Grünenthal gab bekannt, dass es das amerikanische Pharmaunternehmen Averitas Pharma erworben hat und damit seine kommerzielle Präsenz auf die USA ausweitet. Averitas Pharma wird die Vermarktung des Schmerzpflasters Qutenza (8 % capsaicin) für Grünenthal in den USA übernehmen. Grünenthal hatte erst kürzlich die verbleibenden globalen Rechte, einschließlich der US-Rechte, für das Produkt von Acorda Therapeutics erworben.
“Ich bin stolz darauf, dass wir nun erstmals eine eigene kommerzielle Präsenz im größten Pharmamarkt der Welt, den USA, haben. Diese Akquisition ist ein wichtiger Meilenstein unserer Wachstumsstrategie. Sie ermöglicht uns den weiteren Ausbau unserer Aktivitäten über verschiedene Schmerzindikationen und Regionen hinweg. Averitas Pharma ist eine perfekte Ergänzung für uns aufgrund seiner bedeutenden Spezialpharmazeutika-Kenntnisse im US-Markt und seiner Erfahrung mit verschiedenen Vermarktungsmodellen auch außerhalb des üblichen ‘Reichweiten und Frequenz’-Modells.”
Gabriel Baertschi, Grünenthals Chief Executive Officer
Averitas Pharma wird das Vertriebsmodell für Qutenza ausbauen: Spezialapotheken und Hubservices sollen künftig den Produktzugang für Patienten vereinfachen und Ärzte bei der Verschreibung und Anwendung unterstützen. “Dies wird uns dabei helfen, das Qutenza-Geschäft in den USA um- und auszubauen und das Produkt auch dort wieder auf Wachstumskurs zu bringen”, erklärt Gabriel Baertschi.
Qutenza ist ein lokal wirksames Analgetikum und eine Alternative zum aktuellen Behandlungsstandard, denn der medizinische Bedarf in der Schmerzmedizin, insbesondere bei nicht-opioiden und nicht-systemischen Behandlungen, ist nach wie vor hoch. In Europa ist Qutenza für eine breite Indikation zur Behandlung von peripheren neuropathischen Schmerzen bei Erwachsenen zugelassen, zum Beispiel bei postoperativen neuropathischen Schmerzen, krebsbedingten neuropathischen Schmerzen und schmerzhafter diabetischer peripherer Neuropathie. In den USA ist das Produkt derzeit nur für die Behandlung der postherpetischen Neuralgie zugelassen. Ein wichtiger nächster Schritt für Averitas Pharma wird darin bestehen, über die US Food & Drug Administration (FDA) eine Label-Erweiterung für den breiteren neuropathischen Schmerz zu beantragen.
Grünenthal setzt damit seine Wachstumsstrategie konsequent fort, nachdem es sein Schmerzportfolio bereits durch eine Reihe von Akquisitionen erweitert hatte, darunter die europäischen Rechte an Nexium, die weltweiten Rechte an Vimovo (außer USA und Japan) die globalen Rechte an Qutenza sowie die globalen Rechte an Zomig (außer Japan). Seit 2016 unterzeichnete das Unternehmen Zukäufe in einem Gesamtwert von mehr als 1,3 Milliarden US-Dollar.