Südpack und Leibinger haben sich zusammengetan, um dem wachsenden Bedarf an nachhaltigen Verpackungslösungen zu begegnen. Das erste gemeinsame Projekt testet die Eignung von CIJ-Tinten für das Bedrucken recyclingfähiger Folien für das Verpacken von Lebensmitteln, die nach dem Abpackprozess sterilisiert werden. Mit dem geprüften System aus Verpackungs- und Bedruckungslösung sparen Lebensmittelhersteller Zeit und gewinnen Investitionssicherheit.
Verpackungsfolien sollen heute ressourcenschonend und im Sinne einer Kreislaufwirtschaft wiederverwertbar sein. So fordert die EU-Verpackungsverordnung, dass bis zum Jahr 2030 alle Verpackungen auf dem EU-Markt recycelbar sind. Verbundmaterialien werden daher zunehmend durch Monomaterialien ersetzt. Im Falle, dass diese Monomaterialien ohne Barrierefunktion ausgestattet sind, die eine Migration der Tintenbestandteile auf Lebensmittel verhindern, dürfen sie nur mit unbedenklicher Tinte bedruckt werden. Damit steigen die Anforderungen für das Herstellen und Kennzeichnen von Verpackungsfolien.
Der Verpackungsmarkt ändert sich grundlegend. Südpack baut daher sein Portfolio an recyclingfähigen Folienlösungen kontinuierlich weiter aus. Das Unternehmen entwickelt Monomaterialien, die im Hinblick auf Convenience und Schutz bisherigen Verbundmaterialien ebenbürtig sind. Für das Bedrucken und Kodieren solcher Lebensmittelverpackungen bietet Leibinger industrielle Inkjetdrucker und entwickelt spezielle Continuous Inkjet (CIJ) Tinten gemeinsam mit SIS Ink Solution, einem Unternehmen der LEIBINGER Gruppe. Das Zusammenspiel dieser Komponenten steht im Fokus der Projekt-Kooperation. Bei diversen Tests wurde die optimale Leibinger Tinte für die Kennzeichnung der recyclingfähigen Lebensmittel-Folien von Südpack entwickelt.
Eignen sich Continuous Inkjet Tinten für das Bedrucken und anschließende Sterilisieren von recyclebaren Lebensmittelverpackungen? Diese Frage untersuchten Spezialisten beider Unternehmen im Technikum von SÜDPACK. Dafür bedruckte das Team die innovativen Einstofflösungen auf der Basis von PE und PP mit weiterentwickelter CIJ-Tinte. Bei der anschließenden Dampfsterilisation wurden die bedruckten Folien bei 121 Grad Celsius für 30 Minuten erhitzt. Die Beurteilung der Schriftmuster vor und nach der Sterilisation ergab: Der Druck ist weiterhin einwandfrei lesbar. Die eingesetzten Tinten sind für das Bedrucken von Lebensmittelkontaktmaterialien geeignet. Das heißt sie enthalten nur Rohstoffe, die nach deutscher Druckfarbenverordnung und Schweizer Bedarfsgegenständeverordnung zugelassen sind.
Die Idee für die Projekt-Kooperation der beiden familiengeführten, schwäbischen Unternehmen entstand 2022 bei einem Treffen auf der PackExpo Messe in Chicago. Gemeinsam setzte man sich zum Ziel, Lebensmittelherstellern eine Verpackungs- und Bedruckungslösung zu liefern, die bereits auf wesentliche Kundenanforderungen getestet wurde.
„Die Sterilisationsbeständigkeit von Tinte ist immer eine große Herausforderung. Daher freue ich mich, dass es uns gelungen ist, eine lebensmittelrechtlich zugelassene CIJ-Tinte zu entwickeln, die beim Bedrucken von Monomaterialien so überzeugt“, erklärt Dr. Thomas Paul, Tintenexperte und Geschäftsführer bei SIS Ink Solution, einem Unternehmen der Leibinger Gruppe.