Ein Close-the-Loop-System für Kunststoff-Stretchfolie, die zur Transportsicherung von Paletten eingesetzt wird etabliert Folienspezialist Manupackaging, um Verpackungsprozesse nachhaltiger zu gestalten. Mit einem Partnerprogramm setzt das Unternehmen Anreize, genutzte Transportfolien zu sammeln, zu kompaktieren und zurückzuschicken, sodass Manupackaging sie recyceln und zu neuer Stretchfolie verarbeiten kann. Mit dem Kreislaufsystem sind Einsparungen von 30 bis 60 Prozent an neuem Kunststoffmaterial möglich.
Zum Transport von Waren auf Paletten kommt Kunststoff-Stretchfolie zum Einsatz. Sie ist nötig, um die Ladungen transportsicher zu stabilisieren und maximale Sicherheit für Mensch und Produkt zu gewährleisten. Der Verpackungsmüll der dadurch anfällt, ist jedoch nicht unerheblich. Manupackaging als Hersteller von Transportfolien ist engagiert in Sachen Nachhaltigkeit, wie Geschäftsführer Massimo Moroni erläutert: „Wir stellen eigens entwickelte Folien mit Recyclinganteil her, wodurch 30 bis 60 Prozent an neuem Kunststoffmaterial eingespart werden können. Der Recyclinganteil beinhaltet bis zu 60 Prozent, davon sind 30 Prozent internes Rezyklat (aus Abfällen aus der eigenen Produktion) und 30 Prozent externes Material, das Kunden an uns zurückliefern.“
Mit dem Partnerprogramm hat das Unternehmen nun ein Close-the-Loop-System ins Leben gerufen, das den Kunststoffabfällen im Bereich der Tertiärverpackungen den Kampf ansagt. Dr. Isabell Stolte, Head of Forschung, Entwicklung und Innovation des Unternehmens: „Wir rufen Unternehmen dazu auf, benutzte Stretchfolie sortenrein zu sammeln, vor Ort zu kompaktieren und über von uns beauftragte Recyclingfirmen an uns zurückzusenden. Die Folie wird geprüft, regranuliert und wieder zu neuer Stretchfolie mit bis zu 60 Prozent Rezyklatanteil verarbeitet. So etablieren wir eine echte Kreislaufwirtschaft und reduzieren das Verpackungsmaterial erheblich.“ Das Projekt wurde bereits erfolgreich mit Kundenunternehmen getestet. Auch der Ressourceneinsatz von Energie, Wasser und weiteren Rohstoffen ist bei dem Wiedereinsatz von Rezyklat geringer als bei der Verarbeitung von neuem Kunststoffgranulat. Es ergeben sich deutlich geringere CO2-Emissionen.
Für die sammelnden Unternehmen bieten sich zahlreiche Vorteile: Zum einen wird das Rücksenden der Folie vergütet beziehungsweise bei Kundenunternehmen mit Nachlässen im zweistelligen Bereich versehen. Es muss sich dabei nicht um von Manupackaging produzierte Folie handeln; auch Folien anderer Hersteller kann das Unternehmen in seinen Recyclingprozess einbinden. Unternehmen, die am Close-the-Loop-System teilnehmen, verbessern im Verpackungs- und Transportsektor ihre eigene Nachhaltigkeitsstatistik und zeigen ihr Umweltengagement. Ein weiteres Argument für die Teilnahme ist die Einsparung von Lagerfläche. Denn wenn die Stretchfolie komprimiert wird, ergibt sich deutlich mehr Lagerfläche, die in der Regel rar ist. Zudem reduzieren sich die Entsorgungskosten für Folienabfälle. Nicht zuletzt lässt sich mit Folien, die mindestens 30 Prozent Rezyklat enthalten, die Kunststoffsteuer vermeiden, die in einigen europäischen Ländern, wie England und Spanien, bereits erhoben wird. Die für die Komprimierung notwendigen Kompaktiermaschinen können mit einem Volumenvertrag über Manupackaging kostengünstig geleast oder auch gekauft werden.
Da Stretchfolie durch den Recyclingprozess an Elastizität und Stabilität verliert, ist sie nicht unbegrenzt wiederverwendbar. Nach derzeitigem Stand kann benutzte Stretchfolie mehrfach in den Kreislauf eingebracht und zu recycelter Stretchfolie verarbeitet werden. Mit den genannten Rezyklatanteilen sind sogar Folienqualitäten im Bereich der Kategorie Super-Power-Folie möglich.