zu berichten in dieser neuen Folge der Sappi Blue Couch-Serie, in der Christoph Sontheimer, Global Head of Business Development bei Eckart mit Lars Scheidweiler, Head of Packaging Solutions bei Sappi Europe, über die Zukunft der Metallic-Produktveredelung spricht.
Seit letztem Jahr arbeiten unsere beiden Referenten im Rahmen des Metall Ink Project zusammen, um alle oben genannten Fragen zu untersuchen. So holte man sich für das Projekt den Finishing- und Design-Pionier GT Trendhouse 42 ins Boot. Wie in ihrem Blue Couch-Gespräch schnell deutlich wird, kann es keine allgemeingültigen Antworten für alle Anwendungen geben. Marktfähige Lösungen bedeuten vielmehr, dass verschiedene Branchenakteure ihr spezifisches Know-how bündeln und an einem Strang ziehen müssen. Blue Couch-Zuschauer erfahren, wie eine genauere Betrachtung dieser Themen neue Anwendungsmöglichkeiten für metallische Produktverpackungen aufzeigt. Die neue Folge findet sich auf der Sappi Blue Couch-Seite.