Der Entwickler und Produzent von schmierfreien Hochleistungskunststoffen igus erweitert sein Energieketten-Portfolio um die E4Q, eine e‑kette für Anwendungen mit großen freitragenden Längen und hohem Füllgewicht, die als „L‑Variante” erhältlich ist. Mit der E4Q.64L sparen Anwender, für welche die E4Q bislang überdimensioniert war, bis zu 20 Prozent Kosten.
Von der 7. Roboterachse in Portalanwendungen bis hin zu Werkzeugmaschinen: In anspruchsvollen Anwendungen mit großer freitragender Länge und viel Füllgewicht findet die Energiekette der Serie E4Q Anwendung. Die e‑kette ist dank breiter Seitenteile und vier Anschlägen pro Kettenglied robust. Zum anderen sparen Anwender bis zu 40 Prozent Montagezeit, weil sich die Stege schnell öffnen lassen – ohne Werkzeuge und mit nur zwei Fingern. In Anwendungen mit mittlerer Beanspruchung war die e‑kette bislang oft überdimensioniert, etwa in Werkzeugmaschinen, der Holzbearbeitung oder Autowaschanlagen.
Um Kosten zu sparen, haben die igus Konstrukteure das Design der E4Q modifiziert. Ziel war es, eine Balance zwischen geringem Eigengewicht und hoher Robustheit herzustellen. Für das geringere Gewicht sorgen dabei Seitenlaschen an den Kettengliedern, die im Vergleich zur E4Q schmaler ausfallen. Beibehalten wurde das bionische Design, das Material überall dort ausspart, wo es keine tragende Funktion hat. „Das Anschlagsystem hingegen wurde ganz neu gedacht. Das Entwicklungsziel waren mehr Stabilität und Lebensdauer als bei den Vorgängermodellen mit zwei Anschlägen pro Kettenglied. Die E4Q.64L ist nun die erste Energiekette von igus, die in jedem Kettenglied drei Anschläge hat“, sagt Ziegler. „Das sorgt für einen noch gleichmäßigeren Kraftfluss und eine verlängerte Lebensdauer.“
Versuche im igus Testlabor beweisen: Im Vergleich zur Serie 14240, die ebenfalls für freitragende Anwendungen zum Einsatz kommt, hat die E4Q.64L ein circa 30 Prozent größeres Bruchmoment. Daraus resultiert bis zu 20 Prozent mehr Länge bei gleichem Füllgewicht. Bei zum Beispiel 4 Kilogramm pro Meter schafft die E4Q.64L somit 3,2 Meter. Bei den Vorgängermodellen E4/Light und E4.1 sind es 2,7 Meter. Ziegler: „Dank der Stabilität der E4Q.64L können wir viele Anwendungen wie Fluggastbrücken am Flughafen oder Autowaschanlagen günstiger bedienen.“ Platz für Energie- und Datenleitungen sei aufgrund des verbesserten Verhältnisses von Innen- zu Außenabmessungen ausreichend vorhanden. Die E4Q.64L hat eine Innenhöhe von 64 Millimeter. Zudem kann die e‑kette durch Tausch der Außenlasche gegen eine spezielle RBR-Lasche auch in zwei Biegerichtungen betrieben werden. Die Kette hat somit einen sogenannten Rückwärtigen Biegeradius (RBR), wodurch Kreisbewegungen realisiert werden können, etwa an der Achse 1 eines Roboters.
Bei allen Designanpassungen: Die Öffnungsstege der E4Q hat igus bei der Low-Cost-Variante nicht verändert. Die E4Q.64L lässt sich leicht und intuitiv öffnen. In die Stege sind zwei Mulden eingelassen, über die sich die Verschlusshaken mit zwei Fingern aufziehen lassen. An beiden Enden entriegelt, lässt sich der Öffnungssteg dann mit geringem Kraftaufwand nach oben entnehmen. Ein umfangreiches Programm an Stegbreiten steht direkt zur Verfügung, sodass die E4Q.64L mit Beginn der Markteinführung bereits in 29 Breiten zwischen 100 und 500 Millimetern erhältlich ist.