In Produktion und Logistik ist die eindimensionale Fördertechnik das Maß aller Dinge. Angesichts steigender Variantenvielfalt und kürzerer Produktionszyklen stößt sie jedoch vermehrt an ihre Grenzen: Güter werden zwar mit sehr hohen Geschwindigkeiten von bis zu zwei Metern pro Sekundebefördert, sind aber nur in eine Richtung unterwegs. Eine Skalierung ist nur bedingt möglich, ohne das Transportgut zu beschädigen oder Reibungs- und Verschleißverhalten der Fördertechnik zu verschlechtern. Zudem lassen sich keine flexiblen Linienführungen realisieren, wie sie heute unerlässlich sind. Wie aber lässt sich das ändern? Die Trapo AG, Anbieter für Fördertechnik, Robotersysteme und Automatisierung, gibt einen Ausblick auf neue technologische Ansätze für die Zukunft der Fördertechnik.
Derzeit befindet sich die Fördertechnik an der Schwelle eines Paradigmenwechsels. Anlagenzuverlässigkeit und Transportgeschwindigkeit lassen sich steigern, indem eindimensionale Systeme durch flexible Konzepte mit mehrdimensionalen Förderern ersetzt werden. Durch den Einsatz flexiblerer Systeme sind dabei Bewegungen in mehrere Richtungen sowie gleichzeitige Drehungen möglich. Dies resultiert in einem geringeren Hardwareaufwand, weil für die Einzelschritte nicht mehr eigene Förderer bzw. Handling-Einheiten notwendig sind. So wirken zum Beispiel fahrerlose Transportsysteme, die durch ihren mobilen Charakter prinzipbedingt flexibel sind, mit starr angeordneter mehrdimensionaler Fördertechnik zusammen und erreichen damit ein Maximum an Leistungsfähigkeit. Dieses Verfahren lässt sich auf alle Anwendungsbereiche und Branchen, von der Lebensmittel- und Getränkeindustrie über die Fahrzeugtechnik bis zum Maschinenbau, ausdehnen.
Schnelligkeit plus Flexibilität
Zu den Geschwindigkeitsvorteilen profitieren Anwender mehrdimensionaler Fördertechnik von einer Reihe zusätzlicher Optimierungen: Dank ihres skalierbaren Charakters sind die Systeme nicht ausschließlich für eine einzige beziehungsweise einige wenige Aufgaben geeignet, sondern können sehr schnell an neue Anforderungen angepasst werden – und das ohne hohen Aufwand an Personal und Maschinen. Diese rasche Rekonfigurierbarkeit macht es möglich, viele unterschiedliche Güter mit variablen Materialien, Formen und Eigenschaften über dieselbe Strecke zu transportieren. Bisher übliche lange Umrüstzeiten entfallen ebenso wie die Installation mehrerer paralleler Fördersysteme für unterschiedliche Güter. Im kommenden Jahr wird das Unternehmen ein fahrerloses Transportsystem vorstellen, das die Entwicklung der mehrdimensionalen Transporttechnologie weiter vorantreiben wird.