Effizienz steuern
Die neue Regelungsart des Unternehmens Wilo ist ein weiterer Schritt im Hinblick auf die Energieeffizienz gemäß Energie-Effizienz-Index (EEI): „Durch die Erweiterung der bereits verfügbaren Betriebsarten mit p‑v synchro wird die Energieeffizienz des Gesamtsystems optimiert. Ungünstige Betriebszustände können auf diese Weise vermieden werden”, so Produktmanager Roman Zielinski. „Die Regelungsart p‑v wurde unter der Prämisse entwickelt, dass die Rohrreibungsverluste des zu versorgenden Systems in einer positiven Korrelation zum Volumenstrom stehen.” Hier können bei kleinen Volumenströmen die ebenfalls geringeren Rohrreibungsverluste bereits durch eine verminderte hydraulische Leistung kompensiert werden. Anstelle einer horizontalen Druckkurve bewegt sich das System in Abhängigkeit vom Volumenstrom auf einer druckvariablen Geraden, deren Steigung in der Schaltanlage parametrierbar ist. Dies geschieht durch Definition des Drucksollwerts bei Durchfluss Null relativ zum Sollwert bei maximalem Durchfluss.
Optimale Kombination für Energieeffizienz
Der Regelmodus besteht aus zwei Teilen: der p‑v-Regelung und dem Synchronbetrieb. Im Vergleich zur p‑c-Regelung (konstanter Druck) leitet p‑v Druckänderungen linear mit dem Volumenstrom ab und sorgt so für einen variablen Druck. Durch den dadurch geringeren Druck im Teillastbereich können Leistung und Energie gespart werden — gleichzeitig gibt es weniger Druckschwankungen an den Entnahmestellen. Der Synchronbetrieb, welcher gemeinsam mit der Regelungsart p‑v in die Mehrpumpenanlagen integriert ist, optimiert den Betrieb mehrerer Pumpen im Hinblick auf Gesamtwirkungsgrad und Störanfälligkeit. Im Gegensatz zum bereits bekannten Betrieb wird die drehzahlgenaue Regelung nicht nur von der Grundlastpumpe, sondern von allen aktiven Pumpen mit gleicher Drehzahl durc hgeführt. „Beim vorherigen Verfahren wurden die Pumpen bei steigendem Volumenstrom sukzessive gestartet, somit lief eine Pumpe die meiste Zeit mit einer niedrigeren Geschwindigkeit. Laufen alle Pumpen mit der gleichen Drehzahl, ist dies nicht nur energetisch sinnvoller, sondern verbraucht auch weniger Strom. Zudem ist es hygienischer, da Betriebszustände mit minimaler Drehzahl ohne nennenswerten Durchfluss verhindert werden”, so Zielinski. Abhängig von der Anzahl der Pumpen und dem Pumpentyp kann durch Verwendung des p‑v-Regelmodus um 9% bis 11% reduziert werden. Eine weitere Reduzierung zwischen 5% und 7% wird dann durch den Synchronbetrieb ermöglicht. Damit ergibt sich eine Gesamtreduktion von ca. 16%. Dies bedeutet eine durchschnittliche Senkung des Energieverbrauchs und der Energiekosten um 16%. Darüber hinaus minimiert der neue Betriebsmodus das Geräusch- und Vibrationslevel: „Unsere Tests mit der neuen Regelungsart haben außerdem gezeigt, dass wir im Durchschnitt die Vibrationen in der Anlage reduzieren konnten, was natürlich auch einen geringeren Verschleiß der Komponenten bedeutet“, erklärt der Wilo-Experte. „Für mehr Komfort fällt auch der Geräuschpegel im Betrieb deutlich geringer aus, da die Pumpen seltener bei maximaler Geschwindigkeit laufen müssen.“
Gute Kontrolle
Die Rohrreibungsverluste und damit richtige Einstellung der Regelkurve sind für jedes Gebäude unterschiedlich — die zugehörige App bietet eine vereinfachte Berechnung und gibt als Ergebnis den einzustellenden Prozentwert aus, der typischerweise zwischen 75% und 95% liegt. Dieser Wert beschreibt das Verhältnis von Druck bei Nullfördermenge und dem Nenndruck im Betriebspunkt. Im Laufe des ersten Quartals diesen Jahres werden eine Einführung und Kurzanleitung erstellt.