Zu den 15 schnellsten Rechnern in Europa und zu den 13 energieeffizientesten der Welt zählt der neue Supercomputer des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT). Die enorme Rechenleistung des Hochleistungsrechners Karlsruhe, kurz HoreKa, macht neue Erkenntnisse etwa in Klima‑, Energie- und Medizinforschung möglich. Heute (30. Juli 2021) hat die baden-württembergische Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Theresia Bauer die 15-Millionen-Euro-Maschine der Wissenschaft übergeben.
„Ich freue mich, heute den neuen Supercomputer einweihen zu dürfen. Mit HoreKa stärken wir nicht nur den Forschungsstandort Baden-Württemberg, sondern leisten im Rahmen des Verbunds ‚Nationales Hochleistungsrechnen‘ auch einen wichtigen Beitrag zum deutschen Wissenschaftsökosystem. Hochleistungsrechnen ist mittlerweile ein unerlässlicher Bestandteil der Spitzenforschung und wir sind stolz, diese Entwicklung mit zukunftsweisenden Investitionen aktiv gestalten zu können.“
— Theresia Bauer, Wissenschaftsministerin
„Wissen zu schaffen, um den Herausforderungen für unsere Gesellschaft und unsere Umwelt zu begegnen, ist wesentlicher Teil unserer Mission am KIT“, so der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Enorm leistungsstarke Supercomputer sind ein unverzichtbares Werkzeug für unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, wenn es darum geht, die dafür erforderlichen wissenschaftlichen Ergebnisse möglichst schnell zu erarbeiten und Lösungen zu entwickeln. Darüber hinaus bietet der Computer unseren Studierenden Gelegenheit für Forschungserfahrungen, die sie so nirgendwo sonst machen können.“
„Die beeindruckende Rechenleistung ermöglicht uns viele neue Entdeckungen in der Klima‑, Energie- und Materialforschung sowie in den Lebenswissenschaften“, sagt der Vizepräsident für Forschung des KIT, Professor Oliver Kraft. „Denn je schneller Hochleistungsrechner Daten verarbeiten, desto detailreicher und zuverlässiger werden die Simulationen, die damit gemacht werden können. Der Computer setzt aber nicht nur bei der Geschwindigkeit neue Maßstäbe, sondern auch bei der Energieeffizienz – auch das ist beim Supercomputing und für die verantwortungsbewusste Forschung entscheidend.“
Weltklasse auch bei Energieeffizienz
Insgesamt kann eine Spitzenleistung von 17 PetaFLOPS – 17 Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde – erbracht werden, was etwa der Leistung von rund 150 000 Laptops entspricht. Der 15 Millionen teure Supercomputer ist damit einer der schnellsten in Europa. Auf der zweimal im Jahr erscheinenden Top-500-Liste der schnellsten Rechner der Welt belegt er aktuell Rang 52. Gleichzeitig gehört er auch bei der Energieeffizienz zur Weltklasse. „Supercomputer benötigen viel Energie, diese wird aber sehr viel effizienter als bei herkömmlichen PCs und Laptops eingesetzt“, sagt Dr. Jennifer Buchmüller, Leiterin des Bereichs High Performance Computing am Steinbuch Centre for Computing des KIT. Bei der Energieeffizienz landet das Produkt im internationalen Vergleich aktuell sogar auf Platz 13.