Merck, ein Wissenschafts- und Technologieunternehmen, hat erstmals gemeinsam mit dem manager magazin den Curious Mind Forscherpreis verliehen. Die Medizinerin Barbara Grüner erhielt den mit 7.500 € dotierten Preis im Bereich „Life Science“. Der Informatiker Sascha Fahl wurde ebenfalls mit 7.500 € für seine Arbeiten im Bereich „IT und Robotik” ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand im Rahmen der „Hall of Fame der deutschen Forschung“ statt, in die heute Franz-Ulrich Hartl, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried, berufen wurde.
„Erfolgreiche Forscher sollten wir wie Rockstars feiern – und genau das tun wir mit dem Curious Mind Forscherpreis und der Hall of Fame. Neugierige und kreative Forscher treiben die Wissenschaft voran und stärken die Innovationskraft in Deutschland.“
Stefan Oschmann, Vorsitzender der Geschäftsleitung von Merck
Barbara Grüner (35) entwickelt als Leiterin einer Emmy-Noether-Nachwuchsforschergruppe am Westdeutschen Tumorzentrum in Essen neue Screening-Verfahren für Wirkstoffkombinationen in der Krebstherapie. Nach ihrem Studium der molekularen Medizin in Nürnberg und ihrer Promotion in München forschte Grüner als Postdoktorandin unter anderem an der renommierten Stanford University in Kalifornien, bis sie 2017 nach Deutschland zurückkehrte. Sie war Stipendiatin der Bayerischen Höchstbegabtenförderung („Maximilianeum”). In ihrem aktuellen Projekt untersucht sie das Metastasierungspotenzial von Krebszellen der Bauchspeicheldrüse.
Sascha Fahl (33) erforscht als Professor für Usable Security and Privacy an der Ruhr-Universität in Bochum, wie der Faktor Mensch auf die Themen Datenschutz und IT-Sicherheit einwirkt. Hierbei setzt er auch Methoden aus den empirischen Sozialwissenschaften ein. Fahl arbeitete nach seinem Informatik-Studium mit Promotion in Marburg unter anderem im Chrome Security Center von Google im Silicon Valley. Am Center for Information Security, Privacy and Accountability (Cispa) der Universität des Saarlandes leitete er zuletzt eine Nachwuchsgruppe. Unlängst erhielt er von der Deutschen Forschungsgemeinschaft den renommierten Heinz-Maier-Leibnitz-Preis.
Mit dem Mediziner Franz-Ulrich Hartl (61) ist die virtuelle Ruhmeshalle der deutschen Forschung nun auf 23 Mitglieder angewachsen. Hartl ist Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München. Er hat die sogenannten Chaperone-Proteine entdeckt und die Mechanismen, mit denen diese Makromoleküle neu produzierte Proteine in die richtige Form und Falt-Struktur bringen, die für den Zellstoffwechsel wichtig sind. Darüber hinaus erforscht er, wie Fehler beim Falten und Formen dieser Proteine zu Krankheiten wie Alzheimer und Chorea Huntington führen und wie sich solche Fehler durch Medikamentengabe vermeiden lassen.
Die drei Wissenschaftler wurden am Hauptsitz von Merck vor 100 Festgästen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im geodätischen Festzelt M‑Sphere geehrt, das Merck eigens für Feierlichkeiten anlässlich seines 350. Geburtstages in diesem Jahr aufgebaut hatte.
Mit der „Hall of Fame der deutschen Forschung“ würdigt das manager magazin seit 2009 außergewöhnliche Persönlichkeiten aus Wissenschaft und Forschung, die einen herausragenden Beitrag zur Weiterentwicklung der Forschung in Deutschland leisten. Unter den Mitgliedern sind z. B. Harald zur Hausen, Medizin-Nobelpreisträger im Jahr 2007, Stefan Hell, Chemie-Nobelpreisträger des Jahres 2014, Karlheinz Brandenburg, Entwickler des Datenkompressionsverfahrens mp3 und auch der ehemalige Merck-Forscher auf dem Gebiet der Flüssigkristalle, Ludwig Pohl.