Das Leitthema der diesjährigen Weltleitmesse für die Prozessindustrie, ACHEMA, in Frankfurt lautet Nachhaltigkeit. In der Green Innovation Zone und im Digital Hub der Messe zeigt Siemens, wie Industrieunternehmen Digitalisierung und Nachhaltigkeit effizient kombinieren können. Im Digital Hub und in der Green Innovation Zone zeigt das Unternehmen auf der diesjährigen Achema, wie Industrieunternehmen Digitalisierung und Nachhaltigkeit effizient verbinden können. In mehr als 20 Vorträgen und Best-Practice-Präsentationen wird veranschaulicht, wie Unternehmen die Digitalisierung und Automatisierung einsetzen und ihre Produkte, Anlagen und Prozesse nachhaltiger gestalten können.
Umfassendes Portfolio für eine nachhaltige Prozessindustrie
Siemens ist in diesem Jahr mit einem integrativen Ansatz auf der Achema präsent. So präsentiert sich das Unternehmen in vielen relevanten Themenbereichen, verzichtet aber auf einen größeren eigenen Stand. Neben der Green Innovation Zone (Halle 6) und dem Digital Hub ist der Konzern Teil mehrerer Gemeinschaftsstände zu verschiedenen Branchenthemen: beim Elektrotechnikverband ZVEI, PROFIBUS and PROFINET International (PI) und bei der Fieldcomm Group (alle Halle 11).
In der Green Innovation Zone werden in diesem Jahr Schwerpunkte bei den Themen Wasserstoff und chemisches Recycling gesetzt. Auf dem Weg zu einer echten Kreislaufwirtschaft in der Prozessindustrie kommt dem chemischen Recycling eine entscheidende Rolle zu. Im Kern geht es darum, Abfälle wie Reifen, Batterien und Kunststoffe wieder in jene Ausgangsrohstoffe zu zerlegen, die für die Herstellung eingesetzt wurden, etwa Öl und Gas. Die so recycelten Rohstoffe können nach einer Aufbereitung wiederum als Einsatzstoff für die chemische Industrie genutzt werden.
Das ist auch die Geschäftsidee von Pyrum Innovations. Das Startup-Unternehmen aus dem Saarland hat eine neuartige Pyrolyse-Technologie entwickelt, mit deren Hilfe Altreifen wieder in Primärrohstoffe umgewandelt werden können. Um ihr Verfahren schnell zu skalieren, setzt Pyrum Innovations auf das gesamte Automatisierungsportfolio und Branchen-Know-how von Siemens – vom webbasierten Prozessleitsystem Simatic PCS neo bis hin zu intelligenten Messgeräten. Details dazu präsentieren die beiden Unternehmen in einem gemeinsamen Vortrag in der Green Innovation Zone der Achema.
Wasserstoff wichtiger Baustein für grüne Prozessindustrie
Kohlenstoffarmer Wasserstoff ist ein wichtiger Baustein für die Dekarbonisierung ganzer Industrien sowie des Energie- und Transportsektors. Mit seinem wasserstofffähigen Portfolio bedient Siemens Prozess-OEM‑, EPC- und Endkunden, um Ausrüstungsmodule oder ganze Anlagen entlang der Wasserstoff-Wertschöpfungskette zu bauen und zu betreiben – von der Wasserstoffproduktion über die Umwandlung, Speicherung und den Transport bis hin zur Nutzung. Worauf es dabei ankommt, zeigt der Konzern ebenfalls in mehreren Vorträgen in der Green Innovation Zone.
Das Rückgrat für Wettbewerbsfähigkeit in der Prozessindustrie ist die Leittechnik. Das webbasierte Prozessleitsystem Simatic PCS neo trägt an der zentralen Stelle der Anlagensteuerung zu einem umfassenden Nachhaltigkeitsmanagement bei. Durch die standort- und geräteunabhängige Steuerungsmöglichkeit der PCS neo können Betreiber weltweit auf das Leitsystem zugreifen und ihre Anlagen steuern. Damit entfallen Reisen an einzelne Anlagenstandorte für Betrieb oder Einweisungen in das Leitsystem. Zudem lassen sich bestehende Anlagenkomponenten in das Leitsystem integrieren, die bereits unter anderen Systemen wie beispielsweise SIMATIC PCS 7 gelaufen sind.
Große Nachfrage für innovative Software
Im Digital Hub in Halle 11 steht die digitale Transformation im Mittelpunkt: Potenziale für die Prozesssteuerungs-Community, Technologien und Anwendungsfälle mit Fokus auf Software und Plattformen, Cloud und Infrastruktur sowie Digitalberatung.
Eckard Eberle, CEO Process Automation: „Gerade in den Bereichen Prozessoptimierung, Modernisierung bestehender Anlagen oder Flexibilisierung von Anlagen und Kapazitäten gibt es heute einen enormen Bedarf nach innovativen Digitallösungen. Damit die passende Software aber ihre volle Kraft entfalten kann, müssen Unternehmen auf integrierte Technologieplattformen setzen, die alle Produktionsbereiche miteinander verbinden.“
Asset Performance Management und modulare Produktion am ZVEI-Gemeinschaftsstand
Mit der Asset Performance Suite wird ein Angebot aus der innovativen, offenen und digitalen Business-Plattform Siemens Xcelerator geziegt. Diese Anlagen-Asset-Management-Lösung unterstützt die vorausschauende Wartung von Anlagenkomponenten wie Pumpen oder Ventilen, erkennt mithilfe künstlicher Intelligenz Muster im Betrieb dieser Komponenten und ermöglicht damit höchstmögliche Zuverlässigkeit und Effizienz für alle Assets einer Anlage (ZVEI-Gemeinschaftsstand, Halle 11).
Die Fähigkeit zu einer modularen Produktion ist für viele Industrieunternehmen ein entscheidender Schritt, um künftig wettbewerbsfähig zu bleiben. Unterschiedliche Anlagenmodule können damit je nach Bedarf in den Produktionsprozess hinzufügt und direkt in das Prozessleitsystem integriert werden. Möglich macht dies der Industriestandard Module Type Package (MTP) nach der NAMUR-Empfehlung NE 148. Wie Unternehmen diesen Produktionsstandard für sich nutzen können, zeigt Siemens ebenfalls auf dem Gemeinschaftsstand des ZVEI.