Die beiden Unternehmen Tüv Süd und Engie möchten ihre jeweiligen Aktivitäten in den Bereichen Wasserstoff und Power-to‑X auszubauen. Beide Unternehmen haben am Freitag, 11. März 2022, eine entsprechende Vereinbarung unterzeichnet. Die Kooperation erstreckt sich über alle Stufen der Wertschöpfungskette – von der Begleitung von Genehmigungsverfahren über das Engineering, den Bau und die Inbetriebnahme bis hin zum Betrieb von Anlagen.
Im Sinne der Agenda 2030 werden beide Partner ihre Stärken in die Kooperation einbringen, um Projekte in den Bereichen Wasserstoff und Power-to‑X voranzubringen und potenzielle Kundinnen und Kunden von Industrie und Stadtwerken zu unterstützen. Zudem möchten beide Partner mit ihrer Zusammenarbeit für den großen Nutzen von Wasserstoff- und Power-to-X-Lösungen sensibilisieren.
ZWEI STARKE PARTNER FÜR DIE ZUKUNFT
Engie hat sich zum Ziel gesetzt, mit erneuerbarem Wasserstoff die Dekarbonisierung der Industrie (Düngemittel, Raffinerien, Chemikalien usw.) und der Mobilitätsanwendungen weltweit voranzutreiben. Die Entwicklungen konzentrieren sich auch auf die Verbesserung der Integration von schwankenden erneuerbaren Energien in das Energiesystem und die Speicherung des erzeugten Stromüberschusses. Mit mehr als 200 Spezialistinnen und Spezialisten, die sich ausschließlich mit Wasserstoff und Wasserstoffderivaten (z. B. Methanol, E‑Kraftstoffe wie E‑Kerosin, E‑Methan) befassen, ist das Unternehmen der langfristige Partner für Kundinnen und Kunden, der jeden Schritt eines Projekts von der Entstehung bis zum Betrieb im Gigawatt-Maßstab sicherstellt.
Mit über 25.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rund 50 Ländern ist Tüv Süd ein weltweit führendes Prüf- und Zertifizierungsunternehmen. Die Expertinnen und Experten kümmern sich um die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen sicher und zuverlässig zu machen. Bei Wasserstoff begleitet das Unternehmen die komplette Wertschöpfungskette – von der Erzeugung über die Speicherung und die Verteilung bis hin zur Anwendung in verschiedensten Bereichen. Die interdisziplinären Teams ermöglichen nicht nur die ganzheitliche Betrachtung komplexer Projekte, sondern auch individuelle Lösungen für verschiedenste Aufgabenstellungen.
UMFASSENDE EXPERTISE
„Bei Engie waren wir weltweit Vorreiter bei der Entwicklung einer Wasserstoffwirtschaft im industriellen Maßstab und haben ein umfassendes Know-how von der Produktion bis hin zur Endnutzung aufgebaut. Vor dem Hintergrund einer weltweit massiv steigenden Nachfrage nach grünem Wasserstoff verstärken wir unsere Anstrengungen in der großtechnischen Produktion von erneuerbarem Wasserstoff. Unser Ziel ist eine Produktionskapazität von vier Gigawatt grünem Wasserstoff bis 2030, aber es geht uns auch darum, bestehende Infrastrukturen auf den Übergang von Erdgas zu Wasserstoff vorzubereiten. Partnerschaften wie mit Tüv Süd sind für uns ein wichtiger Schritt auf dem Weg von der Planung zur Praxis.“
— Charles Hertoghe, Business Development & Strategy Vice-President
„Tüv Süd hat einen klaren Nachhaltigkeitsfokus und bietet eine Vielzahl von Leistungen entlang des gesamten energetischen Transformations- und Dekarbonisierungsprozesses an. Für den erfolgreichen Aufbau einer Wasserstoffwirtschaft müssen die entsprechenden Technologien wie Power-to‑X weiterentwickelt und vor allem skalierungsfähig gemacht werden. Wir bringen unser umfangreiches Know-how und unsere jahrzehntelangen Erfahrungen mit neuen Technologien in die Zusammenarbeit mit Engie ein, um technische Innovationen sicher, zuverlässig und marktfähig zu machen und auch den nötigen Umbau der Versorgungsinfrastrukturen zu unterstützen“, sagt Thore Lapp, Leiter der Business Unit Green Energy and Sustainability.
Unter Power-to‑X versteht man alle Verfahren, die Ökostrom/grünen Strom in chemische Energieträger zur Stromspeicherung, in strombasierte Kraftstoffe zur Mobilität oder Rohstoffe für die Chemieindustrie umwandeln. Auf klimafreundliche Art lässt sich mit Power-to‑X beispielsweise Wasserstoff für Brennstoffzellenfahrzeuge herstellen, aber auch Kerosin für Flugzeuge.