Weine aller Qualitätsstufen werden von Erzeugern in Europa auf dem Weg zu Abfüllern oder Vermarktern bisher eher selten in IBCs transportiert – oftmals auch nur dann, wenn es sich um kleinere Gebinde handelt. Winzerkollegen in Down Under haben hier neue Wege beschritten. Das Land gehört mittlerweile zu den Top Ten der weltweit größten Produzenten. Australischer Rebensaft hat sich rund um den Globus und selbst im traditionsbewussten Europa etabliert. Der Export wächst daher ebenso kontinuierlich wie der Konsum im eigenen Land. Als eine Antwort auf diese Nachfrage haben moderne Weingüter in den australischen Anbaugebieten eine neue und äußerst effiziente Alternative für den Reifeprozess und die Lagerung ihrer Gewächse entdeckt: Wine-Store-Age IBCs von Schütz mit EVOH-Barriere. Diese wurde bereits eingehend von Experten getestet.
Schon seit dem 18. Jahrhundert wird auch in Australien Wein produziert. Insgesamt 140 Rebsorten werden aktuell auf rund 175.000 Hektar Rebfläche angebaut – hauptsächlich in den südlichen Regionen des Kontinents. Während des Reifeprozesses ist die Lagerung entscheidend, denn sie hat einen wichtigen Einfluss auf das Aroma, den Geschmack und den Charakter des Weins.
Geringe Sauerstoffzufuhr entscheidend
Kenner wissen: Wein reift traditionell in Fässern oder – als zeitgemäße Alternative – in Behältnissen, die allesamt gewährleisten, dass nur geringe Mengen an Sauerstoff eindringen. Schließlich gilt Sauerstoff als größter Feind des Weins. Er lässt ihn viel zu rasch altern und verdirbt letztendlich Qualität und Charakter. Fakt ist aber: Ohne Sauerstoff geht es auch nicht! Denn er beeinflusst zugleich entscheidend den Gehalt an Phenolen. Diese aber liefern dem Wein Farbe, Tannin und andere wesentliche Geschmacksstoffe. Der Reifeprozess ist also nichts anderes als die Lagerung des Weins unter kontrollierter Zufuhr von Sauerstoff.
Erfolgreiche Testreihe in Australien
Über einem Zeitraum von drei Jahren haben Schütz Australia, das Australian Wine Research Institute (AWRI) und ein Winzer aus Central Victoria eine Reihe von Versuchen durchgeführt. Dabei stellten sie fest, dass für die Lebensmittelbranche zugelassene Schütz IBCs mit EVOH-Sperrschicht nicht nur zum Transport und zur Lagerung der edlen Tropfen sehr gut geeignet sind, sondern unter bestimmten Bedingungen auch zur Reifung. Die Security-Layer Technology, bei der gleichzeitig bis zu sechs Funktionsschichten extrudiert werden können, macht dies möglich. Eingebaut zwischen zwei Trägerschichten ist sie ein effektiver Schutz vor Permeationseinflüssen. Der Ein- oder Austritt von Gasen, Aroma- und Duftstoffen wird vermieden und die Haltbarkeit der Füllgüter deutlich verbessert.
Vergleichstest zwischen Holzfass und Container
1.040 Liter 2014er Shiraz, ein Rotwein aus dem Süden der Weinregion Bendigo, standen für einen Vergleichstest zwischen Fass und Container zur Verfügung. Hierbei wurde ein Schütz Wine-Store-Age IBC mit EVOH-Permeationsbarriere mit Wein befüllt, bei dem die malolaktische Gärung schon abgeschlossen war. Außerdem wurden Eichenholz-Chips zugegeben. Ein klassischer Rotwein benötigt vor der Flaschenabfüllung 40 Milligramm Sauerstoff pro Liter, der mit den phenolischen Komponenten reagiert und die pigmentierten Polymere und kondensierten Tannine unterstützt. Der Luftraum im IBC bietet drei Milligramm Sauerstoff pro Liter. Durch das Umfüllen des Weins, was den Bodensatz verringert, kommen noch einmal weitere sechs Milligramm pro Liter hinzu. Dieser Vorgang wurde insgesamt vier Mal in sechswöchigen Intervallen wiederholt und führte zu einem sauber herangereiften Wein – fertig zur Flaschenabfüllung. Experten überwachten dabei stets den Schwefelgehalt und den Reifegrad. Das Ergebnis: Auch im IBC von Schütz reifte der Wein zu einer Premium-Qualität heran!
Schütz IBCs: geringere Permeation von Vorteil
Im direkten Vergleich permeieren in ein neues klassisches Holzfass jährlich bis zu 27 Milligramm Sauerstoff pro Liter, in ein einjähriges Barrique-Fass üblicherweise 20 Milligramm, in den sechsschichtigen Schütz-IBC aber nur ein Milligramm pro Liter. Damit sind diese EVOH-IBCs bestens für die sichere Langzeitlagerung von Weinen geeignet. Durch Zugabe von Eichenholz-Chips muss selbst auf den typischen Barrique-Geschmack nicht verzichtet werden.
Plus auch bei Logistik und Kosten
Die Container überzeugen zusätzlich durch einfaches Handling, leichtere Reinigung und hervorragende Hygiene. Auch logistische Aspekte sprechen dafür: Ein einzelner 1000-Liter-IBC fasst ungefähr die Menge von vier durchschnittlich großen Weinfässern. Der Aufbau ermöglicht eine stabile Stapelung der Container übereinander – bis maximal vier IBCs statisch und bis maximal zwei IBCs dynamisch in befülltem Zustand. Ein weiterer Pluspunkt: Mit Schütz Wine-Store-Age IBCs lassen sich laut AWRI Testbericht die Gesamtherstellungskosten pro Liter Rebensaft um 80 Prozent gegenüber der Verwendung von traditionellen Fässern reduzieren!
Im Gegensatz zur Lebensmittelindustrie steht der Einsatz der IBCs in den zahlreichen Weinbauregionen rund um den Erdball generell noch in den Startlöchern. Branchenkenner sind sich jedoch sicher, dass die Nachfrage mit der Verbreitung der Untersuchungsergebnisse durch das AWRI weiter steigen wird. Besonders für kleinere Weingüter sind diese Behälter eine kostengünstige Alternative, um Weine zu lagern und reifen zu lassen.
Kooperationen mit Experten auch in Europa angestrebt
Um auch in Europa die Nutzung von IBCs zur Weinreifung voranzutreiben, strebt Schütz aktuell eine Kooperation – inklusive einer integrierten Testreihe – mit einer der weltweit führenden Hochschulen auf diesem Gebiet an. Schließlich steht Europa für 63 Prozent der Rebflächen auf der Welt und für 73 Prozent der Weltweinproduktion, laut einer Erhebung aus dem Jahr 2000. Gerade deutscher Wein wird auch im Ausland geschätzt: 2014 wurden 1.174.000 Hektoliter im Warenwert von 315 Millionen Euro exportiert. Somit geht etwa ein Siebtel des Ernteertrags an ausländische Weinfreunde. Hauptabnehmer sind die USA, die Niederlande und Großbritannien, aber auch alle skandinavischen Länder.