Das Verpacken von Lebensmitteln, insbesondere von leicht verderblichen Produkten wie Fleisch- und Wurstwaren, stellt höchste Ansprüche an Packmittel, Verpackungsmaschinen und ‑anlagen. Dabei geht es neben den klassischen Aufgaben wie Schutz, Transport, Lagerung, Handhabung und Information vor allem um Lebensmittelsicherheit, Hygiene, Abfallvermeidung, Nachhaltigkeit, Ressourceneffizienz sowie Rückverfolgbarkeit.
Pünktlich zur IFFA, vom 4. bis 9. Mai 2019, präsentieren international führende Unternehmen der Verpackungsbranche ihre neuesten Technologien und informieren über die wichtigsten Trends der Fleischwirtschaft.
Weniger ist mehr und schont die Umwelt
EU-Plastikstrategie und des im Januar 2019 in Deutschland in Kraft getretenen Verpackungsgesetzes im Fokus von Konsumenten, Herstellern und der Verpackungsindustrie. Leichtverpackungen mit gleicher oder sogar besserer Verpackungsleistung und höherer Stabilität sind ein wesentlicher Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung. Geringeres Gewicht bedeutet Einsparung an Rohstoffen, Energie und Transportkosten sowie ein optimiertes Handling. Für eine nachhaltige Verpackung ist neben dem Folienmaterial auch dessen Verarbeitung entscheidend. So erlauben moderne Verpackungsmaschinen das präzise Einstellen der Folienparameter für ein sparsameres Verarbeiten. Hocheffiziente Folienvorschubsysteme wiederum reduzieren den Folienabfall in Form von Randstreifen und Stanzgittern. Dadurch lassen sich aus einer Folienbahn deutlich mehr Verpackungen herstellen.
Skinverpackung – nachhaltig und attraktiv
Innovative Skinverpackungen mit Karton als Produktträger ermöglichen attraktive Produktpräsentationen mit verlängerter Haltbarkeit und reduziertem Materialverbrauch. Der aus dünnem Karton bestehende Produktträger ist mit einer polymeren Schutzschicht als Barriere gegen Fett, Feuchtigkeit und Sauerstoff versehen und verleiht dem Kartonträger zusätzliche Stabilität. Beim Skinnen legt sich die Skinfolie wie eine zweite Haut auf Produkt und Produktträger. Dadurch fixiert sie das Produkt auf dem Träger und schützt es zuverlässig. Solche Skinverpackungen sparen bis zu 75 Prozent Folienmaterial ein. Die Beschichtung des Kartons lässt sich leicht abtrennen und beide lassen sich einfach dem Recycling zuführen. Der Kartonträger erzielt dank des freien Gestaltens und Bedruckens hohe Aufmerksamkeit am
Schutzgasverpackungen verlängern Shelf Life
Das Verpacken von Fleisch und Wurstwaren unter Schutzgasatmosphäre (Modified Atmosphere Packaging = MAP) etabliert sich zunehmend als Standard. Hierbei ersetzt man die Luft in der Verpackung durch ein für das Produkt geeignetes Gasgemisch. Letzteres kann den oxidativen Zersetzungsprozess oder das Wachstum von Mikroben und Schimmelpilzen deutlich verlangsamen. Schutzgas kann auch die Atmungsaktivität der Produkte reduzieren, wodurch diese Frische, Geschmack und appetitliches Aussehen deutlich länger behalten. Die Haltbarkeit von Wurst steigt so von zwei bis vier Tagen – verpackt in Luft – auf zwei bis fünf Wochen unter MAP. Beim Verpacken unter Schutzgas kommen speziell auf das jeweilige Produkt abgestimmte gasdichte Barrierefolien zum Einsatz.
Smart Packaging
Multifunktionale, aktive und intelligente Verpackungen bieten der Fleischwirtschaft völlig neue Perspektiven. Sie überwachen und protokollieren Umwelteinflüsse, denen die Lebensmittel nach dem Verpacken entlang der restlichen Wertschöpfungskette ausgesetzt waren. Integrierte Zeit-Temperatur-Indikatoren geben Auskunft über den aktuellen Qualitätszustand, Frischegrad, etwaige Unterbrechungen der Kühlkette und ob das Produkt noch für den Verzehr geeignet ist. Aktive Verpackungen greifen „aktiv“ in das physikalisch-biologisch-chemische Geschehen ein. Sie regulieren die Feuchtigkeit in Verpackungen, absorbieren Sauerstoff oder Kohlendioxid und verlängern so die Haltbarkeit der Produkte. Als biochemisch aktive Variante bekämpfen sie die Ausbreitung mikrobieller Keime. Andere smarte Verpackungen schützen Waren vor Manipulationen und erschweren Ladendiebstähle.
Optimale Verpackungslösungen auf der IFFA
Die IFFA, die Nr. 1 der Fleischwirtschaft, zeigt vom 5. bis 9. Mai 2019 Innovationen für alle Prozessschritte der Fleischverarbeitung. Moderne Verpackungstechnik für Fleisch- und Wurstwaren sowie Geflügel und Fisch sehen Fachbesucher auf beiden Ebenen der Messehalle 11. Führende Unternehmen der Verpackungsindustrie, wie zum Beispiel Multivac, Sealpac, Tavil, Ulma, Variovac und VC999 sind hier vertreten. Auch die Aussteller im Bereich Packmittel befinden sich in Halle 11. Es präsentieren sich u.a. die Firmen Flexopack, Krehalon und Schur Flexibles.
Die IFFA 2019 geht mit positiven Vorzeichen an den Start: mehr als 1.000 Aussteller aus rund 50 Ländern haben sich bereits zum Branchenhighlight angemeldet. Sie belegen eine Ausstellungsfläche von 120.000 Quadratmetern brutto – acht Prozent mehr als zur Vorveranstaltung. Die Einbindung der neuen Messehalle 12 ermöglicht es der IFFA zu wachsen. Zudem konzentriert sich die Messe erstmals im Westteil des Frankfurter Messegeländes und bietet dadurch einen umfassenden Überblick und ein zukunftsorientiertes Messeerlebnis.