Das 2015 erbaute GAZ Jena ist die Einsatzbasis von 300 Mitarbeitern aus Feuerwehr, Rettungsdienst und Verwaltung. Betreiber des Gebäudeareals ist der Städtische Eigenbetrieb Kommunale Immobilien Jena (KIJ). Es besticht durch eine intelligente Gebäudeleittechnik. Das Herzstück der Mess‑, Steuerungs- und Regelungs-Technik (MSR) des GAZ ist das Unitron-System von ABB Cylon. Das System gewährleistet, dass die Einsatzzentrale von Feuerwehr und Rettungsdienst jederzeit nachhaltig, sicher und nach Kundenwunsch funktioniert. Diese zuverlässige und flexible Baureihe stellt eine Komplettlösung dar, die die Heizung-Lüftung-Klimatechnik (HLK) intelligent steuert und zudem Datenpunkte aus der KNX-Anlage verknüpft – optimale Voraussetzungen, um Energieeffizienzziele zu verwirklichen und nachhaltig zu wirtschaften.
Nachhaltig Wärme erzeugen
Dieses Potenzial für mehr Nachhaltigkeit nutzt das GAZ unter anderem für die komplexe Heizungsanlage. Sie speist sich in effizienter Weise aus Fernwärme und bereitet Warmwasser über eine Wasser-Wärmepumpe mithilfe der Abwärme des benachbarten kommunalen Rechenzentrums. Außerdem stellt das System des Herstellers sicher, dass die Fahrzeughallen des GAZ per Fußbodenheizung bis auf ungefähr 15 Grad Celsius nur dann beheizt werden, wenn die Außentemperatur der vergangenen 24 Stunden unter sechs Grad Celsius liegt. Das Bürogebäude wird von Raumheizkörper mit einer Vorlauftemperatur von 70 Grad Celsius beheizt sowie durch Heiz-Kühl-Wendeln in den Deckenflächen, die mit 40 Grad Celsius angesteuert werden.
Kälte aus Rechenzentrum
Die Kälteversorgung des GAZ nutzt ebenfalls das Rechenzentrum. Von der Serverkühlung wird Wasser mit einer Temperatur von sechs Grad Celsius abgezweigt. Über den Kältekreislauf im GAZ werden die Deckenelemente der Bürogebäude, die Lüftungsanlage und die eigenen Rechnerräume gekühlt. Für einen effizienten und nachhaltigen Betrieb steuert das Unitron-System Heizung und Kühlung vollautomatisch entsprechend der über 24 Stunden gemittelten Außentemperatur. Zusätzlich gehen die gemessenen Raumtemperaturen in die intelligente Steuerung ein. Innerhalb des GAZ gibt es fünf Informationsschwerpunkte (ISP), also Gruppen von Verteilerschränken, in denen elektrische Geräte und Steuerungen installiert sind. An den Ein- und Ausgängen liegen ungefähr 1.000 Hardware-Datenpunkte aller Art an. Hinzu kommen ungefähr 100 KNX-Datenpunkte die softwaremäßig aufgeschaltet sind, 200 Datenpunkte über Modbus und 80 Datenpunkte über M‑Bus.
Visualisierte Zustandsdaten
KIJ greift von der Gebäudeleitzentrale aus auf das System zu und kontrolliert so jederzeit den sicheren Betrieb. Dem Team der Leitzentrale werden die Zustandsdaten der Gebäude dabei anschaulich und übersichtlich visualisiert. Für 650 relevante Punkte sind Schwellen oder Zustände definiert, bei denen eine aktive Alarmmeldung an die Leitzentrale ausgelöst wird, um möglichst rasch den regelgerechten Wert wiederherzustellen. KIJ legt Wert darauf, dass alle 180 Nutzer wie Hausmeister und Techniker mit der Gebäudeleittechnik arbeiten können und dass das System in allen knapp 100 Immobilien einheitlich funktioniert. Ein Programm speichert seit mehr als fünf Jahren alle 15 Minuten Messwerte wie Temperaturen, Zählerstände und Verbräuche in die Datenbank. Aus den langjährigen Datenreihen lassen sich zu Vergleichszwecken wertvolle Benchmarks für den sicheren, nachhaltigen und ganzheitlichen Betrieb der Immobilien ableiten.
Digitale Sensorik und Cloud-Anbindung
Der Anbieter von Energiemanagement- und Automatisierungslösungen Schneider Electric treibt die Digitalisierung im Schaltanlagenbau weiter voran. Ab sofort liefert das Unternehmen...
Read more