Das Siemens Elektronikwerk Amberg (EWA) wurde vom Weltwirtschaftsforum (WEF) als Leuchtturmfabrik für Nachhaltigkeit (Sustainability Lighthouse) ausgezeichnet. Die Amberger Vorzeigefabrik ist eine von nur 13 Fertigungen weltweit, die bisher mit dem Titel geehrt wurden. „Damit wird die herausragende Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks durch die Implementierung von Lösungen der vierten industriellen Revolution gewürdigt“, lautet die Begründung der Jury. Das Netzwerk der Sustainability Lighthouses zeige, dass Produktivität und Nachhaltigkeit kein Widerspruch mehr seien, so das WEF.
Seit 2015 hat das Elektronikwerk Amberg seine gesamten Treibhausgasemissionen um fast 50 Prozent reduziert, bei gleichzeitiger Steigerung der Produktion um 70 Prozent. Dabei hat sich das EWA zum Ziel gesetzt, bereits bis 2026 CO2-neutral zu sein, vier Jahre vor dem Unternehmensziel von Siemens. Um dies zu erreichen, setzt das Werk digitale Prozessanalysen und ‑messungen ein, um die eigene Klimagasproduktion zu verringern. Auf dem Weg zur Dekarbonisierung optimiert das EWA kontinuierlich seine Fabrikinfrastruktur. Hierfür nutzt es den Digital Twin und simuliert unterschiedliche Szenarien. Eine Versorgung mit eigenen Energiequellen (Photovoltaik) ist in Planung, Darüber hinaus versteht sich das Werk als Inkubator für die Entwicklung neuer Produkte und Lösungen, die die gesamte Lieferkette dekarbonisieren sollen. Der digitaler Produktpass beispielsweise soll mehrere Tonnen an Papier und Kunststoff im Jahr einsparen helfen, die Blockchain-basierte Software (SiGREEN) unterstützt beim Austausch von CO2-Daten mit Lieferanten, um den Kohlenstoff-Fußabdruck des hergestellten Produkts zu reduzieren.
Bereits 2021 wurde das EWA vom Weltwirtschaftsforum in das „Global Lighthouse“-Netzwerk aufgenommen und ist damit eine von rund 130 digitale Vorreiterfabriken weltweit, die für erfolgreich und gewinnbringend Technologien der vierten industriellen Revolution einsetzen.