Der Antriebshersteller Flender und der Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler haben es sich zum Ziel gesetzt, den Transport von Großlagern nicht nur sicher, sondern auch nachhaltig zu gestalten und ein neues Mehrweg-Verpackungssystem entwickelt. Die sogenannte „SMART-Box“ (Schaeffler Modular Adaptable Returnable Transport-Box) ersetzt die bisherigen Einweg-Transportboxen und wird aktuell bereits für Großlager mit einem Durchmesser von 350 bis 750 mm verwendet. Zusammen leisten beide Unternehmen damit einen wesentlichen Beitrag zu Ressourcenschonung und Abfallvermeidung.
Für den Flender Group CEO Andreas Evertz ist Nachhaltigkeit ein leitendes Prinzip. „Das Unternehmen hat in den vergangenen Jahren systematisch den eigenen CO2-Ausstoß minimiert und konnte diesen von 2015 bis 2020 um 83 Prozent reduzieren. Bis 2030 wollen wir vollständig CO2 neutral agieren. Darüber hinaus ist eine enge Kooperation mit Kunden und Lieferanten ein weiterer wichtiger Schritt zur Erreichung einer vollständigen Klimaneutralität. Daher ist es für uns wichtig, den Fokus auch auf Einsparpotenziale in der Lieferkette zu richten. Wir freuen uns, nun einen Partner zu haben, der ebenfalls in diese Richtung denkt. Schon jetzt reduzieren wir mit der Einführung der SMART-Boxen für einen Getriebetypen den Einsatz von Holz als Einweg-Verpackungsmaterial um mehr als 100 Tonnen pro Jahr“, so Evertz.
„Das Thema Nachhaltigkeit ist seit vielen Jahren in der DNA von Schaeffler verankert und stellt einen unserer vier Unternehmenswerte dar. Dank des neuen Verpackungssystems verbessert sich das Handling der Boxen, während Lagervolumen und Lagerhaltungskosten signifikant reduziert werden. Allein für Lieferungen an das Unternehmen könnten bisher mehr als 25.000 Einweg-Transportboxen pro Jahr ersetzt werden.“
— Dr. Stefan Spindler, Vorstand Industrial
Innovatives Design für vielfältige Nutzbarkeit
Bei der Entwicklung des neuen Verpackungssystems wurde großer Wert auf die Nutzbarkeit für Wälzlager unterschiedlicher Bauarten gelegt. Aktuell arbeitet der Konzern an der Auslegung der Box für Einzellager mit einem Durchmesser von bis zu 2400 mm. Außerdem wird derzeit ein GPS-Tracking-System getestet, welches eine Nachverfolgbarkeit der im Transport befindlichen Boxen bzw. Lager ermöglicht. Die Größe der Boxen ist einheitlich und auf die Grundfläche einer Euro-Palette angepasst, pro Palette können insgesamt bis zu fünf Rahmen gestapelt werden. Eine komplette Einheit des neuen Verpackungssystems ersetzt eine Vielzahl einzelner Kisten auf mehreren Paletten.
Nachhaltige Lösungen für die Zukunft
Im Vergleich mit den Materialien der bisher verwendeten Einwegkisten ergibt sich mit der neuen SMART-Box eine CO2-Einsparung von mehr als 50 Prozent. Dabei ist der Leergut-Rücktransport bereits miteinkalkuliert. Die CO2-Einsparung ist insbesondere auf die Vermeidung von Holzabfall durch die gesteigerte Anzahl der Transportumläufe zurückzuführen. Dank der beidseitigen, abriebfesten Melaminharz-Beschichtung sind die SMART-Boxen wesentlich robuster als unbeschichtete Holz-Transportboxen und können insgesamt für bis zu 20 Transportdurchläufe verwendet werden.
Bestreben zu nachhaltigem Wirtschaften
Die Vermeidung von Abfall und Schonung von Ressourcen in der Supply Chain ist ein essenzieller Teil im Bestreben zu nachhaltigem Wirtschaften. Neben der konsequenten Reduzierung des CO2-Ausstoßes an den eigenen Standorten sowie entlang der Lieferkette bekennt sich der Konzern zu den 17 Sustainable Development Goals (SDG) der Vereinten Nationen. Durch ethisch faires und den Normen und Werten entsprechendes Verhalten unterstützt Flender gezielt ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und schafft einen Nutzen für die Gesellschaft.