„In Sachen technische Kompetenz haben wir uns bei cab von Anfang an zuhause gefühlt“, sagt Klaus-Dieter Schrader. Und er ergänzt: „Wir sind dankbar, dass man uns gleich auch über mögliche Risiken bei der Applikation aufgeklärt hat.“ Herr Schrader ist Leiter der Anlagentechnik im Zentrallager der ROSSMANN Drogeriekette in Landsberg: ein imposanter Hallenkomplex mit zigtausend Quadratmetern Fläche. Hier werden 24 Stunden am Tag in drei Arbeitsschichten Pflege- und weitere Produkte in 18.500 Behälter kommissioniert.
Transportbänder befördern die Behälter in zum Teil luftiger Höhe an die Zielstationen. Herr Schrader sowie Frau Vivian Kaiser aus dem ROSSMANN Projektmanagement nehmen sich Zeit und insbesondere die Etikettierung von Gefahrgütern mit Hermes+ Systemen unter die Lupe. Aktuell werden an der Förderanlage fünf Hermes+ Druck- und Etikettiersysteme von cab eingesetzt. Ausgestattet mit Hub-Applikatoren der Baureihe 4016, bringen die Hermes+ die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Limited Quantity‑, kurz LQ-Etiketten, auf den Kommissionierbehältern an. Automatisch und mit einer Qualitätsrate von höher 99 Prozent, so Herr Schrader. Die Sachlage sah noch wenige Monate zuvor ganz anders aus.
Fehler beim manuellen Kleben
Bevor die LQ-Etikettierung bei ROSSMANN in Landsberg automatisch gelöst wurde, teilt Frau Kaiser mit, wurden die Etiketten mit der Hand verklebt. Die Mitarbeiter hatten genau darauf zu achten, ob in einem Behälter Gefahrstoffe enthalten sind oder nicht. Generell sind Gefahrgutartikel mit einer UN-Nummer versehen. Aus dieser wird ersichtlich, um welche Lagerklasse es sich bei dem Gefahrstoff handelt. Im Transportwesen werden für die Beförderung von Gefahrgut spezielle Papiere verlangt. Bei kleinen Mengen ist ein LQ-Aufkleber am Transportstück anzubringen. Transportstücke mit einem LQ-Aufkleber zu kennzeichnen, die keine Gefahrgutmenge enthalten, ist nicht zulässig. Das klingt kompliziert und ist auch tatsächlich tückisch. Wie bei manuellen Prozessen üblich, ist es nie auszuschließen, dass Etiketten nicht oder aber verkehrt angeklebt werden. Bei Kontrollen auf der Straße kann dies Strafen zur Folge haben. Um diese Gefahr zu eliminieren, entschied man sich bei ROSSMANN, die LQ-Etikettierung im Zentrallager automatisch zu lösen.
Funktionale Anforderungen definiert
Die Hauptanforderung war es dabei, einen Platz zu finden, an dem alle Behälter durchfließen und an dem man die Etikettierstationen aufstellen und installieren konnte. In Landsberg gibt es verschiedene Kommissionierbereiche. Nach Abschluss der Kommissionierung bekommen die Behälter eine Versandanmeldung sowie eine Zuweisung zu den Zielstationen. Dort werden die Behälter manuell von der Fördertechnik entnommen und für die Auslieferung in Rollboxen gepackt. Die LQ-Kennzeichnung auf das Versandetikett anzubringen war nicht möglich, da das Transportstück eine einzelne Kommissionierkiste oder auch eine komplette Rollbox sein kann. Also musste die Etikettierung nach der Versandanmeldung aus der Kommissionieranlage erfolgen. Die Verfügbarkeit der automatischen Kennzeichnung sollte bei 100 Prozent liegen, da alle Behälter, die ein LQ-Etikett benötigen, ein solches erhalten müssen.
Kompetenz gibt den Ausschlag
Herr Schrader bestätigt, dass bei den Überlegungen nach dem passenden System schnell ein gemeinsamer Weg mit cab gefunden werden konnte. Schon während der Vorbereitungs- und Projektierungsphase hätten vonseiten cab kompetente Ansprechpartner zur Verfügung gestanden. Details zur technischen Ausführung konnten so frühzeitig geklärt und offene Fragen ausgeräumt werden. Ein Beispiel: Anstatt die Behälter im Durchlauf zu kennzeichnen, entschied man, die vorhandene Fördertechnik so umzubauen, dass die Behälter an der Etikettierstation ankommen und dort per Sperrklappe angehalten werden. Die Etikettierung selbst erfolgt via Andrücken des Etiketts durch einen Druckstempel an den Behälter. Anschließend fährt der Behälter beschleunigt auf dem Transportband weiter.
„Unsere Prämisse war es von cab ein redundantes Druck- und Etikettiersystem mit hochverfügbaren Geräten zur Verfügung gestellt zu bekommen. Ein System, das für uns mit einem möglichst geringen Wartungsaufwand verbunden ist und das die Drucker vom ersten bis zum letzten Etikett für uns nutzbar macht.“
Herr Schrader
Es läuft
Die gesamte Technik an den Hermes+ Etikettierstationen wurde gemeinsam mit cab Schritt für Schritt aufgebaut und dann von ROSSMANN selbst in Betrieb gesetzt. 99,9 Prozent aller Behälter, die zu kennzeichnen sind, werden erreicht. Der Wartungsaufwand für die ROSSMANN Mitarbeiter beschränkt sich darauf, das Etiketten- und Folienmaterial zu wechseln. Dabei wird jeweils gleich auch das Gerät selbst in Augenschein genommen.