Permanente Sortimentserweiterungen, Nischenprodukte und selbst schwankende Rohstoffkapazitäten auf dem Weltmarkt stellen hohe Ansprüche an Maschinen und Anlagen in der Prozessindustrie – und hier besonders in der kleinformatigen Portionierung und Verpackung. Neben Standzeiten und Gesamtanlageneffizienz stehen heute vor allem Umrüstzeiten und der damit verbundene technische Aufwand auf dem KPI-Prüfstand.
Mit dem neuen Multi Carrier Lexium MC12 ist es Schneider Electric gelungen, Maschinenbauern und OEMs eine Transportunit zu liefern, die verschiedene Herausforderung meistert. Insbesondere auf die komplexen Anforderungen der Prozessindustrie – etwa der Arzneimittelverblisterung – zugeschnitten, ermöglicht Lexium MC12 die Umsetzung von kompakten Maschinendesigns und kurzen Durchsatzzeiten.
Das Produkt ist auf das Transportieren, Positionieren und Gruppieren von Objekten spezialisiert und besteht grundsätzlich aus einem Track und frei aufsetzbaren Carriern. Flexible Veränderungen des modular aufgebauten Systems sind auch nach Inbetriebnahme jederzeit möglich. Das Schienenlayout wird im Kern aus frei kombinierbaren Motorsegmenten, Verbindungselementen und Führungsschienen zusammengesetzt. Die Motorsegmente enthalten die Leistungselektronik und erzeugen ein magnetisches Feld, mithilfe dessen sich die Carrier mit einer Genauigkeit von bis zu 0,03 mm über den Track bewegen lassen.
Steckbare Verbindungselemente stellen die Feldbus-Kommunikation sowie die Spannungsversorgung zwischen den Motorsegmenten sicher und reduzieren den Verkabelungsaufwand auf ein Minimum. Dadurch und durch den Betrieb mit 48 V Gleichstrom, sind keine speziellen elektrotechnischen Fachkenntnisse erforderlich. Ober- und unterhalb der Motorsegmente werden zudem Führungsschienen angebracht, die die magnetisch aufgesetzten Carrier präzise in der Spur halten. Insgesamt lassen sich Auf- und Umbau der Anlage sehr einfach und ohne Spezialwerkzeug umsetzen.
Aufbau passt sich flexibel an Örtlichkeiten an
Besonders wertvoll – gerade in industriellen Maschinenumgebungen – ist der anpassungsfähige Aufbau des Multi Carriers: Mithilfe von frei kombinierbaren Geraden und 45-Grad-Kurven kann eine Vielzahl an unterschiedlichen Track-Geometrien umgesetzt werden – zum Beispiel Kreise, Ovale, Quadrate oder Rauten. Auch offene Layouts sind möglich. Im Fall von geschlossenen Geometrien bleibt der Innenbereich zwischen den Motorsegmenten und Führungsschienen zudem frei und bietet Platz für die Installation von Prozessstationen oder Robotern. Indem diese also nicht außerhalb des Tracks angebracht werden müssen, nimmt die gesamte Anlage weniger Raum ein und bleibt kompakt.
Zudem können die Carrier auf den Schienen nicht nur äußerst genau, sondern auch mit je eigenen Geschwindigkeiten bewegt werden. Da einzelne Prozessstationen entlang eines Verarbeitungs- oder Fertigungsprozesses damit nicht von einheitlichen Taktzeiten abhängig sind, sondern je individuell arbeiten können, lässt sich die Zahl an Bearbeitungsschritten oftmals stark reduzieren. Außerdem müssen zwischen den einzelnen Stationen weniger Pufferzonen eingeplant werden. Dank der hohen Bewegungspräzision der Carrier ist es zudem möglich, auch in den Kurven Robotereingriffe durchzuführen. Somit lässt sich die volle Länge eines Schienenlayouts für die Materialbearbeitung nutzen.