Der Einsatz mobiler Technologie wird die Behandlung von Bluthochdruck und Diabetes im afrikanischen Land Kenia maßgeblich verändern. „Tiba Yako“ (Suaheli, dt. „Meine Behandlung“) heißt das von Boehringer Ingelheim und PharmAcces entwickelte digitale Gesundheitsprogramm, das seit Mai über eine App auf dem Smartphone funktioniert. Das Versorgungsangebot ermöglicht Patienten, ihren Gesundheitszustand selbstständig zu überwachen und Therapien wie verordnet einzuhalten. Mit Tiba Yako messen und kontrollieren sie ihren Blutdruck und Blutzuckerspiegel von zu Hause aus und können die Daten nahezu in Echtzeit von Ärzten auswerten lassen. Symptome werden so früher erkannt, Ärzte können individuelle Behandlungsempfehlungen unmittelbar ableiten und Patienten besser therapieren. Tiba Yako verbessert so die Bluthochdruck- und Diabetesversorgung und senkt Krankheitskosten. Die App trägt darüber hinaus dazu bei, das Bewusstsein in der Bevölkerung für beide Erkrankungen zu steigern.
Zentral für das Tiba Yako Programm ist die digitale Zahlungsplattform M‑TIBA, eine digitale Geldbörse. Mit dem Smartphone können Nutzer Geld für medizinische Behandlungen an Ärzte überweisen und von Kostenträgern erstattet bekommen. Zusätzlich erleichtert Tiba Yako Patienten den Zugang zu der Bluthochdruck- und Diabetesversorgung in ausgewählten Krankenhäusern des Landes. Davon profitieren insbesondere ärmere Bevölkerungsschichten.
Das Tiba Yako-Programm ist Teil der Initiative “In Reach Africa” von Boehringer Ingelheim. Sie hat zum Ziel, die Qualität und den Zugang zur Gesundheitsversorgung von Mensch und Tier auf dem gesamten afrikanischen Kontinent zu verbessern. „Unsere Priorität in der Region ist es, Lösungen zu entwickeln, die Screening und Aufklärung ermöglichen“, sagt Ayman Eissa, Leiter für Human Pharma Subsahara-Afrika bei Boehringer Ingelheim. „Mit Tiba Yako verbessern wir den Zugang zur Gesundheitsversorgung für Bedürftige”.
In Kenia besteht derzeit ein ungedeckter Bedarf an einer effizienten und allgemein zugänglichen Versorgung für Patienten mit Bluthochdruck und Diabetes. Die Krankheiten sind unter Erwachsenen weit verbreitet, werden in der Bevölkerung aber nur wenig behandelt, denn das Bewusstsein für diese nicht übertragbaren Krankheiten ist gering. Die Diagnoserate liegt bei unter 50 Prozent. Die Folgen sind schwerwiegend: Wenn die Krankheiten unbehandelt bleiben, kann es zu mikrovaskulären Schäden an Blutgefäßen oder an Augen, Nerven und Füßen kommen. Digitale Technologien schaffen hier Chancen, da selbst in einkommensschwachen Gruppen Mobilfunk flächendeckend vorhanden ist. Die Digitalisierung der Bluthochdruck- und Diabetesversorgung ist ein wichtiger Schritt für Patienten, Ärzte und das Gesundheitswesen insgesamt.
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