Die Yokogawa Electric Corporation gibt die Markteinführung ihrer unternehmensweiten Pipeline-Management-Lösung (EPMS) bekannt.
Die EPMS wurde für das Management des Pipelinebetriebs unter unterschiedlichsten Bedingungen entwickelt. Diese modular aufgebaute Softwaresuite stellt eine Erweiterung des grundlegenden Pipeline-Managementsystems durch spezielle Gas- und Flüssigkeitsanwendungen dar, mit denen Pipeline-Betreiber Lieferverträge und die zugehörigen Logistikprozesse zeit- und energieeffizient verwalten können. In Kombination mit einer SCADA-Plattform mit Überwachungs‑, Alarm‑, Trending- und Berichterstattungsfunktion übernimmt die EPMS betriebskritische Funktionen wie die Durchflussmessung, die Chargenplanung und verfolgung, die Leckerkennung und das Energiemanagement in einer einheitlichen Benutzerumgebung.
Entwicklungshintergrund
Viele der sich heute im Einsatz befindlichen Pipelinesysteme wurden für ganz bestimmte Rahmenbedingungen maßgefertigt und verfügen weder über einen standardisierten Systemaufbau zur Unterstützung von steckbaren Anwendungsmodulen noch über eine Kernauslegung zur Gewährleistung der Interoperabilität mit den unternehmensweiten IT-Umgebungen und IT-Richtlinien. Die für einen effektiven Schutz vor Sicherheitsverletzungen und ‑störungen notwendige Wartung und Aufrüstung von maßgefertigten Anwendungen und ihrer häufig komplexen Systemarchitektur stellt Pipelinebetreiber vor zunehmend große Herausforderungen.
Hauptvorteile
- Einheitliche Benutzerumgebung basierend auf einem modularen Systemaufbau
Basierend auf einer intelligenten, modular aufgebauten Plattform, die sich durch ihre IT-Freundlichkeit und hohe Sicherheit auszeichnet, stellt die EPMS eine nachhaltige Lösung zur Bereitstellung von Pipeline-Anwendungen in Verbindung mit allgemeinen Überwachungs- und Kontrollfunktionen dar. Da alle Pipeline-Anwendungen individuell verschieden sind und sich auch die Betriebsphilosophien von einem Betreiber zum nächsten deutlich unterscheiden können, lassen sich die Vorlagen und Funktionen der EPMS ohne die Hilfe von Pipeline-Anwendungsspezialisten schnell und einfach an die jeweiligen Kundenbedürfnisse anpassen.
- Kontextabhängiges Online-Integritätsmanagement
Die EPMS ermöglicht ein wesentlich besseres Management der Alarmfunktion und der Mensch-Maschine-Schnittstelle (Human Machine Interface/HMI). Tatsächlich wurden die EPMS und seine Anwendungsplattform auf der Grundlage von Normen des American Petroleum Institutes (API) und der International Society of Automation (ISA) entwickelt; sie erfüllen die strengen Vorschriften der Abteilung „Pipeline and Hazardous Materials Safety Administration“ des Verkehrsministeriums der Vereinigten Staaten für den sicheren Betrieb von Pipelines und den sicheren Transport von Gefahrenstoffen. Die EPMS unterstützt Funktionen zur Leckerkennung, zum kompensierten Volumenausgleich und zur hydraulischen Profilierung zwecks Überwachung der Pipeline-Integrität unter unterschiedlichsten Betriebsbedingungen. Folglich ist die EPMS in der Lage, mögliche Integritätsverletzungen in Verbindung mit kontextabhängigen Informationen über den Betriebszustand der Pipeline zu erfassen, damit das Personal jedes Problem schnell erkennen und beheben kann.
- Verringerung des Energieverbrauchs
Die EPMS nimmt kontinuierlich Anpassungen an die Sollwertvorgaben vor, sodass sowohl die Verdichter als auch die Pumpen so nah wie möglich an ihrem optimalen Wirkungsgrad betrieben werden. Zur Bewältigung von Ausnahmesituationen während der Inbetriebnahme ermöglicht die EPMS die Zuweisung von Betriebsregeln für das Management von Lastverteilung, Verdichter-/Pumpeneinschränkungen und Alarmmeldungen auf der Ebene der Verdichter-/Pumpenstation. Zur gezielten Identifizierung von Verbesserungs-möglichkeiten kann die EPMS zudem alle betriebskritischen Leistungsstatistiken aufzeichnen.
- Vermeidung von Produktverlusten an Chargen-Abfüllstationen
Zur Minimierung von Produktverlusten ist die EPMS in der Lage, die Position der Chargen und Abweichungen wie z.B. Mischprodukte nahezu in Echtzeit zu messen und zu berechnen und Berichte zu den Vorratsbeständen zu erstellen.
- Verbesserte Durchflussmessung von Flüssigkeiten und Gasen
Durch das transparente Management des Parameteraustausches und die Messung des Gas- und Flüssigkeitsdurchflusses sowie der Gaszusammensetzung lässt sich die EPMS problemlos an die gewünschte Messmethode und den Intelligenzgrad von zwischengeschalteten Geräten wie z.B. Mengenumwertern, intelligenten Datenfernübertragungseinheiten (RTU) und anderen Instrumenten anpassen. Die EPMS verarbeitet die verfügbaren Eingaben gemäß den geltenden Standards der American Gas Association (AGA) and des American Petroleum Institutes (API) zu normalisierten Durchfluss‑, Volumen- und Energiewerten.
Zu den wichtigsten Zielmärkten zählen Pipelines und Netzwerke für den Transport von Erdgas und Flüssigkeiten sowie die Infrastruktur für die Erdöl- und Erdgasproduktion im Upstream-/Midstreambereich.