Das Energieunternehmen RWE will ab 2027 auf dem Gelände seines Gaskraftwerks in Lingen grünen Wasserstoff für Industriekunden produzieren – mithilfe einer 300-Megawatt-Anlage, die drei Elektrolyse-Einheiten umfasst. Nach der Beauftragung der ersten beiden Ausbaustufen im Jahr 2022, hat RWE nun den Industriedienstleister Bilfinger mit der Integration des dritten 100-MW-Elektrolyseurs sowie der Planung und Installation der Hilfs- und Nebenanlagen beauftragt.
Im Norden von Deutschland soll in drei Jahren eine Großanlage entstehen, die einen entscheidenden Beitrag auf dem Weg zu nachhaltigeren, effizienteren Energiequellen leistet. Im Rahmen des Projekts „GET H2 Nukleus“ baut RWE den Produktionsstandort in Lingen zum Treiber seiner Wasserstoffstrategie aus: Eine insgesamt 300 MW starke Elektrolyse-Anlage soll den Startpunkt für den Aufbau einer überregionalen Wasserstoffinfrastruktur und die Belieferung industrieller Kunden bilden. Der GET H2 Nukleus ist das bislang größte Wasserstoffprojekt des Energieunternehmens.
Um diese Vision Realität werden zu lassen, hat RWE Bilfinger als zentralen Lösungspartner mit der Integration einer dritten Elektrolyse-Einheit beauftragt. Im Rahmen der Beauftragung wird Bilfinger umfangreiche Planungsaufgaben sowie die Lieferung und Installation der prozesstechnischen Nebenanlagen übernehmen, um die effiziente An- und Einbindung von beispielsweise Wasser- und Wasserstoffaufbereitung, Verdichtung und Leittechnik zu gewährleisten.
„Unser Ziel ist es, Industrieunternehmen in den kommenden Jahren mit klimaneutralem Wasserstoff zu versorgen“, sagt Sopna Sury, COO Wasserstoff bei RWE Generation SE. „Um dieses Ziel möglichst effizient zu erreichen, setzen wir für die Integration der dritten 100-MW-Anlage auf die Engineering- und Wasserstoff-Expertise von Bilfinger. Mit Bilfinger gewinnen wir einen wertvollen Partner für die Umsetzung unserer Wasserstoff-Strategie im Konzern.“
Im Sinne der Vision, für Kunden der Partner Nummer eins zur Steigerung von Effizienz und Nachhaltigkeit zu sein, nehmen Wasserstoff-Projekte wie das von RWE auch für Bilfinger eine zentrale Bedeutung ein: „Grüner Wasserstoff spielt eine wesentliche Rolle bei der Transformation unseres Energiesystems. Wir freuen uns über das Vertrauen, das RWE zur Realisierung dieser zukunftsweisenden Anlage in uns setzt. Durch das gemeinsame Vorhaben dürfen wir einen weiteren wichtigen Beitrag für die Entwicklung effizienter und nachhaltiger Versorgungslösungen leisten“, sagt Thomas Schulz, Bilfinger Group CEO.
Bilfinger bietet Kundenunternehmen umfassende Lösungen für die Produktion, Speicherung, den Transport und die Nutzung von Wasserstoff. Dabei werden alle notwendigen Kompetenzen und Leistungen von der Beratung über das Engineering, die Beschaffung und Fertigung bis hin zu Maintenance-Leistungen unter einem Dach gebündelt.
Zu aktuellen Aufträgen im Bereich Wasserstoff zählt Bilfinger beispielsweise die Wasserstoff-Pilotkaverne von Uniper in Krummhörn, die strategische Partnerschaft bei Elektrolyse-Großprojekten mit H‑TEC SYSTEMS und der Engineering-Rahmenvertrag für Energiewendeprojekte mit Gasunie. Weitere Beispiele aus dem Lösungsportfolio von Bilfinger sind die H2DRY Trocknungstechnologie sowie 3D-Designkonzepte für den Bau von Elektrolyse-Anlagen.