Der neue Sicherheitslaserscanner Microscan 3 Pro, den Sick zuerst auf der Hannover Messe 2018 präsentiert hat, zeichnet sich durch erweiterte Funktionalitäten für Robotikapplikationen und mobile Anwendungen aus. Zudem bieten Schnittstellen für Profinet Profisafe und für Ethernet/IP CIP Safety eine nochmals verbesserte Integrationsflexibilität. Mit den bis zu acht simultanen Schutzfeldern und 128 individuellen Feldern des Laserscanners können bis zu 128 Überwachungsszenarien applikationsspezifisch eingerichtet werden. Die Bewegungsabläufe von Robotern und Fahrzeugen lassen sich so in extrem feiner Abstufung überwachen – Handhabungs- und Transportprozesse sind dadurch in besserer Bewegungskontinuität mit weniger Stopps und somit höherer Produktivität ausführbar. Ein besonderer Zusatznutzen für Fahrerlose Transportsysteme (FTS) ist die Möglichkeit, die extrem präzisen Messdaten des Sicherheitslaserscanners für die Fahrzeugnavigation zu verwenden.
Seine Funktionalitäten und Integrationsmöglichkeiten machen den Microscan 3 Pro zum Enabler für noch effizienterer Applikationslösungen. Mit Hilfe der bis zu 128 möglichen Schutz‑, Warn- und Konturerfassungsfelder wird das sichere Fahr‑, Brems- und Beschleunigungsverhalten autonomer Fahrzeuge automatisch an individuelle Gegebenheiten wie die Fahrzeugbeladung, die Geschwindigkeit oder das Streckenlayout angepasst. Das ermöglicht ein gleichmäßigeres und effizienteres Fahrverhalten der Fahrzeuge – auch in Kurven oder beim Heranfahren an Übergabestellen oder detektierte Hindernisse. Dadurch steigt insgesamt die intralogistische Produktivität der Fahrzeuge. Parallel zur sicherheitsgerichteten Überwachung liefern die Laserscanner auch präzise Messwerte, die zur Fahrzeugnavigation genutzt werden können. Die kontinuierliche Konturdetektion durch Laserscanner liefert die Basis für die Fahrzeugpositionierung und Navigation.
In der Robotik ermöglichen die erweiterten Funktionalitäten ebenfalls eine individuellere Auslegung von Warn- und Schutzfeldern, Überwachungsszenarien und eine feiner granulierte Bewegungssteuerung. Davon profitieren insbesondere Mensch-Roboter-Anwendungen, bei denen sich beide Teilnehmer zum gleichen Zeitpunkt den selben Arbeitsraum teilen. Die Bewegungssteuerung eines Roboters innerhalb seines geplanten Einsatzumfelds kann mit Hilfe der sicheren Informationen des Sicherheitslaserscanners präzise an die Position eines Menschen angepasst werden. Abhängig von den Geschwindigkeiten und den Verfahrwegen werden die Sicherheitsabstände dabei permanent überwacht und der Roboter abhängig vom tatsächlichen Gefährdungsgrad verlangsamt, gestoppt oder seine Bewegungsrichtung verändert. Vergrößert sich der Abstand zwischen Bediener und Maschine wieder über den Mindestabstand hinaus, kann das Robotersystem seine Bewegungen mit üblichen Geschwindigkeiten und Verfahrwegen automatisch fortführen. Durch dieses automatische, adaptive Verhalten erreicht die gesamte Mensch-Roboter-Applikation ein hohes Maß an Sicherheit und Produktivität zugleich.
Flexibilität bei der Netzwerkintegration
Eines der technologischen Alleinstellungsmerkmale der Microscan 3 im Markt ist ihre Safe-HDDM-Scantechnologie (HDDM = High Definition Distance Measurement). Dieses hochauflösende, digitale Verfahren zur sicherheitsgerichteten Zeit- und Abstandsmessung, bei dem 88.000 Laserpulse ausgesendet werden, bietet insbesondere bei der Absicherung von Robotik- und FTS-Anwendungen besondere Vorteile. So ermöglicht dieses Multipulsverfahren in Verbindung mit der speziellen, digitalisierten Auswertung, wesentlich stabilere Messwerte zu generieren und dabei auch vorgeschriebene Minimalremissionswerte von 1,8 Prozent sicherer als üblich zu detektieren. In Anwendungen, in denen mehrere Sicherheitslaserscanner gleichzeitig zum Einsatz kommen, schließen verschlüsselte und zeitlich kodierte Pulse die Gefahr einer gegenseitigen Beeinflussung zuverlässig aus. Schließlich erreichen diese Laserscanner durch ihre Safe-HDDM-Scantechnologie eine sehr hohe Fremdlichtsicherheit bis 40.000 Lux. Damit sind sie nahezu unblendbar – weder durch helles Tageslicht noch durch hochfrequente künstliche Umgebungsbeleuchtung, direkt in die Optik strahlende Lichtquellen oder Spiegelungen. Zudem sorgt die Auswertung von Safe HDDM dafür, dass die Erfassungssicherheit und die zuverlässige Schutzfunktion weder von Staubpartikeln in der Umgebung noch von einsetzender Belagbildung auf der optischen Grenzfläche der Sensoren beeinträchtigt wird. All dies bedeutet hohe Sicherheit und Produktivität zugleich – in Robotik- und FTS-Applikationen und auch darüber hinaus.